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Julia Gold Band 51

Julia Gold Band 51

Titel: Julia Gold Band 51 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers , Michelle Reid , Lucy Gordon
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Sie machen mich zum Feind, ohne die Konsequenzen zu kennen. Falls Sie mich noch einmal zum Narren halten wollen, werde ich Ihnen zeigen, was das bedeutet.“
    Furcht erfasste sie. Aber das sollte er nicht merken. „Ich glaube, das weiß ich sehr wohl. Vielen Dank.“ Sie hatte schließlich erfahren, was es bedeutete, ihn zum Feind zu haben, nachdem er Zara entführt hatte.
    Er schüttelte beinahe verächtlich den Kopf. „Wenn Sie das wüssten, würden Sie nicht solche kindischen Spielchen treiben.“
    „Was soll das denn heißen?“
    „Sie sind eine Frau, Clio, und ich bin ein Mann. Wenn eine Frau sich einen Mann zum Feind macht, hat das immer einen anderen Grund, als sie denkt.“
    Bei dieser Unterstellung schnappte sie empört nach Luft. „Sie sind ja der Gipfel von einem Chauvi! Und das, obwohl Sie aus den ziemlich liberalen Emiraten von Barakat kommen. Sie scheinen keine …“
    Lächelnd wehrte er ab. „Ich komme aus der Wüste“, erinnerte er sie.
    „Das habe ich gehört.“
    Er hob warnend den Zeigefinger. „In der Wüste lässt ein Mann einer Frau viel Freiheit, aber er ist stark, und sie ist schwach. Er macht Zugeständnisse.“
    Zornesröte schoss ihr ins Gesicht. „Zum Donnerwetter …“
    „Im Gegenzug, Clio, spricht keine Frau in dem Ton mit einem Mann, wie Sie ihn mir gegenüber anschlagen. Frauen haben spitze Zungen, und Männer haben Kraft. Wir respektieren einander, indem wir unsere Stärken nicht gegeneinander ausspielen.“
    „Soll das eine Drohung sein?“
    „Ich erkläre Ihnen nur, wie Männer und Frauen in einem zivilisierten Land miteinander auskommen“, erwiderte er.
    Doch obwohl sie überzeugt war, dass er sie im Stillen auslachte, konnte sie ihre Wut nicht im Zaum zu halten. „So geht es hier nicht zu!“, versetzte sie. „Kann sein, dass Ihnen das noch nicht aufgefallen ist, aber ob zivilisiert oder nicht, Sie sind hier nicht in der Wüste!“
    Es zuckte verräterisch um seine Lippen. „Doch, das habe ich gemerkt. Wir stoßen gleich gegen das Boot neben uns an, und das ist etwas, was in der Wüste nicht passieren kann.“
    Clio wirbelte herum und griff instinktiv nach dem Steuer. Gerade noch rechtzeitig bog sie von der kleinen Jacht weg, die an der nächsten Anlegestelle vertäut war. Das hätte ein Theater mit dem Besitzer gegeben, wenn sie gegen sein poliertes Prachtstück geprallt wäre.
    Die Sicherheitsregeln auf dem Wasser waren Clio von klein auf beigebracht worden. Dass sie sich jetzt dermaßen vergessen hatte, während sie am Steuer stand, zeigte nur, welche negative Wirkung Jalal auf sie hatte. Während sie das Boot nun auf den in der Sonne funkelnden See hinaussteuerte, begriff sie, dass er sie absichtlich gereizt hatte, und es ärgerte sie mächtig, dass sie gleich darauf angesprungen war. Sie musste sich einfach mehr beherrschen.
    Jalal schaute sich um. „So eine Landschaft sehe ich zum ersten Mal. Sie ist wunderschön.“ Deutlich spiegelte sich seine Begeisterung in seinem Gesicht wider, und Clio fiel es schwer, da nicht weich zu werden. Denn sie liebte dieses Land.
    „Aber Sie werden sich in der Wüste doch vermutlich mehr zu Hause fühlen“, meinte sie. Was sie in den Emiraten von Barakat von der Wüste gesehen hatte, hatte ihr nicht gefallen. Kein Wunder, dass eine so herbe Landschaft auch gewalttätige Männer hervorbrachte.
    „Ich fühlte mich nirgends zu Hause.“
    Sie blickte ihn verwundert an. „Wirklich? Warum nicht?“
    „Mein Großvater Selim wollte nicht, dass ich in seine Fußstapfen trete. Als ich noch ein kleiner Junge war, hat er mir immer erzählt, etwas Großes erwarte mich. Ich bekam das Gefühl, dass dort, wo ich geboren war, nicht mein wirkliches Zuhause sei. Ich gehörte woandershin, aber ich wusste nicht, wohin. Dann hat meine Mutter mich mit in die Hauptstadt genommen.“
    „Zara hat mir erzählt, dass Ihre Erziehung von klein auf vom Palast aus gesteuert wurde“, bemerkte sie und war trotz allem an seiner Lebensgeschichte interessiert. Außerdem hatte er eine wohlklingende tiefe Stimme, mit der er es verstand, sie auch gegen ihren Willen zu fesseln.
    „Ja, aber ich wusste das nicht. Seltsame Dinge geschahen, aber ich war zu jung, um eine Erklärung zu fordern. Erst als ich auf die Universität ging und meine Mutter mir eine Liste der Kurse gab, die ich belegen sollte, schöpfte ich Verdacht. Ich wollte wissen, wer über mein Leben bestimmt und warum. Aber das wollte sie mir nicht sagen.“
    „Und haben Sie den empfohlenen

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