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Julia Liebeskrimi Band 09

Julia Liebeskrimi Band 09

Titel: Julia Liebeskrimi Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merline Lovelace , Carrie Alexander , Sharon Sala
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essen wir nicht alle zusammen?“
    Tish winkte ab. „Nein danke. Ich bin an solche Gewaltmärsche nicht gewöhnt, ohne von Lamas ein bisschen angeschoben zu werden. Ich nehme lieber ein schönes Bad und schaue mir anschließend unsere Ausbeute noch mal an.“
    Sie sammelte drei der Minikassetten vom Boden ein, winkte den beiden kurz zu und verschwand aus dem Zimmer.
    „Lamas?“, fragte Reece.
    „Das ist eine lange Geschichte.“ Sydney, die das Zimmer ebenfalls verlassen hatte, schloss hinter sich ab und schob den Schlüssel in die Tasche ihrer Shorts. „Wo möchten Sie denn essen, im Lone Eagle Café oder im Gas ’n’ Git? Zack hat erzählt, dass die Tankstelle eine ganz annehmbare Auswahl von nur einem Tag alten Doughnuts und Hotdogs mit Unmengen Zwiebeln und Chilisoße hat.“
    „Sie entscheiden. Ich bin mit allem einverstanden.“
    Sydney wollte nicht ins Lone Eagle Café, wo Lula und die anderen Gäste jedes Wort mithören konnten. Ihre verhängnisvolle Affäre mit Jamie Chavez hatte der Stadt genug Klatschstoff gegeben.
    „Lassen Sie uns ins Gas ’n’ Git gehen“, schlug sie vor. „Wir nehmen uns unser Essen mit und fahren ein Stück raus. Ich kenne eine hübsche Stelle, wo man die Sterne gut sehen kann.“
    Den Sternenhimmel zu betrachten war nicht exakt das, was Reece vorschwebte, als er ein paar Meilen südlich der Stadt abbog und auf einen holprigen Feldweg fuhr. Der Duft von Chilisoße und Zwiebeln kitzelte ihn in der Nase. Tief hängende Föhrenzweige streiften das Dach des Jeeps.
    Er konnte es noch immer nicht ganz fassen, dass er dem verrückten Impuls, ihre Einladung anzunehmen, nachgegeben hatte. Dabei hatte er gar nicht vorgehabt, bei ihr reinzuschauen, wenn er im Vorbeigehen nicht zufällig seinen Namen aufgeschnappt hätte … und einen Blick auf Sydneys schlanke, wohlgeformte Beine erhascht hätte … dieselben Beine, die Reese’ Sinne jetzt fast ebenso quälten wie der Duft, der aus der Tüte mit dem Essen aufstieg.
    „Jetzt ist es nicht mehr weit“, unterbrach sie seine stille Betrachtung ihrer ausgesprochen wohlgeformten Gliedmaßen. „Weniger als eine Meile. Denke ich.“
    „Sie denken?“
    „Es ist schon eine Weile her“, murmelte sie gedankenverloren. „Zehn Jahre bestimmt.“
    Was die Frage aufwarf, mit wem sie damals in den Sternenhimmel geguckt hatte. Hatte sie hier irgendwo früher ihre Schäferstündchen verbracht? Die Vorstellung, dass Sydney mit Jamie Chavez hier rausgefahren sein und sich mit ihm auf dem Rücksitz seines Wagens verlustiert haben könnte, beschäftigte ihn so sehr, dass er mit dem linken Vorderreifen in eine Furche kam, was zur Folge hatte, dass er und Sydney und ihr Abendessen wild durcheinandergeschüttelt wurden.
    Sie kommentierte seine Fahrkünste nicht, sondern klammerte sich nur am Armaturenbrett fest, während sie wie gebannt durch die Windschutzscheibe nach draußen in die Dunkelheit schaute.
    „Da ist es!“, sagte sie plötzlich ganz aufgeregt und drehte sich zu ihm um. „Hören Sie es?“
    Reece lauschte angestrengt, dann vernahm er schwaches Rauschen. „Wenn Sie den Fluss meinen, ja, den höre ich.“
    „Nicht den Fluss, den Wasserfall.“
    Nicht lange darauf hielt Reece in einiger Entfernung vom Flussufer an. Sydney sprang, Reece und die Chilidogs zurücklassend, aus dem Jeep und kletterte die flache Uferböschung hinauf. Oben angelangt, schob sie die Hände in ihre Gesäßtaschen und nahm den Anblick des im Mondlicht glitzernden Wasserfalls in sich auf.
    Wenig später gesellte sich Reece zu ihr. Er, der auf den Wasserstraßen der Welt zu Hause war, hatte weiß Gott schon eindrucksvollere Wasserfälle als diesen hier gesehen, aber ihre atemlose Verzückung sagte ihm, dass sie das Naturereignis mit den Augen der Künstlerin sah. Oder war es vielleicht doch die Erinnerung an das, was sie vor zehn Jahren hier draußen getrieben hatte? Verärgert über sich selbst, versuchte er den Gedanken wegzuschieben.
    Er hätte wahrscheinlich einfach nur eine Stunde hier mit ihr verbracht, die kalten Chilidogs hinuntergewürgt und sie dann nach Hause gebracht, wenn sie sich jetzt nicht mit leuchtenden Augen zu ihm umgedreht hätte.
    „Hier waren wir sehr oft“, sagte sie weich. „Mein Vater und ich. Es war einer unserer Lieblingsplätze und fast so etwas Besonderes wie die Ruinen. Wir kamen hierher, wenn er angeln oder einfach nur ein bisschen reden wollte.“
    „Sie waren mit Ihrem Dad hier?“
    Sie nickte. „Er war der Angel- und Jagdwart

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