JULIA HOCHZEITSBAND Band 20
sarkastisch zu. „Wie lange wirst du eigentlich bleiben?“, wechselte er das Thema. Ein bisschen zu schnell, wie Abby fand.
Spöttisch sah sie ihn an. „Mach dir keine Sorgen. Ich werde auf jeden Fall fort sein, bevor deine Mom uns vor den Traualtar zerrt.“
Wortlos trug Clayton ihr Gepäck zur Haustür. „Die einzige Hochzeit, um die ich mir Sorgen mache, findet morgen statt.“
„ Vielleicht findet sie morgen statt“, korrigierte Abby ihn.
Er ließ ihre Taschen fallen und drehte sich abrupt zu ihr um, sodass sie zwischen seinem Körper und dem parkenden Minivan seiner Mutter gefangen war. „Du wirst nicht versuchen, Molly diese Hochzeit auszureden“, befahl er drohend. Molly war vielleicht etwas durcheinander, aber er war überzeugt, dass sie im Grunde ihres Herzens Dr. Josh Towers heiraten wollte.
Abby lächelte ihn provozierend an. Schon immer hatte dieses Lächeln ihn zur Raserei gebracht. Nur zu gern würde er es von ihrem Mund wischen – am liebsten mit seinen Lippen. Clayton atmete tief ein, um seine Wut unter Kontrolle zu bekommen. Niemand, nicht einmal Rory, konnte ihn so auf die Palme bringen wie Abby.
„Molly trägt Joshs Ring. Sie hat seinen Heiratsantrag akzeptiert. Und niemand, auch nicht du, hat das Recht, ihre Entscheidung anzuzweifeln!“
„Aber ich glaube nicht, dass sie ihn liebt!“, beharrte Abby.
Clayton schluckte, doch er konnte seine Neugier nicht länger zügeln. „Warst du jemals verliebt, Abby?“
Entschieden schüttelte sie ihren Kopf.
„Aber du hast doch ein Kind.“
Sie lachte laut auf. „Clayton, du bist so altmodisch!“
Ja, vielleicht war er das.
„Und voreingenommen“, fügte sie hinzu. „Selbst wenn ich eine Nonne und nicht eine alleinerziehende Mutter geworden wäre, würdest du noch immer etwas an mir auszusetzen haben.“
„Hast du deshalb von allen verlangt, mir nichts von Lara zu erzählen?“, fragte er und trat so nah an sie heran, dass ihre Körper sich berührten. „Hattest du Angst davor, was ich dazu sagen würde?“
Verächtlich schüttelte sie ihren Kopf. „Es interessiert mich nicht im Geringsten, wie du über mich denkst, Clayton!“
Er spürte, wie eine Welle von Wut ihn durchlief. Es war ihr also egal, wie er über sie dachte? Obwohl es ihm gleichgültig sein sollte, war er verletzt. „Warum hast du dann allen verboten, es mir zu erzählen?“, fragte er. „Schämst du dich für deinen Fehler?“
Abby stieß ihm mit beiden Händen so heftig gegen die Brust, dass er nach hinten stolperte und beinahe über das Gepäck gefallen wäre.
„Wag es ja nicht, so etwas zu sagen!“ Ihre Stimme bebte vor Zorn. „Du wirst meine Tochter niemals wieder als einen Fehler bezeichnen!“
Er legte seine Hände auf ihre Schultern und hielt sie sanft aber bestimmt fest. „Es tut mir leid, Abby. So habe ich es nicht gemeint.“
Er betrachtete Kinder nie als Fehler. Unter keinen Umständen. Und er wusste genau, dass Abby ihre Tochter über alles liebte. „Ich habe mich falsch ausgedrückt.“
„Das kann man wohl sagen“, stimmte sie zu und atmete tief ein. In ihren Augen glitzerten Tränen.
„Ich gehe wohl besser.“ Seine Hand zitterte, als er die Tür öffnete.
„Clayton?“
Er drehte sich wieder zu ihr um.
„Mach dir keine Sorgen“, sagte sie. „Ich werde Cloverville sofort nach der Hochzeit wieder verlassen.“
Er nickte. Egal wie seine Mutter darüber dachte, Abby war definitiv nicht gut für ihn.
„Ich sehe dich dann morgen in der Kirche“, verabschiedete er sich.
„Ach ja, in der Kirche …“
Aber nur, wenn es ihr nicht gelang, Molly diese unsägliche Hochzeit auszureden.
Als sie sich an ihm vorbei durch die Haustür zwängte, bekam sie eine Gänsehaut. Bestimmt lag es an der kühlen Abendluft. Und nicht etwa an Claytons muskulösem Körper.
„He, Kumpel“, begrüßte Rory seinen großen Bruder. „Warum kommst du erst jetzt? Sie veranstalten heute eine Pyjamaparty.“ Genervt verdrehte er die Augen, um seinem Bruder zu zeigen, dass er niemals etwas so Kindisches tun würde.
„Du kannst dich ja schon mal ins Auto setzen“, schlug Clayton vor. „Ich bringe nur noch die Koffer nach oben.“
„Das ist nicht nötig“, protestierte Abby, während sie ihm in den zweiten Stock folgte. Warum musste er sich immer wie ein Macho benehmen? „Ich kann meine Sachen sehr gut selber tragen. Außerdem ist hier oben heute Abend eine männerfreie Zone.“
„Ich mache meine Augen zu“, versprach Clayton. „Welches
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