JULIA HOCHZEITSBAND Band 19
ihre Liebe, an seine Hingabe und daran, dass sie ihm ihr Herz geschenkt hatte.
„Ein Triumph. Ein Sieg“, flüsterte Carrie. Im Grunde genommen war eine Hochzeit nichts anderes als das äußere Zeichen, dass zwei Menschen sich zusammengefunden hatten und dass die Verbindung ein Leben lang andauern sollte. Man gab sich ein Versprechen und schwor sich, einander zu lieben und ein Leben lang treu zu sein. Es war ein Triumph.
Plötzlich empfand die das dringende Bedürfnis, mit Kurt zu sprechen.
„Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, Mr. Ka’awai.“
„Gern geschehen. Melden Sie sich wieder bei mir, wenn Sie sich ganz sicher sind.“
Kurt spielte die schlechteste Runde Golf seines Lebens. Ich habe alles auf eine Karte gesetzt und den Spieß umgedreht, grübelte er. Aber es war unmöglich, sich zu konzentrieren, wenn seine Zukunft davon abhing, dass er Carrie durch solche Tricks wieder zur Vernunft bringen konnte.
Trotzdem hielt er durch und rief sie erst an, als er und Gavin Kapono am neunzehnten Loch angekommen waren und sie sich ein Bier gönnen wollten.
Sie nahm beim ersten Klingeln ab. Kurt versuchte, lässig zu klingen.
„Wir sind fertig“, erklärte er. „Was machst du gerade?“
„Ich spaziere durch die Läden im Hotel. Wie war das Golfen? Hat es Spaß gemacht?“ Carrie klang überhaupt nicht traurig, dass die Hochzeit abgesagt worden war.
„Es war klasse“, log Kurt.
„Kommst du bald zurück?“
„Es kann noch eine Stunde dauern.“ Am liebsten wollte er sie sofort sehen, hielt es aber für besser, nicht gleich nach Hause zu eilen. „Ist irgendwas los?“
„Ich vermisse dich. Das ist alles.“
„Carrie, ich vermisse dich auch.“ Kurt bemerkte, dass Gavin nickte und versonnen in sich hinein lächelte. „Wir sehen uns nachher“, grüßte er, bevor er auflegte.
„Was ist so komisch?“, fragte Kurt den Kunstlehrer.
„Mann, dich hat es wirklich schwer erwischt. Ich hoffe, dass dein Plan funktioniert.“
„Wenn der Schuss nach hinten losgeht, könnte es sein, dass ich ohne Frau oder Braut nach Hause fliegen muss.“
„Dann kann ich dir nur wünschen, dass du besser darin bist, deine Freundin von der Hochzeit zu überzeugen, als du Golf spielen kannst.“
„Der Flughafen in Denver nimmt den Flugverkehr wieder auf. Die Linien geben sich die größte Mühe, die Verspätungen aufzuholen und die verärgerten Passagiere zu entschädigen, die mehr als vierundzwanzig Stunden am Flughafen aushalten mussten …“
Carrie hatte die Hände voller Einkaufstüten, als sie wieder in ihrem Bungalow eintraf und zuerst den Weather Channel anstellte. Sie lachte laut auf, als sie hörte, dass der Flughafen wieder geöffnet worden war. Ein Omen, dachte sie, wirklich ein sehr gutes Omen.
Sie hatte alles eingekauft, wovon sie glaubte, dass sie es am Nachmittag würde brauchen können. Was sie nicht bekommen hatte, hatte sie beim Zimmerservice bestellt. Carrie betrachtete den langen pa reau aus durchsichtigem rotem Stoff mit goldenem Saum, den Hauch eines schwarzen Bikinis, der ganz sicher nicht jugendfrei war, und ein Massageöl aus Tahiti.
Carrie war zu schüchtern, um den knappen Bikini in der Öffentlichkeit zu tragen, und schlüpfte in den Frotteebademantel, der vom Hotel zur Verfügung gestellt wurde. Dann packte sie den durchsichtigen Stoff zusammen mit dem Massageöl wieder in die Einkaufstasche und verließ eilig den Bungalow.
Als sie in Kurts Zimmer angekommen war, stellte sie erleichtert fest, dass er die Tür zu seiner Terrasse offen gelassen hatte. Der Zimmerservice hatte bereits den Eiskübel und die Flasche Champagner gebracht, die sie bestellt hatte. Außerdem hatten sie eine Platte mit tropischen Früchten, Schokobrownies und Macadamia-Nüssen geliefert.
Carrie schaute auf die Uhr, kurz bevor sie sich quer über Kurts Bett ausstreckte und den scharlachroten Stoff auf ihrem beinahe nackten Körper arrangierte. Dann schaltete sie den Fernseher ein und wartete, dass er nach Hause kommen würde.
Das Eis im Kübel war geschmolzen, als sie vierzig Minuten später hörte, wie Kurt seine Karte durch den Schlitz zog und die Tür öffnete. Carrie hatte schon einen Krampf im Nacken, weil sie sich beim Fernsehen die ganze Zeit über auf die Hand gestützt hatte. Aber es gelang ihr, sich wieder einigermaßen verführerisch auszustrecken.
Kurt blieb direkt in der Tür stehen und riss die Augen auf. Sein Blick glitt über ihren Körper, über ihre kaum bedeckten Brüste, ihre
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