Julia Liebeskrimi Band 09
schlang und sich auf die Knie erhob. Nachdem du mir gestern so viel Lust geschenkt hast, werde ich mich heute bei dir dafür revanchieren, ging es ihr durch den Sinn, während sie ihn langsam, ganz langsam in sich aufnahm.
Nachdem er sie ganz ausfüllte, zog er scharf den Atem ein und lag ganz still, während sie sich mit viel Gefühl auf und ab bewegte.
Die Augen verengt, grub er seine Finger in das weiche Fleisch ihrer Hüften. Sein Atem wurde schneller, kam keuchend, passte sich Sydneys fliegenden Atemzügen an. Seine Hüften kamen ihr entgegen, seine Schenkel spannten sich wie Stahl unter ihren an. Sie spürte jedes Aufwärtsgleiten, jedes Eindringen, jedes Zusammenziehen ihrer Muskeln und seiner.
„Habe ich … dir schon … gesagt, dass du … eine Frau … von beträchtlicher … Intelligenz bist?“, keuchte er.
„Ich glaube, du erwähntest es bereits.“
„Mach weiter so … o ja … ganz klar … wirklich bemerkenswert.“
„Puh! Bist du auch so hungrig wie ich?“
Sydney wandte den Kopf und öffnete träge ein Auge. „Hungriger“, gab sie, sein Grinsen erwidernd, zurück. „Schließlich habe diesmal ich die ganze Arbeit gemacht.“
„Wirklich?“ Er zog sie spielerisch an den Haaren und schob sie sanft von sich herunter. „Dann nehme ich an, dass es nur fair ist, wenn ich uns etwas zu essen hole. Rühr dich nicht von der Stelle.“
Als ob sie sich bewegen könnte! Sydney konnte sich nicht erinnern, wann sie sich das letzte Mal so ermattet gefühlt hatte. Tatsächlich …
Tatsächlich konnte sie sich überhaupt nicht erinnern, sich jemals so gefühlt zu haben. Diesen einzigartigen Taumel der Sinne hatte sie allein dem Mann zu verdanken, der eben seinen Reißverschluss hochzog.
Er küsste sie auf die Nasenspitze. „Ich bin gleich zurück.“ Er verschwand durch die Verbindungstür. Einen Moment später hörte Sydney die Tür zu seinem Zimmer ins Schloss fallen. Aufseufzend zog sie sich die Bettdecke bis unter die Achselhöhlen hoch. Reese’ Geruch, so ungeheuer männlich wie der Mann selbst, schlug ihr zusammen mit dem Geruch frisch gewaschener Bettwäsche entgegen.
Na schön. Sie konnte es ebenso gut zugeben. Trotz ihrer besten Vorsätze hatte sie sich Hals über Kopf in einen Mann verliebt, den sie erst vor etwas mehr als einer Woche kennengelernt hatte.
Aber diesmal ist es anders, flüsterte ihr Herz. Reece hatte recht, er war nicht Jamie. Er würde nicht mit ihr spielen, er würde sie nicht dazu bringen, ihn zu lieben, und sie dann einfach sitzen lassen. Er war wie der Damm, an dem er arbeitete. Stark. Solide. Auf einem festen Fundament erbaut.
Als Reece mit zwei Plastikschüsseln, die randvoll waren mit einem Eintopf aus Pintobohnen, zur Tür hereinmarschierte, knurrte ihr Magen. Aufgetunkt mit großen Brocken von Lulas knusprigem Körnerbrot und mit Bier hinuntergespült, waren die Bohnen ein köstliches Festmahl. Sydney hatte, im Schneidersitz auf dem Bett hockend, bereits den größten Teil davon verputzt, als Reece auf die Wettervorhersage für morgen zu sprechen kam.
„Für morgen ist eine neue Gewitterfront angekündigt“, sagte er zwischen zwei Bissen. „Eine große. Sie sagen für die nächsten Tage schwere Gewitterstürme voraus.“
Ein großer Bissen des Körnerbrots blieb ihr fast im Hals stecken. „O nein!“
„Nördlich von hier ist eine Sturmflut. Wir überprüfen laufend den Wasserstand.“ Reece machte eine kleine Pause, dann versetzte er ihr mit ernstem Gesicht den erwarteten Schlag. „Es sieht nicht so aus, als ob du in den nächsten zwei, drei Tagen in den Canyon könntest.“
Um sich ihre Bestürzung nicht anmerken zu lassen, nahm Sydney schnell einen Schluck von ihrem Bier. Die meisten Interviews hatte sie heute abgedreht, und die Außenaufnahmen, die sie mittlerweile hatte, reichten ihr, obwohl eine Menge zerstört worden waren. Was ihr jetzt noch fehlte, waren Innenaufnahmen der Ruinen, vor allem des steinernen Turms, von dem sich der Legende zufolge die weinende Frau hinabgestürzt hatte.
Aber sie konnte es sich schlicht nicht leisten, ihre Crew zwei oder drei Tage lang Däumchen drehen zu lassen. Unter diesen Umständen würde ihr wahrscheinlich nichts anderes übrig bleiben, als den Rest der Innenaufnahmen selbst zu drehen, ebenso wie die Sequenz, wenn sich das Becken wieder füllte und die Ruinen langsam im Wasser versanken.
Überraschenderweise beunruhigte sie die Vorstellung, die Dreharbeiten allein zu Ende bringen zu müssen, nicht so
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