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Julia Gold Band 53

Julia Gold Band 53

Titel: Julia Gold Band 53 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fielding , Laura Wright , Sara Wood
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konnte unangenehm werden. Sie musste ihn bitten, für ihre sichere Rückkehr in die Stadt zu sorgen. Oder … Ihr kam ein schrecklicher Gedanke. Möglicherweise würde er über ihre Ablehnung so erbost sein, dass er sich doch noch gewaltsam nahm, was er wollte. Er hatte sie vor seiner Rache gewarnt.

9. KAPITEL
    Die lange, beschwerliche Fahrt zerrte sehr an Hannahs Nerven. Als sie endlich Khalils Festung erreichten, war sie müde, abgespannt und gereizt. Entgeistert sah sie das Chaos von Eseln, Maultieren, Autos, Pferden und Lastwagen vor dem großen Tor. Im Haus selbst drängten sich die Gäste. Einige trugen elegante europäische Kleidung, andere wieder die exotischsten orientalischen Gewänder. Einen Moment lang dachte Hannah, sie sei auf ein Kostümfest geraten, doch dann dämmerte ihr die Wahrheit. Es musste Dienstag sein! Khalil gab seine Party.
    Und dann stand sie ihm gegenüber. Sie starrten einander an, und Hannah fragte sich, ob er den Grund ihres Herkommens erriet, denn seine Augen blickten sie kalt und hart an. Dann jedoch beugte er sich zu ihr und küsste sie leicht auf beide Wangen. Sie ließ ihre Hände kurz auf seiner schneeweißen Djellaba ruhen, schreckte aber sofort zurück. Es war ihr, als hätte sie glühende Kohlen berührt.
    Khalils Atem ging schnell, und sie konnte sehen, dass seine Hände zu Fäusten geballt waren.
    „Nun, Hannah, du siehst hinreißend aus.“
    „Ich – ich muss mit dir reden“, brachte sie heiser heraus.
    „Natürlich. Ich habe die feste Absicht, dich allein zu erwischen.“
    „Khalil, es ist wichtig …“
    Plötzlich war sie von Kindern umringt, die sie zu ihren Eltern zerrten, Khalils Brüder und Schwestern. Herzlich wurde sie willkommen geheißen, und Sue, eine von Khalils englischen Schwägerinnen, führte sie fröhlich herum und berichtete ihr, wie wenig problematisch das Leben einer Europäerin sein konnte, wenn sie mit einem Mann aus dem Hause ben Hrima verheiratet war.
    Khalil tauchte hin und wieder in der Menschenmenge auf, aber Hannah gelang es nicht, einen Augenblick allein und in Ruhe mit ihm zu sprechen. Um sie herum nahm das Fest seinen Lauf, und alle Gäste erwarteten heute die Verkündung ihrer Verlobung. Es war zum Verrücktwerden. Einmal glaubte sie, die Blondine aus dem Mamounia zu entdecken, und sie drängte sich durch die plaudernden Gäste, um diese junge Frau zur Rede zu stellen.
    „Suchen Sie Khalil?“, fragte einer seiner Brüder. „Ah, Hannah, passen Sie auf. Er jagt schon einer anderen schönen Blondine nach!“
    „Ich weiß“, antwortete sie grimmig und beeilte sich fortzukommen. Sogar seiner Familie war es also nicht verborgen geblieben!
    Gerade, als sie bemerkte, dass alle Gäste sich langsam zu der großen Arena bewegten, in der Musik- und Tanzgruppen auftreten sollten, fühlte sie, wie sie am Arm ergriffen wurde. Khalil zog sie mit sich. Endlich war sie ihm nahe genug für ein paar Worte – diese Charade musste schnell ein Ende finden.
    „Khalil, wir können nicht heiraten …“
    „Ich habe nicht die Absicht“, antwortete er gelassen. „Diese öffentliche Verlobung ist reiner Schein. Nimm ein Stück Brot, dein Mund steht offen.“
    „Ich … ich …“ Sie schluckte und machte einen erneuten Anlauf:
    „Warum hast denn du deine Pläne geändert?“
    „Der Vorfall im Mamounia hat mich eines Besseren belehrt“, sagte er mit harter Stimme.
    „Oh!“
    Dann hatte er bei der anderen Frau alles gefunden, was er sich wünschte. Jetzt brauchte er sie nicht mehr. Ein schneidender Schmerz durchfuhr sie und ließ sie sprachlos werden.
    „Ist das dein einziger Kommentar?“
    „Ich muss hier fort!“, murmelte sie verzweifelt.
    „Versuche es, und du wirst es bereuen“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Und sollte meine Familie jemals erfahren, dass wir hier und jetzt Todfeinde sind, wirst du dafür büßen. Hast du das verstanden?“ Er richtete sich wieder auf und zeigte ein freundliches Lächeln.
    „Aber …“
    „Theater, Hannah, Theater. Zeige jetzt all deine Schauspielkunst. Einige Leute hier sind tagelang angereist, nur um dieses Fest zu feiern. Du wirst ihnen die Freude nicht verderben.“
    „Du hast gesagt …“
    „Wir geben unsere Verlobung bekannt, wir feiern. Wir benehmen uns wie das glückliche, verliebte Paar.“ Er führte ihre Hand zu seinem Mund und küsste ihre Fingerspitzen.
    „Oh, Gott!“
    „Dann, etwas später“, fuhr er fort und küsste leicht ihren Hals, „verkünden wir in aller Stille, dass die

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