Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA HOCHZEITSBAND Band 20

JULIA HOCHZEITSBAND Band 20

Titel: JULIA HOCHZEITSBAND Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LISA CHILDS
Vom Netzwerk:
daran gewöhnt sein, dass mir die Frauen davonlaufen.“
    Ein Dielenbrett vor Brennas Tür knarrte. War Josh ihr nach oben gefolgt? Ihr Herz raste vor Angst – keine Angst vor Josh, sondern vor sich selbst. Wenn er jetzt klopfte, dann würde sie ihm die Tür öffnen. Sie würde gar nicht anders können. Doch die Schritte entfernten sich in Richtung des nächsten Zimmers. Die Jungs. Einer der beiden musste im Badezimmer gewesen sein.
    Sie legte sich wieder hin, doch an Schlaf war nicht zu denken. Was war ihr nur in den Sinn gekommen, den Verlobten ihrer besten Freundin zu küssen? Sie war Molly in den Rücken gefallen, aber das konnte sie nicht einfach so auf sich beruhen lassen. In der Dunkelheit tastete sie nach dem Telefon, wählte Mollys Nummer und landete sofort auf der Mailbox. „Molly, ruf mich bitte zurück. Ich muss mit dir über das reden, was heute …“ Sie sah auf ihren Wecker. „… was gestern passiert ist. Vor allem aber will ich wissen, ob es dir gut geht. Das ist gar nicht deine Art, einen Rückzieher zu machen, wenn du erst mal dein Wort gegeben hast.“
    Schon seit einer Weile vermutete sie, dass Molly eigentlich gar keine Ärztin werden wollte. Nachdem sie bei der Geburt von Abbys Tochter Lara im Kreißsaal ohnmächtig geworden war, hatte sie noch beteuert, sie habe nicht genug Schlaf gehabt. Brenna war von dieser Erklärung nicht überzeugt gewesen, doch Molly hatte sich weiter dem Medizinstudium gewidmet und sich geweigert, das Versprechen zu brechen, das sie ihrem Vater auf dem Sterbebett gegeben hatte – dass sie Ärztin werden würde, um Menschenleben zu retten.
    Sie musste tief durchatmen, damit Molly keinen Schluchzer hörte, wenn sie die Mailbox abrief. „Und ich muss dir etwas erzählen, was heute vorgefallen ist“, fuhr sie fort. „Aber am Telefon kann ich das nicht. Komm bitte nach Hause, Molly.“ Dann legte sie den Hörer auf den Nachttisch und ließ sich auf ihr Kissen sinken. Schlafen wollte sie nicht, da sie schon jetzt wusste, wovon sie unweigerlich träumen würde: von Joshs Kuss.
    Josh stand gegen den Türrahmen gelehnt, jeder Muskel war angespannt, während er gegen den Wunsch ankämpfte, sich umzudrehen und an Brennas Tür anzuklopfen. Es hatte ihn all seine Willenskraft gekostet, an ihrem Zimmer vorbeizugehen. Eigentlich wollte er gar nicht in den ersten Stock gehen, doch er musste nach den Jungs sehen, ob mit ihnen alles in Ordnung war oder ob sie womöglich Durst hatten.
    Während er dastand und noch immer Brenna und ihren Schokoladenkuchen auf seinen Lippen schmeckte, wurde T. J. auf einmal unruhig, fuchtelte mit den Armen und schlug Buzz im Schlaf ins Gesicht.
    „Hey!“, brummte Buzz und trat nach seinem Bruder.
    T. J. holte mit der Faust aus, und Buzz konterte mit einem Kopfstoß.
    Jetzt waren sie beide wach.
    „Hey, hört auf damit“, flüsterte Josh und setzte sich auf Buzz’ Seite auf die Bettkante. Das Gestell knarrte und ächzte unter dem zusätzlichen Gewicht. „Ihr braucht euren Schlaf“, redete er weiter und legte sich zwischen den Jungs aufs Bett, damit er sie an sich drücken konnte.
    „Ich bin nicht müde“, beteuerte T. J.
    „Ich auch nicht“, stimmte Buzz seinem Bruder schläfrig zu. „Außerdem will ich nicht mit ihm in einem Bett schlafen.“
    „Ich auch nicht“, gab T. J. prompt zurück.
    „Morgen könnt ihr wieder in euren alten Betten schlafen“, versprach er ihnen und setzte sich auf.
    „Baust du die Betten hier auf?“, fragte T. J.
    „Ja, und packst du auch alle unsere Sachen aus?“, hakte Buzz nach.
    „Nein“, antwortete er und strich den Jungs nacheinander durchs Haar. „Das geht nicht. Aber bis wir in unser neues Haus können, werden wir bei Onkel Nick wohnen. Schließlich befinden sich all unsere Sachen in den Kartons in seinem Haus.“ Nick würde dagegen nichts einzuwenden haben, immerhin wären die Jungs jetzt eigentlich für die nächsten zwei Wochen bei ihm einquartiert, hätte Josh sich wie geplant mit seiner Braut auf den Weg in die Flitterwochen gemacht. „Er hat eure Betten schon in seinem Gästezimmer aufgebaut.“
    „Ich will nicht zu Onkel Nick“, jammerte T. J. prompt. „Ich will hier bleiben bei Mama, Pop und Brenna.“
    „Ich auch“, bekam er von Buzz Unterstützung.
    Und ich auch, dachte Josh. „Wir können hier nicht bleiben.“
    Eine Träne lief über Buzz’Wange. „Aber hier ist es schön.“
    „Und wir haben einen großen Garten“, ergänzte T. J.
    „Und das Essen ist lecker.“
    Josh

Weitere Kostenlose Bücher