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Julia Liebeskrimi Band 09

Julia Liebeskrimi Band 09

Titel: Julia Liebeskrimi Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merline Lovelace , Carrie Alexander , Sharon Sala
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Blick auf den Fernseher gerichtet, auf dem immer noch das Video lief. In seinen Augen lag ein wissender, zynischer Ausdruck, als er sich vom Bildschirm ab- und Sydney zuwandte.
    „Ich dachte, du bist hergekommen, um einen Dokumentarfilm über die weinende Frau zu drehen. Scheint so, als ob du ein lohnenderes Objekt gefunden hättest.“
    Sydney ignorierte seine spitze Bemerkung. Sie hatte nicht die Absicht, mit ihm über ihre Beziehung zu Reece zu diskutieren. Ein kurzer Knopfdruck, und der Bildschirm wurde schwarz. Sie warf die Fernbedienung aufs Bett und verschränkte die Arme über der Brust.
    „Ich dachte, du bist hergekommen, um mit mir über Arlene zu sprechen.“
    „So ist es.“
    „Dann sag, was du zu sagen hast.“
    Er schien Mühe zu haben, einen Anfang zu finden. „Es fällt mir nicht leicht. Ich dachte nicht … ich wusste nicht …“
    „Wie sehr du deine Frau in all den Jahren verletzt hast?“, ergänzte Sydney mit hochgezogenen Augenbrauen.
    „Ich wusste nicht, wie sehr sie mich liebt“, sagte er schließlich. „Und wie verzweifelt sie ist.“
    Er streckte die Hand aus und schenkte sich ein Glas Wein ein, dann legte er den Kopf in den Nacken und schüttete den weißen Zinfandel hinunter wie Wasser. Bevor er weitersprach, starrte er einen Moment in das leere Glas.
    „Arlene hatte heute Abend einen Zusammenbruch. Die Kombination aus zwei Martinis und diesen verdammten Schlankheitspillen, die sie wie Bonbons lutscht, schätze ich.“ Er erschauerte. „Es war nicht sehr erfreulich.“
    Armes Baby, dachte Sydney zynisch. Jetzt musste er sich der Realität also doch noch stellen.
    „Alles, was sich im Lauf der Jahre in ihr angehäuft hatte, brach aus ihr heraus, sie artikulierte Zweifel und Unsicherheiten, von denen ich keine Ahnung hatte.“ Offensichtlich erschüttert lief er in dem schmalen Raum zwischen Tür und Bett auf und ab. „Sie hat mir erzählt, dass sie bei einem Psychiater in Phoenix in Behandlung ist. Und ich dachte immer, sie lässt sich ihre Haare und ihre Nägel machen. Sie ist seit Jahren in Therapie und hat mir nie ein Wort davon gesagt.“
    Er schaute sie um Verständnis flehend an. „Ich wusste nicht, was ich ihr angetan hatte, Syd. Mir war nie klar, dass sie so zerbrechlich ist.“
    Sydney schluckte die Bemerkung, dass er seine Frau nur hätte anschauen müssen, wirklich anschauen, um zu wissen, wie zerbrechlich sie war, hinunter. Reece hatte es auf den ersten Blick gesehen, er hatte sogar eine Beziehung mit einer fast Fremden vorgetäuscht, um Arlene die Demütigung zu ersparen, mit ansehen zu müssen, wie ihr Mann eine andere Frau anmachte. Aber Reece war eben nicht Jamie.
    Gott sei Dank!
    Ihr Besucher schien ganz in den Anblick seines leeren Glases versunken.
    „Arlene hat zugegeben, dass sie meine Filme zerstört hat?“, fragte Sydney, als sich das Schweigen ins Unendliche zu dehnen schien.
    Er nickte und hob den Kopf. „Aus Eifersucht. Sie kann nicht vergessen, was zwischen uns vor zehn Jahren passiert ist.“
    „Nun, ich schon. Und ich hoffe doch sehr, dass du ihr gesagt hast, dass du es auch vergessen hast.“
    „Ich habe es versucht.“ Er atmete tief aus. „Das mit den Videobändern tut ihr leid, Syd. Aufrichtig leid. Wir möchten dir den Schaden, so weit es geht, ersetzen.“
    Sydney seufzte, milder gestimmt, auf. „Das Geld ist mir nicht so wichtig.“
    Er spielte einen Moment mit seinem Glas, dann schenkte er sich noch Wein nach. „Hör zu, ich wäre dir wirklich sehr dankbar, wenn du den Sheriff anrufst und ihm sagst, dass du deine Anzeige zurückziehst.“
    „Ah, jetzt kommt der wirkliche Grund für deinen Besuch heraus.“ Ein Anflug von Verärgerung schlich sich in ihre Stimme. „Die stolze Chavez-Familie will nicht, dass ein Familienmitglied wegen Sachbeschädigung vor Gericht gezerrt wird.“
    „ Ich will nicht, dass meine Frau vor Gericht gezerrt wird.“
    „Und dein Vater hat mit dieser ganzen Sache nichts zu schaffen, nehme ich an.“
    „Er weiß nichts davon, er weiß auch nicht, dass ich hier bin. Ich habe es nicht einmal Arlene gesagt.“
    Plötzlich hatte Sydney die ganze Angelegenheit gründlich satt. Es wollte ihr nicht in den Kopf, dass sie jemals geglaubt hatte, diesen Mann zu lieben. Erpicht darauf, Jamie endlich loszuwerden, nahm sie ihm das Glas aus der Hand und begleitete ihn zur Tür.
    „Ich werde Martinez morgen anrufen und ihm sagen, dass er die Sache mit den Videofilmen nicht weiterverfolgen soll. Falls sich allerdings

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