JULIA HOCHZEITSBAND Band 20
akzeptiert zu werden. Weder von ihm, noch von irgendjemandem hier in Cloverville. Sie war nur wegen Mollys Hochzeit zurückgekommen.
Die zukünftige Braut hakte sich bei Abby unter. „Du wirst also morgen nicht die Einzige sein, die keine Ahnung hat, was sie tun soll“, neckte sie Abby.
Abby biss sich auf die Zunge, um nicht zu antworten, dass auch Molly anscheinend nicht wusste, was sie tat. Sie hatte in den vergangenen Jahren nicht nur gelernt, mit ihrem ADHS umzugehen, sondern auch ein gewisses Taktgefühl entwickelt. Schade, dass diese Besonnenheit bei Clayton nicht funktionierte.
„Ich werde mal zu den Männern in den Garten gehen“, erklärte er gerade und ging zum Gartentor. Er schien es eilig zu haben, sich von Abby zu entfernen.
Doch Lara wollte ihn nicht gehen lassen. „Kann ich auch in den Garten gehen, Mommy?“, bat sie. Als Abby ihr zunickte, rannte sie hinter Clayton her und griff nach seiner Hand, als zwei kleine Jungen auf sie zustürmten. Sie hatten auffallend blaue Augen und eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem dunkelhaarigen Mann, der neben Mr. Kelly vor dem Grill stand. Obwohl sie in Laras Alter waren, schien das kleine Mädchen Angst vor den beiden zu haben, denn sie klammerte sich an Claytons Arm fest.
„Clayton hat einen Fan“, sagte Mrs. McClintock lächelnd und machte sich sogleich auf den Weg in die Küche, um Mrs. Kelly zu helfen.
Molly, Brenna, Colleen und Abby waren nun allein. Ein breites Grinsen breitete sich auf Colleens Gesicht aus. „Endlich sind wir wieder alle zusammen!“
„Einer fehlt noch“, erinnerte Molly sie an Erics Abwesenheit.
Abby konnte sich gut vorstellen, weshalb Eric es abgelehnt hatte, Trauzeuge zu sein. Sie vermutete, dass er noch immer in Molly verliebt war. Manche Dinge hatten sich eben doch nicht verändert.
„Es ist so wunderbar, dich wieder zu Hause zu haben, Abby“, rief Colleen und schlang ihre Arme um Abbys Hals.
Trotz ihrer Sorge wegen der bevorstehenden Hochzeit, freute Abby sich sehr. Sie tätschelte Colleens Rücken. „He, du tust ja fast so, als hättest du mich seit Jahren nicht gesehen. Ihr habt mich doch besucht. Zwar nicht oft genug, aber immerhin.“ Sie grinste.
„Das ist nicht das Gleiche. Da warst du nicht hier “, beharrte Colleen. „Da du jetzt deine Wohnung in Chicago aufgelöst hast, wäre es doch das Beste, wenn du wieder nach Cloverville ziehen würdest. Du könntest hier die dritte Filiale von ‚Kollegen nach Maß‘ eröffnen.“
Abby hatte keine Lust, dieses Thema schon wieder zu diskutieren. Sie hatte Colleen und den anderen Freundinnen in den letzten Wochen oft genug erklärt, dass Cloverville für sie nun einmal kein Zuhause war. Deshalb versuchte sie schnell, das Thema zu wechseln.
„Brenna, hast du eigentlich für heute Abend einen Stripper engagiert?“
Colleen schüttelte sich vor Lachen. Mit ihrer tollen Figur und dem sehr hübschen Gesicht hätte sie ohne weiteres ein Model sein können. Auf jeden Fall eher als eine Büroleiterin. Doch genau wie ihr großer Bruder hatte auch sie sich aus Verantwortungsbewusstsein für diese Karriere entschieden. Oder vielleicht aus Schuldbewusstsein?
Abbys euphorische Stimmung wurde jäh getrübt, als sie darüber nachdachte, welche Rolle sie im Zusammenhang mit Colleens Schuldgefühlen spielte. Möglicherweise hatte Clayton recht. Vielleicht hatte sie im Haushalt der McClintocks wirklich zu viel Ärger gemacht.
„Stripper?“ Colleen schüttelte den Kopf. „Du hast den Bräutigam noch nicht gesehen. Mit ihm könnte kein Stripper mithalten.“
„Es gibt heute Abend keinen Stripper“, bekräftigte Brenna mit angespanntem Gesicht. Was war los mit ihr? Eigentlich war Brenna Kelly alles andere als prüde. Waren ihr die Aufgaben der Ehrenjungfer bei der Hochzeitsvorbereitung zu viel geworden? Während der Telefonate in den letzten Wochen hatte Abby mehr als einmal das Gefühl gehabt, dass für Brenna die Hochzeitsvorbereitungen wichtiger waren als für die Braut selbst. Und vielleicht war auch ihr Interesse am Bräutigam größer als das von Molly?
„Ich glaube, das Essen ist fertig“, murmelte der Rotschopf und ging zu den anderen Gästen auf die Terrasse.
„Na, komm schon“, neckte Colleen ihre Schwester, „du könntest Josh doch für eine Nacht mit uns teilen. Du hast ihn schließlich den Rest deines Lebens für dich allein.“
Der letzte Rest Farbe wich aus Mollys Gesicht.
„Die Vorstellung, den Rest meines Lebens mit demselben Mann zu
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