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Julia Gold Band 47

Julia Gold Band 47

Titel: Julia Gold Band 47 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbi Rawlins , Carol Grace
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den Eingang. Als sie an der Küchentür ankam, war das sorgfältig gebügelte Seidenhemd ein zerknittertes Stück Stoff.
    Sie beobachtete Ella Grover, die mit gebeugtem Kopf am Küchentisch saß. Dieses Bild war verwirrend, denn Ella eilte sonst immer geschäftig in der Küche umher. Diesmal stand Vi Coleman am Herd. Als Livy klopfte, drehte sie sich überrascht um.
    „Livy! Ich bin froh, dich zu sehen. Komm rein.“ Mrs Coleman warf Ella einen strengen Blick zu, als diese aufstehen wollte. „Setz dich, Livy wird dir noch Wasser geben.“ Sie sah Livy Hilfe suchend an. „Das macht dir doch nichts, oder?“
    „Auf keinen Fall.“ Livy legte das Hemd beiseite und holte das leere Glas. „Was ist los, Ella, bist du krank?“
    „Nein“, erwiderte sie und blickte ihre Chefin böse an.
    „Au!“ Vi Coleman zog die Hand vom Topf weg. „Verdammt!“
    „Ich habe dir doch gesagt, dass du Topflappen benutzen sollst“, meinte Ella und wollte aufstehen.
    „Ella Grover, wenn du nicht sitzen bleibst, dann hole ich Randy, damit er dich in dein Zimmer tragen kann.“
    Die Köchin schnaufte entrüstet. „Diesen Körper wird niemand hochheben, der am Leben bleiben will.“
    Livy verbarg ein Grinsen, als sie mit dem gefüllten Glas zum Tisch ging. Ella und ihr Mann Hal waren schon so viele Jahre bei den Colemans angestellt, dass sie zur Familie gehörten. Das gefiel Livy am meisten bei der Arbeit auf der Ranch. Die Colemans behandelten niemanden als Außenseiter, selbst sie nicht.
    „Kann ich Ihnen helfen, Mrs Coleman?“, fragte sie und blickte auf die Lebensmittel, die überall verstreut lagen. Es war merkwürdig, die Küche, die von Ella immer in Ordnung gehalten wurde, in dem Zustand zu sehen.
    „Das wäre nett. Ella hatte einen Schwindelanfall, und ich möchte Abbie nicht rufen, da das Baby bald kommt.“ Sie holte eine Schürze aus der Schublade. „Du musst mich aber Vi nennen“, bat Mrs Coleman. „Schließlich arbeitest du hier schon länger als vier Jahre und gehörst fast zur Familie.“
    Bei dem Wort füllten Olivias Augen sich mit Tränen. Immer schon wollte sie irgendwohin gehören. Nie hätte sie gedacht, dass sie einmal so viel Glück haben würde. „Okay … Vi.“ Sie räusperte sich. „Ich bin keine besondere Köchin, aber wenn du mir sagst, was zu tun ist, dann können wir das Mittagessen schnell zubereiten.“
    Vi und Ella blickten sich an. „Frühstück“, meinte Vi.
    Livy warf einen Blick auf die Wanduhr. Jeder auf der Ranch sollte schon seit Stunden auf den Beinen sein.
    „Frag bitte nicht.“ Vi schob ihr Haar aus dem Gesicht und öffnete den Ofen. Der Duft von Keksen erfüllte die Küche.
    „Sie muss gar nicht fragen“, bemerkte Ella und zeigte auf die Kekse. „Wenn du glaubst, dass er mit diesem Bauernessen zufrieden ist, dann machst du dir etwas vor.“
    Livy riss die Augen auf. Shay. Sie hätte es wissen müssen.
    „Komm, Ella, er stammt aus einer anderen Kultur, und er ist der Bruder der Jungs. Außerdem wird er nicht lange bleiben. Da können wir ruhig nett zu ihm sein.“ Vi blickte zu Livy. „Immer nur lächeln, okay?“
    „Keine Sorge.“ Livy zuckte mit den Schultern und griff nach der Schürze. „Ich habe die königliche Landplage schon getroffen.“
    Ella kicherte, während Vi nach Luft schnappte.
    Livy wurde es heiß. „Entschuldigung, er ist dein Gast, und ich hätte nicht so reden sollen.“
    Vi schüttelte den Kopf und nahm die Kekse vom Blech. Livy sah jedoch, dass sie sich ein Grinsen verkniff. „Holst du bitte die Butter aus dem Kühlschrank?“
    Erleichtert atmete Livy aus und erfüllte die Bitte. „Was ist mit der Sahne?“
    „Wahrscheinlich ist sie nicht süß genug für ihn.“
    „Ella.“ Vis Stimme klang angespannt. „Bitte.“
    Danach schwiegen alle. Vi legte die Kekse in einen Korb, und Livy holte einen Stapel Teller.
    Normalerweise war Vi eine der freundlichsten Frauen, die sie kannte. In letzter Zeit schien sie jedoch Stimmungsschwankungen zu unterliegen, und auf der Ranch fragten sich alle besorgt, was los war.
    Livy hatte das Gefühl, dass Vis Launen damit zusammenhingen, dass ihr Mann sich sehr um Savannah, einen der Gäste der Ranch, bemühte. Sie gehörte zu den Frauen, die immer die richtige Kleidung trugen und passend geschminkt waren. Livy glaubte jedoch, dass Vi sich keine Sorgen machen musste. Sie wäre froh, wenn sie einen Mann hätte, der sie so anschaute, wie Randy Coleman seine Frau Vi ansah.
    „Willst du Löcher in die Wand starren

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