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Julia Liebeskrimi Band 09

Julia Liebeskrimi Band 09

Titel: Julia Liebeskrimi Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merline Lovelace , Carrie Alexander , Sharon Sala
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Zeremonie geplant, doch sie hatte die Rechnung ohne ihre Schwiegermutter gemacht. Diese hatte die Daumenschrauben angesetzt, und jetzt stand Grace eine Hochzeit mit allen Schikanen ins Haus. Und ihr blieb weniger als eine Woche, um alle Details in die Tat umzusetzen.
    „Laramie sagt, sie ist allergisch gegen Brautjungfernkleider. Was meinst du, Molly? Wird sie es schrecklich finden?“ Nervös zwirbelte Grace an ihren Locken herum. „Ich weiß ja, die dazugehörigen Hüte und Stiefel sind irgendwie kitschig, aber ich dachte mir, was soll’s, wir sind der Cowgirl-Club, warum also nicht den Vogel abschießen?“
    „Mir gefällt’s.“ Molly setzte sich ihren Cowboyhut auf und schob ihn keck zur Seite. Am Hochzeitstag würde ihn ein Tüllschleier und ein angesteckter Mistelzweig zieren. Molly hob den Saum des wadenlangen Kleids im Westernlook. „Und Stiefel sind viel bequemer und praktischer als hohe Absätze.“
    „Nun, meine Mutter trifft ganz sicher der Schlag. In ihrer Welt ist Samt ausschließlich Vorhängen vorbehalten. Und wenn sie erst erfährt, dass wir einen Discjockey engagiert haben … da fliegen die Fetzen. Aber die einzige Alternative war die Ukulele-Band.“
    „Sharleen Jackleen könnte doch singen“, schlug Ellie McHenry, die Ehrenbrautjungfer, vor. Sie trug ein Kleid im selben Schnitt wie Mollys, gefertigt aus zartgrünem Samt.
    „Ich seh’s förmlich vor mir“, kicherte Molly. Sie imitierte Sharleens affektiertes Gehabe, und alle drei Frauen brachen in Gelächter aus.
    „Jetzt aber zurück zu dir.“ Grace wurde ernst. „Die Geschichte mit Wyatt ist ein starkes Stück.“
    Molly setzte den Hut ab und zog sich behutsam das Kleid über den Kopf. „Es war nicht gerade lustig, aber er hat nur versucht, mich zu küssen. Heute Morgen war er total niedergeschlagen, hat sich hundert Mal entschuldigt und mich gebeten, ihm zu verzeihen. Er hat mir geschworen, dass es nie wieder passieren wird. Was sollte ich tun?“
    „Ihm die Hölle heißmachen“, entgegnete Grace aufgebracht. „Und das hat er vermutlich auch befürchtet.“
    „Das oder Sharleens lange Krallen“, bemerkte Ellie trocken.
    „Gestern Abend war ich ziemlich böse. Aber heute …“ Molly zuckte die Achseln. „Ich bin daran gewöhnt, dass Männer sich in meiner Gegenwart wie Neandertaler aufführen. Große Brüste scheinen ihnen das Gehirn zu vernebeln.“
    „Ja, das ist wissenschaftlich bewiesen.“ Grace spähte lachend in den Ausschnitt ihres Kleides. „Aber aus Erfahrung spreche ich nicht gerade, wenn ihr versteht, was ich meine.“
    Ihr ausgelassenes Lachen war der perfekte Schlussakkord ihres letzten Anprobetermins bei der Schneiderin. Die drei zogen sich um, tauschten ihre Kleider gegen dicke Stiefel, Felljacken und Mützen und traten dann hinaus in ein Winterpanorama wie auf einer Postkarte. Die Straße war gesäumt mit hübschen Bungalows und zweistöckigen Bürgerhäusern, die bereits festlich für die Feiertage herausgeputzt waren. Die Immergrün-Gewächse waren mit einer dicken Kruste gefrorenen Schnees bedeckt, ebenso wie die kahlen Zweige und Äste der Bäume, was ihnen ein silbrig-filigranes Aussehen verlieh.
    Grace fing eine Schneeflocke mit der Zunge auf. „Noch mehr Schnee. Ist das nicht toll?“
    Ellie knotete ihren Schal zu und erschauerte. „Ich kann’s gar nicht abwarten, bis ich endlich in San Francisco bin.“
    „Erst mal die Weihnachtseinkäufe. Bist du sicher, dass du nicht mitkommen kannst, Molly?“
    „Ich habe alle Hände voll mit den Hochzeitsvorbereitungen auf der Lodge zu tun.“
    Grace bat Ellie, ihren Wagen aufzuwärmen, hakte Molly unter und begleitete sie zu deren Vehikel. „Jetzt hör mir mal gut zu, Molly. Falls die Tatsache, dass unser Hochzeitsempfang auf der Triple Eight stattfinden soll, der Grund dafür ist, dass du Wyatt davonkommen lässt, dann vergiss es. Dein Wohlergehen ist wichtiger als …“
    „Nein, Grace, das ist es nicht. Ehrlich.“
    „Ich mach mir aber Sorgen, wenn dieser Wüstling ständig um dich herum ist. Du kannst nachts gern zu uns kommen und bei uns schlafen. Das ist zwar ein bisschen umständlich, aber …“
    „Nein, Grace.“ Molly tätschelte ihrer Freundin die behandschuhte Hand. „Ich komme schon klar, ehrlich. Wyatt hat seine Lektion gelernt.“
    „Da ist ja auch noch Raleigh, um dich zu beschützen.“
    „Ich kann auf mich allein aufpassen.“
    „Das ist kein Spaß“, insistierte Grace.
    Lächelnd öffnete Molly die Wagentür. „Allerdings

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