Julia Gold Band 47
Stetson weg. „Vielen Dank“, meinte sie grinsend und ging rückwärts zurück. „Shay.“
Hätte sie die Bemerkung nicht laut fallen lassen, hätte sie es sicher noch aus der Scheune geschafft. Aber ihr Zögern gab ihm die Möglichkeit, vorwärts zu springen und sie an der Taille zu packen. Sie ließ den Hut fallen, stolperte, und beide fielen zu Boden.
Sie strampelte, um ihn abzuschütteln, aber sie war nicht schnell genug. „Geh weg. Du drückst mir die Luft ab.“
Das war jedoch nicht alles. Ihre Brüste wurden gegen seine Schulter gedrückt, und das Erschreckende war, dass es ihr gefiel.
Er richtete sich auf, und als sie schon dachte, er würde sie gehen lassen, legte er sich erneut auf sie und hielt sie am Boden fest. Er umfasste ihre Handgelenke und schaute sie triumphierend an.
„Wie hast du mich genannt?“
Sie starrte ihn an und spürte, dass er mit seinen Schenkeln gegen ihre Hüfte drückte. Klare Gedanken waren nicht mehr möglich.
„Das ist ziemlich unwürdig, Eure Hoheit“, erwiderte sie und stellte erfreut fest, dass er die Zähne zusammenbiss.
„Ja“, bestätigte er und bewegte die Hüften, „aber ganz angenehm.“
Meine Güte. Sie schluckte. Alles schien so unwirklich. Sie kannte niemanden, der sie so behandeln würde. „Hast du nicht Angst, dass dein Diener gleich kommt und sieht, was du mit mir anstellst?“
„Wenn du der Sache wirklich ein Ende bereiten willst, musst du mich nur Sharif nennen.“
Diese Bemerkung ließ Livy erröten. „Sharif“, flüsterte sie schnell.
Es war jedoch zu spät. Er wusste, dass ihr die kurze Episode gefallen hatte.
Als sie sich bewegte, stand er auf und reichte ihr die Hand. Er zog sie hoch, ließ sie aber nicht sofort los. Sharif schaute ihr in die Augen und berührte ihre Schulter. Seine warmen Fingerspitzen berührten nackte Haut.
Da merkte sie, dass sie einen Knopf verloren hatte und das übergroße Hemd über die Schulter gerutscht war. Sanft zog er den Stoff zurecht und küsste sie.
Gerade als das Hemd erneut herunterrutschte, erhellte ein Blitzlicht die Scheune.
3. KAPITEL
Sharif drehte sich um und konnte gerade noch ein blaues Jackett und blonde Haare eines Mannes erkennen. Erst jetzt realisierte er, was passiert war. Eigentlich hätte er den Reporter längst bemerken müssen.
Ohne auf Livy zu blicken, rannte er dem Mann hinterher, aber es war zu spät. Er konnte nur noch einem dunklen Auto nachschauen.
Als er merkte, dass er kein Hemd trug, fluchte er laut. Das würde ein tolles Bild abgeben. Sein Vater wäre nicht erfreut. An Roses Gefühle wollte er nicht denken.
Bei der Scheune sah er Olivia nicht mehr. Er seufzte und fuhr sich durch das Haar. Überall Heu. Wieder fluchte er.
Kurz überlegte er, zu ihr zurückzugehen. Sie hatte ihn gut von seinen finsteren Gedanken abgelenkt. Dass sie eher reserviert war, hatte ihn nicht gestört, denn diese neue Erfahrung stimulierte ihn. Olivia war unsicher, doch gleichzeitig bereit, Neues zu erkunden, und das gefiel ihm.
Sie schien gerade erst zwanzig zu sein. Vielleicht war sie noch nicht mit einem Mann zusammen gewesen. Obwohl seine Erfahrung mit amerikanischen und europäischen Frauen gezeigt hatte, dass das Alter nicht immer etwas mit sexueller Erfahrung zu tun hatte.
Er war sicher, dass er Olivia mit den wunderbaren violetten Augen wiedersehen würde. Jetzt aber dachte er an die Auswirkungen des Fotos.
Früher hatten ihm solche Vorfälle nicht viel ausgemacht, aber nun gefiel ihm nicht, was passiert war. Wurde er etwa reifer?
Sharif wusste jedoch, dass es nicht nur an seinem Alter lag. Alles, was er bis vor Kurzem noch als selbstverständlich angesehen hatte, war heute unsicher. Zum ersten Mal in seinem Leben verspürte er Angst.
Erst gegen Mittag hatte Livy den Mut gefunden, Shays Hemd zurückzubringen. Nur selten ging sie zum Haupthaus, und alle würden sich sicher fragen, was sie dort zu suchen hatte. Vielleicht sollte sie das Teil in der Scheune lassen, und Shays Diener konnte es holen.
Bis jetzt hatte noch niemand irgendwelche Bemerkungen über den Vorfall in der Scheune gemacht, sodass sie wahrscheinlich nur ihr schlechtes Gewissen plagte.
Nach den wilden Träumen, die sie von sich und Shay gehabt hatte, war das kein Wunder.
Heute hatte sie den Hut weggelassen, damit ihr Haar nicht so am Kopf klebte. Schließlich war es sehr heiß in Texas, und sie ging immerhin zum Haupthaus.
Wem machte sie etwas vor?
Angewidert drückte sie den Hut auf den Kopf und eilte durch
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