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Julia Gold Band 47

Julia Gold Band 47

Titel: Julia Gold Band 47 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbi Rawlins , Carol Grace
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ihrer Schritte drehte Shay sich um. „Da ist das Mädchen ja.“ Er betrachtete ihre Hände und hob eine Braue. „Der Zucker?“
    „Oh, wie dumm von mir. Wie konnte ich den vergessen?“ Sie stellte die Kanne auf den Tisch, nahm die frische Serviette vom Arm und legte sie Shay auf den Schoß. Dass er zusammenzuckte, gefiel ihr sehr.
    Als er sie böse anschaute, schürzte sie die Lippen. „Weißt du was, Shay? In deinem Land magst du ja ein toller Hecht sein, aber du weißt absolut nichts über Frauen.“
    Sein entgeisterter Blick war Lohn genug. Olivia, die sich bemühte, König Zakariyya und Rose nicht anzuschauen, machte Anstalten zu gehen. „Fast hätte ich dein Wasser vergessen“, meinte sie, während sie zu Shay zurückging und ihm das Wasser über den Kopf goss.

4. KAPITEL
    Sharif fluchte, weil ihm das eiskalte Wasser den Rücken hinunterlief. Rose starrte ihn entsetzt an, sein Vater verzog keine Miene.
    Hinter Sharif wurde die Tür geschlossen. Der Feigling war verschwunden.
    „Ich weiß nicht, was los ist, denn Livy ist normalerweise so ein nettes Mädchen“, begann Rose hilflos. „Ich …“
    Sein Vater hob die Hand, und Rose schwieg. Er blickte Sharif direkt an. „Weißt du, was die Frau dazu provoziert hat?“
    Sharif nahm die Serviette vom Schoß und wischte sich damit über das Gesicht, um dem Blick seines Vaters zu entgehen. „Woher soll ich wissen, was diese Verrückte will? Sie ist nur eine …“
    Nach einem verlegenen Schweigen fragte sein Vater: „Eine was?“
    Seinen ursprünglichen Satz konnte er nicht laut beenden. Sharifs Weigerung hatte nichts mit dem strengen Tonfall seines Vaters zu tun. Die Erinnerung an den verletzten Gesichtsausdruck von Olivia stoppte ihn. Beschämte und verärgerte ihn.
    Sicherlich hielt dieser kleine Drachen ihre Spielerei gestern für nichts Bedeutendes. Er hatte sich nur die Zeit vertrieben, weil er eine Ablenkung suchte. Wieso benahm sie sich dann so unmöglich?
    Wieder sah er ihren traurigen Blick vor sich. Offensichtlich hatte er ihrer Meinung nach etwas falsch gemacht.
    „Sharif?“
    Die Stimme seines Vaters klang jetzt milder, und Sharif hoffte, dass man ihm seine Zweifel nicht ansah. Er streckte sich und blickte seinen Vater schweigend an.
    „Sag mir, Sharif, wie sollte man die Frau bestrafen?“
    „Bitte, ich rede mit ihr“, warf Rose ein, aber Zakariyya hob erneut die Hand.
    Sharif schaute in ihr Gesicht, und am liebsten hätte er ihr gesagt, dass sie sich gegen seinen Vater wehren sollte.
    Das war absurd. Frauen in seinem Land lernten von Kindesalter an, gehorsam zu sein. Sharif gefiel das auch.
    Er drehte sich zu seinem Vater um. „Ich kümmere mich selbst um sie.“
    „Auf welche Weise?“
    Er bemerkte, dass sein Vater amüsiert schien, und das ärgerte ihn. Er wollte nicht zum Narren gehalten werden. Sharif warf die Serviette beiseite und stand auf.
    Bevor er etwas sagen konnte, hörte man von draußen laute Geräusche: ärgerliche Rufe, das Zuknallen von Autotüren, Hupen. König Zakariyya und Rose eilten zum großen Fenster im Wohnzimmer.
    Sharif folgte und ahnte, dass sein Albtraum Wirklichkeit wurde. Die halbe Nacht hatte er wach gelegen, weil er einen Gegenangriff planen wollte, falls die Reporter wieder zur Ranch kämen. Leider hatte er noch keine Verteidigungspläne. Es war nun einmal Tatsache, dass er nicht von Geburt an der Thronfolger von Balahar war.
    „Nein!“, rief Rose. „Reporter.“
    Draußen standen zwei Männer vor einer schwarzen Limousine, die mit einem der Rancharbeiter verhandelten.
    „Da kommt Alex“, meinte Rose stolz. „Er wird sich um die Sache kümmern.“
    Mit einer Mischung aus Bewunderung, Neid und Erleichterung beobachtete Sharif, wie sein ältester Bruder auf die Männer zuging. Rose hatte recht. Alex würde sich der Sache sicher annehmen. Wie Sharif gemerkt hatte, war er der vernünftigste und verantwortungsvollste der vier Brüder.
    Kaum hatte Alex die Gruppe erreicht, hörte das Geschrei auf. Nach wenigen Minuten verließen die beiden Männer das Gelände.
    Während Alex dem Auto hinterherschaute, kam Cade angeritten. Er sprach mit Alex und dem Arbeiter, und alle drei schauten zum Haus.
    Sharif verspannte sich. Natürlich ging die Aufregung um ihn und um seinen Vater.
    Rose seufzte, als sie sah, dass ihre beiden Söhne zum Haus kamen.
    „Ich bin sicher, dass alles gut ausgehen wird.“
    Sharif war eifersüchtig, weil sie sich so auf Alex zu verlassen schien. Absurd. Diese Leute bedeuteten ihm

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