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Julia Gold Band 51

Julia Gold Band 51

Titel: Julia Gold Band 51 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers , Michelle Reid , Lucy Gordon
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sagte sie nur.
    Das beruht auf Gegenseitigkeit, dachte Evie.
    „Er behandelt dich schrecklich, und du nimmst es hin!“
    „Er behandelt mich wundervoll“, widersprach Evie. „Nur dass du es nicht sehen willst.“ Es schien hoffnungslos, sich mit ihrer Mutter verständigen zu wollen. Seufzend ging Evie zur Bar und schenkte sich ein Glas Wasser ein. „Kann ich dir irgendetwas anbieten, Mutter?“
    „Nein, danke.“ Lucinda seufzte und sah sich neugierig um. In dem eleganten Salon fand sich nichts, was man als aufdringlich pompös oder geschmacklos hätte bezeichnen können. Wunderschöne echte Perserteppiche zierten das glänzend polierte Ahornparkett. Die Einrichtung aus cremefarbenen Polstermöbeln und Marmortischen schmeichelte dem Auge, und die weizengelb tapezierten Wände schmückte eine reiche Auswahl an Ölgemälden, zumeist Landschaftsmotive aus Raschids Heimat.
    Evies Mutter ging zu einem dieser Gemälde und betrachtete es aufmerksam. „Ist das sein Palast?“, fragte sie neugierig.
    „Ja“, bestätigte Evie. „Oder genauer gesagt, einer seiner Paläste.“ Die Familie Al Kadah besaß mehrere eindrucksvolle Wohnsitze, aber dieser eine gehörte Raschid allein.
    „Er ist von einer gewissen dramatischen Schönheit, nicht?“, räumte Lucinda widerstrebend ein. „Die verschiedenen Goldtöne vor dem Blau des Meeres und des Himmels – wobei sich das Gebäude an sich ganz natürlich aus der Wüste erhebt, als wäre es von einer überirdischen Macht geplant worden …“
    Evie blickte überrascht auf. „Raschid hat den Palast selbst entworfen.“ Sie lächelte, als ihre Mutter erstaunt zusammenzuckte. Lucinda war nicht gerade erfreut, dass sie – unwillentlich – ihrem Feind ein Kompliment gemacht hatte. „Er hat ihn, einige Jahre bevor wir uns kennengelernt haben, nach eigenen Entwürfen bauen lassen. Der Palast steht in den Ausläufern der Berge von Behran, wo zu beiden Seiten die Wüste an den Persischen Golf stößt …“
    „Der Mann hat versteckte Talente“, stellte Lucinda widerwillig fest.
    Mehr, als du ahnst, dachte Evie und trank vorsichtig einen Schluck Wasser.
    „Komm mit mir nach Hause, Evie.“
    Evie blickte auf und sah, dass ihre Mutter sich zu ihr umgedreht hatte. In Lucindas kühlen blauen Augen war eine Spur von Mitgefühl zu entdecken. „Offen gestanden, du siehst furchtbar aus, Darling“, fuhr sie fort. „Alle haben sich Sorgen um dich gemacht. Julian hat mich noch vom Flughafen angerufen, nachdem er heute früh die Zeitung gesehen hatte. Und sogar Lord Beverley ist entsetzt darüber, wie Scheich Raschid dich benutzt.“
    „Raschid benutzt mich nicht“, widersprach Evie. „Er liebt mich.“
    „Liebe!“, stieß ihre Mutter verächtlich hervor. „Dieser Mann weiß gar nicht, was dieses Wort bedeutet, sonst würde er nicht planen, dich derart zu verraten!“
    „Nicht ich bin verraten worden“, sagte Evie. „Sein Vater hat die Ankündigung seiner Heirat ohne Raschids Einwilligung in die Zeitung gesetzt.“
    „Hat er dir das erzählt?“, fragte ihre Mutter skeptisch.
    Evie sah sie herausfordernd an. „Es ist die Wahrheit. Raschid würde niemals lügen – schon gar nicht würde er mich belügen!“
    „Du liebe Güte!“, rief ihre Mutter aus. „Wie kannst du nur so leichtgläubig sein!“
    „Das hat nichts mit Leichtgläubigkeit zu tun“, entgegnete Evie. „Es ist eine Frage des Vertrauens. Und ich vertraue Raschid, dass er mir gegenüber ehrlich ist.“
    „Schön, nehmen wir einmal an, er sagt tatsächlich die Wahrheit …“ Lucinda hielt es offensichtlich für klüger, die Taktik zu ändern, um bei ihrer eigensinnigen Tochter etwas zu erreichen. „Was beabsichtigt er denn, in dieser Sache zu unternehmen?“
    Natürlich, die große Frage! Evie wich dem Blick ihrer Mutter aus, denn sie hatte keine Antwort darauf.
    „Lord Beverley hat mich darüber informiert, dass es für Raschid kein Zurück mehr von dieser Heirat gibt, nachdem sie öffentlich bekannt gegeben worden ist“, fuhr Lucinda unbeirrt fort. „Was bedeutet, dass du von ihm fallen gelassen wirst, egal, was Raschid vielleicht lieber wäre. Die Familie seiner zukünftigen Braut wird darauf bestehen.“
    „Glaubst du wirklich, ich würde diese Beziehung fortsetzen wollen, wenn Raschid wirklich eine andere heiraten würde?“, fragte Evie kühl.
    Lucinda schwieg, aber ihr Gesicht sprach Bände. Evie wurde bewusst, dass sogar ihre eigene Mutter glaubte, sie wäre bereit, so tief für Raschid zu

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