JULIA HOCHZEITSBAND Band 20
kochte auch, wenn er Zeit hatte. Oder er bestellte etwas zu essen. Den Jungs war es meistens lieber, wenn er keine Zeit zum Kochen hatte.
„Lass uns nicht von hier weggehen“, bettelte Buzz.
Joshs schlechtes Gewissen meldete sich lautstark zu Wort. Mit seinem spontanen Heiratsantrag hatte er nicht nur sein Leben auf den Kopf gestellt, sondern auch das seiner Söhne.
5. KAPITEL
Da sie nicht länger hinauszögern konnte, ihr Zimmer zu verlassen, ging Brenna die Treppe hinunter. Aus der Küche drangen das Gekichere der Jungs, die volltönende Stimme ihres Vaters und die sanftere Stimme ihrer Mutter.
Und wo war Josh? Er stand auf der untersten Stufe und machte den Eindruck, als habe er dort so lange auf sie gewartet, dass er im Begriff war, nach oben zu kommen und sie zu holen. Heute Morgen trug er Jeans und ein blaues Hemd, zweifellos das, was er für seine Flitterwochen eingepackt hatte.
Mit zitternden Händen strich sie über ihr grünes Trägerkleid. Sie hatte sich nicht extra für ihn schick gemacht, sondern sie trug meistens Röcke und Kleider, weil sie keine Lust hatte, sich in eine Jeans zu zwängen.
Joshs Blick wanderte kurz über sie, dann sah er auf seine Armbanduhr und meinte grinsend: „Ich bin froh, dass du ausschlafen konntest.“
„Die Kellys sind eine Familie von Bäckern“, erwiderte sie. „Wir schlafen nie aus.“
„Dann sind meine Jungs wohl dazu vorbestimmt, auch Bäcker zu werden“, meinte er und rieb über sein unrasiertes Kinn. Womöglich hatte er vergessen, seinen Rasierer einzupacken. „Länger als bis um sieben Uhr schlafen die nie.“
Und das war auch an diesem Morgen so, da sie bereits um halb sieben in Brennas Zimmer gekommen waren, um auf ihrem Bett herumzuhüpfen – und auch auf ihr.
„Aber da erzähle ich dir ja nichts Neues“, fuhr er fort. „Ich hörte, wie sie zu dir ins Zimmer gingen.“
„Das hast du mitbekommen?“
Er nickte. „Tut mir leid, wenn sie dir solchen Ärger gemacht haben“, sagte er und fügte hinzu: „Und es tut mir auch leid, was gestern Abend passiert ist. Ich habe dich belogen. Offenbar bin ich doch Dr. Jekyll und Mr. Hyde, und Dr. Jekyll muss sich für Mr. Hyde entschuldigen.“
„Das muss er nicht“, wehrte sie ab. „Du hattest einen schrecklichen Tag hinter dir, dein Ego war verletzt, dir wurde das Herz gebrochen.“
„Das rechtfertigt nicht, was ich getan habe“, beharrte er. „Du und deine Eltern, ihr habt mich mit meinen Söhnen in eurem Haus aufgenommen, und wie revanchiere ich mich dafür?“ Er schüttelte den Kopf. „Wir werden schon eine andere Unterkunft finden, sonst fahren wir zurück nach Grand Rapids.“
„Das ist nicht nötig“, hörte sie sich sagen, obwohl sie seinem Plan hätte zustimmen sollen. Das wäre zumindest vernünftig gewesen. „Ich bin doch so gut wie nie zu Hause. Die Bäckerei ist nur sonntags lediglich bis Mittag geöffnet, deshalb lohnt es sich für mich nicht, hinzugehen. Aber an allen anderen Tagen verlasse ich das Haus bei Sonnenaufgang und komme erst im Dunkeln wieder zurück.“ Zugegeben, das war ein wenig übertrieben, doch genau so würde sie es handhaben, solange Josh und die Jungs hier waren.
Er schüttelte unzufrieden den Kopf. „Das gefällt mir nicht. Nach letzter Nacht wird das zwischen uns ganz eigenartig sein.“
„Vergessen wir doch einfach die letzte Nacht“, schlug sie ihm vor.
„Bist du dir sicher?“, fragte er und sah sie eindringlich an.
Nein, natürlich war sie das nicht. Sie würde diesen Kuss nicht vergessen können. Allein bei dem Gedanken daran wurde ihr vor Verlegenheit und Verlangen wieder heiß. Warum er? Warum musste sie sich ausgerechnet zu ihm hingezogen fühlen? Aber das war ihr Problem, und sie musste damit klarkommen. „Ganz sicher.“
„Ich war besorgt, ich könnte dein Vertrauen missbraucht haben“, sagte er.
So wie sie Mollys Vertrauen missbraucht hatte?
„Ich würde mich wirklich freuen, wenn wir Freunde sein könnten“, fuhr er fort.
„Das sind wir bereits“, beteuerte sie. Und mehr als das würden sie auch niemals sein können.
Ganz bestimmt tauchte Molly bald wieder auf, zumal sie Cloverville wahrscheinlich gar nicht verlassen hatte. Wie sollte Brenna ihr dann erklären, dass sie als ihre Brautführerin den Bräutigam geküsst hatte? Für so etwas gab es keine Rechtfertigung.
Jemand klopfte an die Haustür, und als Josh daraufhin zur Diele sah, stöhnte er auf. „Nick! Den muss ich im Moment nun wirklich nicht sehen.“
„Er
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