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Julia Liebeskrimi Band 09

Julia Liebeskrimi Band 09

Titel: Julia Liebeskrimi Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merline Lovelace , Carrie Alexander , Sharon Sala
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dieselbe Frage gestellt. Er hatte all diese Geschichten über sie gehört. Hatte sich eine wenig schmeichelhafte Meinung über sie gebildet, bevor er sie überhaupt kennengelernt hatte. Seit Kurzem sah er diese lebendige, tatkräftige Frau in einem völlig anderen Licht. Er hatte ihre Hingabe an ihre Arbeit gesehen, ihr lebhaftes Interesse an allem, was um sie herum vorging, sogar an seinem Damm. Er hatte mit ihr gelacht, Liebe mit ihr gemacht. Ihm war völlig schleierhaft, wie er jemals auch nur für eine Sekunde hatte glauben können, dass in den Geschichten, die man sich über sie erzählte, auch nur ein Körnchen Wahrheit steckte.
    Er fuhr ihr über das zerzauste Haar und nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände. „Ich weiß es, weil ich dich kenne.“
    Sydney versank in dem Kuss, sprachlos über seine schlichte Erklärung. Als sie wieder auftauchte, war sie randvoll mit einer Liebe, die sich ihr bis in die Finger- und Zehenspitzen mitteilte.
    Erst eine ganze atemlose Weile später erinnerte sie sich an den Grund, weshalb Jamie an ihre Tür geklopft hatte. Sie setzte sich auf.
    „Jamie war hier, um mir zu erzählen, dass Arlene meine Bänder zerstört hat.“
    „Er hat seine Frau bei dir angeschwärzt?“ Reece verzog verächtlich die Lippen. „Reizender Bursche, wirklich.“
    Sosehr es ihr auch gegen den Strich ging, Jamie zu verteidigen, sah Sydney sich doch gezwungen, bei der Wahrheit zu bleiben. „Nein, er ist nicht gekommen, um sie zu verpetzen, sondern nur, um mich zu bitten, die Sache nicht weiterzuverfolgen.“
    Das letzte bisschen Groll, das sie gegen Jamie gehegt hatte, löste in sich Luft auf, als sie sich daran erinnerte, wie er sich für Arlene ins Zeug gelegt hatte. Er liebte sie, auch wenn ihm gar nicht klar war, wie sehr. Er hatte sie immer geliebt. Sydney konnte sich nur ihre eigene Verblendung zum Vorwurf machen und dass sie diese Tatsache genauso wenig wie Jamie erkannt hatte.
    „Und? Wirst du es tun?“, fragte Reece. „Die Anzeige zurücknehmen?“, fügte er hinzu, als sie ihn verständnislos anschaute.
    Sydney schüttelte die Vergangenheit mit einem Lächeln für alle Zeiten ab. „Natürlich. Ich möchte Arlene nicht wehtun. Das wollte ich nie.“
    Sie legte ihm den Arm um den Hals und streifte seinen Mund mit ihrem. Mit der Berührung ging eine allmähliche Bewusstwerdung einher. Sie wollte Arlene wirklich nicht wehtun. Sie wollte überhaupt niemandem wehtun.
    „Vielleicht hatte Sebastian ja recht.“
    Reece legte ihr die Hand in den Nacken und hob mit dem Daumen ihr Kinn. „Wohl kaum.“
    Sein verächtliches Schnauben erwärmte ihr Herz.
    „Ich bin nicht zurückgekommen, um mich zu rächen oder Jamies Ehe zu zerstören, aber ich habe bestimmt zur Verschärfung der Lage beigetragen. Wenn meine Anwesenheit Arlene zu einer so zerstörerischen Tat getrieben hat, dann denke ich … nein, ich weiß es. Ich muss zurück nach L. A. und sie in Frieden lassen.“
    Er sagte nichts.
    „Ich werde morgen packen, Reece.“
    „Was ist mit deinem Film?“
    Sie atmete laut aus. „Ich nehme das, was ich bisher habe, und um die Lücken zu füllen, halte ich mich an meine Imaginationskraft.“
    Reece versuchte nicht, sie zum Bleiben zu überreden. Der Ausdruck, den er in Sebastians Augen entdeckt hatte, war ihm nicht geheuer gewesen, und sein Instinkt sagte ihm, dass der Hass des alten Mannes tiefer ging als der von Arlene. Reece war erleichtert, dass Sydney aus der Schusslinie kam, obwohl er wusste, wie schwer es ihr fallen würde, von hier wegzufahren, bevor sie ihre Dreharbeiten beendet hatte.
    „Ich komme dich in L. A. besuchen“, sagte er mit einem Lächeln, das alles versprach, was er nicht mit Worten ausdrücken konnte, „und dann nehme ich dich mit nach Hause zu meinen Brüdern.“
    „Sind Sie auch so stark wie du?“
    „Stärker.“
    „So groß?“
    „Größer.“
    Sie zeichnete mit der Fingerspitze sein Kinn nach. „So gut aussehend?“
    „Nein, Ma’am“, sagte er, ohne mit der Wimper zu zucken. „Sie sind hässlich wie die Sünde und doppelt so gemein. Ich bin der Beste von der Bande.“
    Lachend küsste sie ihn auf den Mund.
    „Ich werde mich daran erinnern.“

13. KAPITEL
    In der frühen Morgendämmerung verabschiedete sich Reece von Sydney. Sein Aufbruch dauerte länger als vorgesehen, vor allem, da er durch eine unvorhergesehene Rückkehr ins Bett noch einmal hinausgeschoben wurde.
    Endlich befreite Reece sich aufstöhnend aus ihren Armen. „Ich sehe dich in einer

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