JULIA HOCHZEITSBAND Band 20
Umzug nach Cloverville und die Eröffnung Ihrer gemeinsamen Praxis angeht, die Sie ihm am liebsten ausreden würden. Ein Gespräch mit Molly wird nicht dazu führen, dass Sie Ihren Willen bekommen.“
„Es geht nicht darum, was ich will“, widersprach Nick energisch. „Wenn dieser Umzug hierher ihn glücklich macht, dann bin ich damit einverstanden. Für mich zählt nur, dass Josh glück lich ist.“
Sie lächelte zufrieden. „Jetzt verstehe ich.“
„Was verstehen Sie?“
„Warum Sie sein bester Freund sind“, antwortete sie. „Das verstehe ich jetzt.“ „Ich bin sein bester Freund“, bekräftigte er und nickte nachdrücklich.
Seine Worte ließen Brenna daran denken, was sie während ihrer jahrzehntelangen Freundschaft mit Molly alles erlebt hatte, dann entgegnete sie mit erstickter Stimme: „Und ich bin Mollys beste Freundin, müssen Sie wissen. Sie braucht etwas Zeit für sich, und die soll sie auch bekommen. Ich werde Ihnen nicht verraten, wo sie sich aufhält.“
„Ich verstehe ja, dass Sie Ihre Freundin beschützen wollen“, sagte er ernst. „Aber ich will meinen Freund beschützen.“
„Josh beschützen? Wovor?“ Wusste Nick Jameson etwa von den Gefühlen, die sie für Josh empfand, und wollte er ihn deshalb vor ihr beschützen?
„Vor mir selbst“, warf plötzlich Josh ein und kam zu ihnen auf die Veranda. „Nick glaubt, ich müsste vor mir selbst beschützt werden.“
Verdammt! Er hätte wissen müssen, dass er die beiden nicht allein lassen konnte. Was Nick ihr über ihn erzählt hatte, ließ sich nur erahnen, und leider besaß er eine ausgeprägte Fantasie. Der verdankte er auch, dass er sich die ganze Nacht über aus gemalt hatte, was sich zwischen ihnen hätte abspielen können, wäre sie nicht nach dem Kuss weggelaufen.
Vielleicht sollte er doch nach Grand Rapids zurückkehren, denn er war jetzt schon wieder im Begriff, sich Hals über Kopf in eine Beziehung zu stürzen, wo doch die letzte noch nicht einmal offiziell beendet worden war. Wann würde er endlich aus seinen Fehlern lernen? Kein Wunder, dass Nick in Sorge um ihn war.
„Alles in Ordnung?“, fragte er Josh.
Der nickte, hatte aber seine Zweifel, dass Nick ihm seine Beteuerungen abnehmen würde. Tatsächlich war gar nichts in Ordnung, da sich seine Gedanken nur um Brenna drehten, die gegen das Geländer der Veranda gelehnt stand und sich das Haar von der morgendlichen Brise zerzausen ließ. „Alles bestens.“
Nick schnupperte, dann murmelte er: „Zimtschnecken.“
Im gleichen Moment wurde die Tür aufgerissen, Pop kam nach draußen und rief: „Frisch aus dem Ofen. Kommt rein, bevor die Zwillinge alles auffuttern!“ Dann zeigte er auf Nick. „Sie auch. Sie sind sein Trauzeuge.“
Nur weil Nick sein Freund war, wurde er auch mit offenen Armen aufgenommen? Josh konnte angesichts der grenzenlosen Großzügigkeit dieser Familie nur den Kopf schütteln. Er wollte diese Großzügigkeit nicht ausnutzen, doch Nick hatte damit keine Schwierigkeiten.
„Sie haben nicht zufällig noch ein Zimmer frei, oder?“, fragte er. „Die nächsten zwei Wochen habe ich frei, und da dachte ich mir, ich bleibe in der Stadt.“
Aber nur, weil er Josh nicht dazu hatte überreden können, Cloverville zu verlassen. „Es gibt für dich keinen Grund, noch zu bleiben“, versicherte er seinem über jedes vernünftige Maß hinaus besorgten Freund.
„Natürlich gibt es den“, widersprach Nick, als sie hinter Brenna und ihrem Dad her durch den Flur zur Küche gingen. „Ich kann ein Auge auf den Umbau der Praxisräume haben.“
„Das ist nicht nötig“, beteuerte Josh. „Die Kellys haben außerdem kein Zimmer frei, und es gibt keinen Grund, noch länger hierzubleiben.“
„Dann lass uns nach Grand Rapids zurückfahren“, sagte er.
Josh schüttelte den Kopf. „Es gibt keinen Grund, warum du noch länger hierbleiben solltest.“
„Dann haben Sie tatsächlich kein Zimmer für mich?“, fragte Nick Brenna, als die ihn später zur Tür begleitete.
„Nein, tut mir leid“, beteuerte sie. Eigentlich hätten ihre Eltern für ihn noch irgendwie Platz gefunden, aber Josh hatte fast unmerklich den Kopf geschüttelt, bevor sie Nick ein Zimmer anbieten konnten. Offenbar wollte Josh seinen Freund nicht in seiner Nähe haben. „Und leider gibt es hier auch kein Hotel oder Motel.“
„Clayton McClintock hat mir sein Gästezimmer angeboten“, gestand Nick ihr auf einmal ein. „Scheint so, als ob zumindest er wegen der Aktion
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