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Julia Liebeskrimi Band 09

Julia Liebeskrimi Band 09

Titel: Julia Liebeskrimi Band 09 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merline Lovelace , Carrie Alexander , Sharon Sala
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zerbrechen.
    Das mit halbrunden Holzbalken getäfelte Esszimmer war festlich herausgeputzt. Molly hatte große weiße Damasttischdecken aufgetrieben, und ein Florist aus Treetop hatte für den Tischschmuck gesorgt. An den Wänden hingen aus Immergrünen gewundene Girlanden, in die bunte Perlenstränge und Lichterketten eingeflochten waren.
    So weit, so gut. Molly holte einmal tief Luft und stieß die Schwingtür zur Küche auf.
    Dort herrschte geschäftiges Treiben. Molly hatte eigentlich geplant, einige Hilfskräfte für den Empfang einzustellen. Doch das hatte sich als überflüssig erwiesen. Kaum waren die Einladungen zum Hochzeitsempfang verschickt, sprießten die freiwilligen Helfer regelrecht aus der Erde. Die Frauen von Treetop verstanden sich auf die Ausrichtung eines Buffets.
    „Himmlisch“, schwärmte Molly, als sie sich umblickte. Die bereits Eingetroffenen lüpften Frischhaltefolien von ihren delikaten Mitbringseln, schnitten Lasagne – sechs Auflaufformen! – in quadratische Portionen, setzten Kaffee auf und schmierten Brötchen. Ein Frau mit blaustichigem Haar und einer weißen Schürze protestierte: „In diesem schönen Kleid gehören Sie nicht hier in die Küche, Molly!“, und die anderen stimmten in den Refrain mit ein. „Sie sind doch Brautjungfer – gehen Sie, und amüsieren Sie sich.“ Schon wurde sie von sanften Händen Richtung Tür genötigt. „Wir haben alles unter Kontrolle.“
    So fand Molly sich unversehens im Esszimmer wieder.
    Ein Paar kräftige Hände griffen nach ihr und drehten sie herum. „Hey, Miss Molly.“
    „Geh da bloß nicht rein“, warnte sie Raleigh. „In der Küche haben die Matronen das Regiment ergriffen.“
    Er küsste sie.
    Molly schmolz regelrecht dahin in seinen Armen. Seine Lippen waren kühl, der Kuss schmeckte nach Zucker und Gewürzen. „Du hast genascht.“ Sie schob die Hände unter die Revers seiner Anzugjacke aus feinem dunklen Tuch. Zum ersten Mal sah er nicht wie ein Cowboy, sondern eher wie ein wohlhabender Banker aus.
    „Ich bin durch die Hintertür hereingekommen, auf der Suche nach dir. Da hat mir eine Frau einen Keks zugesteckt und mich weggeschickt. Ich kam mir vor wie fünf.“
    Molly strich tastend über seine breite, feste Brust. „Unmöglich. Du fühlst dich immer noch ziemlich erwachsen an.“
    „Wenn du so weitermachst, Miss Molly, kann ich nicht für eine jugendfreie Reaktion garantieren.“ Er knabberte zärtlich an ihrer Unterlippe. „Können wir uns nicht für heute Nacht verabreden? Dann zeig’ ich dir etwas Interessantes.“
    „Geht nicht. Ich muss mich um jede Menge Gäste kümmern.“ Die Farrows und Graces New Yorker Freunde hatten selbstverständlich auf der Triple Eight eingecheckt. Molly tätschelte ihm die Schulter. „Ich komme auf dein Angebot zurück.“
    „Fragt sich bloß, ob ich es so lange aushalte“, stöhnte er.
    Auch Molly fühlte sich ziemlich frustriert. Während der vergangenen Woche war sie derart beschäftigt gewesen, dass sie nur eine einzige Nacht zusammen verbracht hatten. Und da hatten sie auch noch die meiste Zeit Raleighs Fall diskutiert.
    „Dabei fällt mir ein“, er sprach mit gedämpfter Stimme, „in letzter Zeit haben sich unsere Verdächtigen ziemlich bedeckt gehalten. Möglich, dass das Büro den Fall zu den Akten legt. Heute Nacht ist vielleicht meine letzte Chance, meine Theorie zu beweisen.“
    „Das ist ein Hochzeitsempfang“, protestierte Molly. „Ich möchte nicht, dass du die Feier durch irgendwelche Undercover-Aktionen ruinierst.“
    „Pst.“ Er legte ihr den Zeigefinger auf die Lippen. „Ich verspreche dir, ganz diskret vorzugehen.“
    „Nein, Raleigh. Bitte.“
    „Warum habe ich dir bloß die ganze Geschichte erzählt? Das war sehr unprofessionell von mir. Aber du hast mich übers Ohr gehauen.“
    Sie verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust. Sollte das eben ein Kompliment sein oder Kritik? Raleigh küsste sie erneut. „Willst du mich damit erpressen?“ Sie wehrte ihn kokett ab.
    Er lüpfte die Krempe ihres maulbeerfarbenen Huts. „Der Mistelzweig ist schuld.“ Ein Sträußchen davon steckte an ihrem Hutband. Aus diesem Grund ging Molly Cord Wyatt auch tunlichst aus dem Weg.
    „Raus hier.“ Sie stieß Raleigh lächelnd weg. „Erwarte bloß nicht, dass ich dir beim Herumspionieren helfe.“
    „Okay, Stankle, was gibt’s?“
    „Hallo, Sir. Äh, hallo, Tate, Sir. Nette Party.“
    „Ich kann mich nicht erinnern, Sie auf diese Feier eingeladen zu

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