JULIA HOCHZEITSBAND Band 20
bedeuten?
„Ich habe noch keinen Beweis dafür gesehen, dass es nichts Vergängliches ist“, widersprach Nick ihm.
„Meine Eltern.“
„Die sind das einzige Beispiel, das du mir bieten kannst, und deshalb betrachte ich das als Zufallstreffer. Sieh dir doch nur all die Menschen an, mit denen wir zu tun haben, und denk an die Scheidungsgeschichten, die wir von ihnen zu hören bekommen.“
„Unser Job, unsere Arbeitszeiten. Solche Dinge belasten eine Beziehung“, räumte Josh ein. „Darum wollte ich eine eigene Praxis eröffnen. Da können wir die Sprechstunden selbst bestimmen. So wenig wie möglich …“
„Oder so viel wie möglich“, stimmte Nick ein.
„Du arbeitest jetzt schon in Doppelschichten.“
„Ich habe nie ein Stipendium bekommen, ich muss meine Darlehen zurückzahlen. Und jetzt haben wir noch ein Darlehen am Hals.“
„Du wirst es nicht bereuen, dass wir hier die Praxis aufmachen“, versprach Josh. Er war fest davon überzeugt, dass aus Colleen und seinem Freund etwas werden würde. Was ihn selbst anging, hatte er deutlich weniger Hoffnung.
10. KAPITEL
Brenna überschritt die Türschwelle, über die sie erst vor ein paar Tagen von Josh getragen worden war. Der Holzboden glänzte, die Wände waren in den von ihr vorgeschlagenen Farben gestrichen und verliehen dem Haus das Aussehen, das sie sich für ihr eigenes Heim immer vorgestellt hatte.
Nur war dies hier nicht ihr eigenes Heim.
Sie folgte dem Hämmern in die Küche, wo Dr. Towers mit seinen geschickten Händen letzte Hand an die Küchenzeile legte. „Du hattest recht, was die Wandfarben anging“, sagte er, als er sie hereinkommen sah. „Ich fühle mich ein bisschen schuldig, dass ich dich bei diesem Haus überboten habe.“
„Dann überlass es mir doch“, zog sie ihn auf.
Seine blauen Augen sprühten Funken, als er sich zu ihr umdrehte. „Das würde ich gern, aber du bist ja nicht interessiert.“
„Was mich interessiert, ist das Haus “, beteuerte sie. Und er dazu, doch das konnte sie ihm nicht sagen, wenn sie nicht jener Loyalität gegenüber ihren Freunden den Rücken kehren wollte, die einen so wichtigen Teil ihrer Persönlichkeit ausmachte.
„Ich sprach davon, dass ich mich ein bisschen schuldig fühle“, betonte er. „Aber das genügt nicht, um auf das Haus zu verzichten.“
„Wo sind denn deine Helfer?“, wollte sie wissen. Vor dem Haus stand nur sein Wagen. „Rory hat sich gestern beim Fußballspielen einen Muskel gezerrt, darum ist er gar nicht erst hergekommen.“
„Und Nick?“
„Ich glaube, der hat vor Angst die Flucht ergriffen“, erwiderte er beiläufig.
„Angst vor Cloverville?“, fragte sie.
„Angst vor Colleen.“
Ihr war bereits aufgefallen, dass zwischen den beiden irgend etwas lief. „Er hat Angst vor Colleen?“ „Besser gesagt: Er hat Angst vor dem, was er für sie empfindet.“ Brenna konnte gut nachvollziehen, was in dem Orthopäden vorgehen musste. „Ich hoffe nur“, fügte Josh seufzend hinzu, „dass er nicht die eine Chance verpasst, die das Glück ihm bietet.“ „Nur eine Chance?“, wunderte sie sich. „Mehr als das bekommt ein Mensch deiner Meinung nach nicht?“ „Jedenfalls nicht, wenn es ein Mensch von Nicks Schlag ist, der entschlossen ist, sich niemals zu verlieben.“
„Und was ist mit dir?“ Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Wenn er sich für den gleichen Typ Mann hielt, den er in Nick sah, war dann die Mutter seiner Söhne seine persönliche einzige Chance auf das Glück gewesen?
„Oh, seiner Meinung nach verliebe ich mich immer wieder viel zu schnell.“
Und vielleicht hatte Nick damit ja sogar recht, doch das würde Josh nicht offen zugeben. Ganz sicher hatte Nick recht, denn inzwischen war er längst in Brenna verliebt, und das nach gerade einmal einer Woche in ihrer Nähe.
Doch er konnte seine Gefühle für Brenna auch nicht länger leugnen. Von Molly hatte er die ganze Woche über nichts mehr gehört, und es war selbst mit viel Optimismus nicht mehr davon auszugehen, dass sie es sich noch einmal anders überlegen würde.
Das musste eigentlich Brenna inzwischen auch klar sein, aber sie zeigte keine Reaktion auf seine Bemerkung, so als sei sie an seinem Liebesleben kein bisschen interessiert. Stattdessen ging sie von Zimmer zu Zimmer und sah sich um. Joshs Blick verfolgte jeden ihrer Schritte und beobachtete gebannt, wie sie ihre Hüften unter ihrem Rock bewegte.
„Dann kannst du jetzt ja einziehen“, erklärte sie schließlich.
Und
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