Julia Gold Band 47
Barbecue und Bier eingeladen. In einer halben Stunde geht es los. Vorher kannst du noch schnell duschen und dir ein nettes Kleid anziehen.“
„Kleid? Auf keinen Fall.“
Jess blieb stehen und griff in ihre hintere Hosentasche. „Das hab ich fast vergessen, hier.“
Livy nahm das Papier entgegen. „Das ist mein Ernst, Jess.“
Die Freundin grinste nur. „Ich sehe dich auf der Party.“ Dann lief sie zum Haus.
Livy beobachtete sie, und eine Flut von undamenhaften Wörtern ging ihr durch den Kopf. Sie würde nicht zum Barbecue gehen, bei dem sie sicher niemand vermissen würde. Höchstens Jess.
Nun gut, dann würde sie sich eben kurz sehen lassen. Ihm wollte sie aber nicht zu nahe kommen, denn dann würden alle wieder dummes Zeug reden.
In ihrem Zimmer angekommen, blickte sie in den Kleiderschrank. Es gab nur ein Kleid, und das würde sie nicht anziehen. Außerdem wurde es abends kühl.
Sie nahm eine frische Jeans heraus. Livy würde einige der Leckereien verspeisen, die Ella zubereitet hatte, und dann wieder verschwinden.
Als sie gerade in die Dusche gehen wollte, bemerkte sie die Zeitungsseite, die sie von Jess bekommen hatte. Sie setzte sich auf das Bett und faltete das Papier auseinander.
Mit offenem Mund starrte sie auf das Foto vom heutigen Tage.
Shay hatte Corky Higgins gerade eins auf die dicke Nase gegeben. Die Schlagzeile lautete: Prinz Sharif Al Farid-El Jeved bekämpft den Drachen für seine Geliebte.
8. KAPITEL
„Du siehst super aus“, meinte Jess und ging um Livy herum.
„Hör auf, Jess.“ Livy blickte nervös auf die vielen Leute. Gut, dass niemand auf sie achtete. „Komm nicht auf falsche Gedanken. Dieses Kleid trage ich nur deshalb, weil ich dann mehr von Ellas leckeren Sachen essen kann.“
„Natürlich“, grinste Jessica. „Wieso sollte ich an etwas anderes denken?“
„Okay, ich gehe jetzt.“ Sie drehte sich um, als Jessica sich bei ihr einhakte.
„Komm, Livy. Ich benehme mich auch. Wir holen uns eine Margarita, und dann gehen wir etwas umher.“
Normalerweise trank Livy nichts Stärkeres als Eistee, aber nun klang eine Margarita sehr gut. Nachdem sie das Foto von Shay gesehen hatte, spielten ihre Gedanken verrückt. Eigentlich glaubte sie nicht, dass Shay sie verteidigt hatte, denn Corky konnte einem schon auf den Geist gehen. Andererseits fühlte sie sich auch ein wenig geschmeichelt.
Sie holte sich den Drink an der Bar und folgte Jessica. Überall hingen Lampions, und alles war festlich geschmückt. Steaks und Rippchen lagen auf großen Grills.
„Weißt du, wann wir essen?“, fragte Livy plötzlich.
„Bist du hungrig, oder willst du wissen, wann du verschwinden kannst?“, erkundigte sich Jessica.
„Nun, ich bin nicht an Alkohol gewöhnt, und auf einen leeren Magen …“
„Warte einen Moment, ich bin gleich zurück.“
Livy beobachtete die Feiernden. Einer der Hausgäste fiel besonders auf. Savannah sah in ihrem weißen Jeanskleid einfach fantastisch aus. Einige Männer schauten ihr nach, auch Randy Coleman, der Mann von Vi.
Er ging zu der attraktiven Brünetten und führte sie an die Bar. Sie schienen sich angeregt zu unterhalten und lachten vergnügt.
Natürlich redeten sie übers Geschäft, denn Savannah hatte ein Araberpferd mit großem Potenzial auf der Desert Rose untergebracht. Außerdem waren Vi und Randy glücklich verheiratet. Allerdings war Vi in letzter Zeit ziemlich launisch. Hoffentlich war Savannah nicht der Grund.
Olivia schaute sich um, weil sie Jessica suchte. Da sah sie sie auch schon im Gespräch mit Shay.
Bei seinem Anblick verspannte sie sich, und in ihrer Brust schmerzte es. Sie schaute um sich, ob sie jemand beobachtete, aber alle waren in Gespräche verwickelt.
Deshalb blickte sie wieder zu Shay. Er lächelte Jess an und hörte ihr gebannt zu.
Da spürte Livy, dass sie eifersüchtig auf ihre Freundin war. Sharif und sie waren ein schönes Paar, und weil Jess eine gute Ausbildung am College genossen hatte und viel gereist war, hatten sie sicher viele Gemeinsamkeiten. Jetzt wurde Livy leicht übel.
Schockiert und hilflos bemerkte sie, dass Jess mit einem gefüllten Tablett zu ihr kam.
„Du siehst schrecklich aus“, bemerkte Jess, als sie das Tablett auf den Tisch stellte. „Hier sind Käse, Cracker und Obst. Damit müsstest du über die Runden kommen.“
„Danke, aber vielleicht lege ich mich besser hin.“ Da Jessica meinte, sie sähe schlecht aus, war jetzt der perfekte Augenblick, um abzuhauen. „Ich komme
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