JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN BAND 56
dass sie die knappen tiefroten Dreiecke jemals in der Öffentlichkeit tragen würde. Ein paar eher schlichte Stücke für den heutigen Abend und den Samstag vervollständigten Faiths neue Garderobe.
Ob Vale ihr nun vorwerfen würde, dass sie zu weit gegangen war? Oder – schlimmer noch – auf die Idee kam, dass sie es mit ihren neuen Outfits nur darauf anlegte, seine Aufmerksamkeit zu erregen?
Wollte sie das denn?
Auf keinen Fall, oder? Wenn Vale sie bisher nicht für ihre inneren Werte geschätzt hatte, dann konnte sie auch nicht wollen, dass er ihr nun wegen ihres veränderten Aussehens Beachtung schenkte.
Was angesichts der Tatsache, dass er sonst mit Supermodels ausging, ohnehin nicht allzu wahrscheinlich war.
Nein, Vale wollte nur den Verkupplungsversuchen seiner Familie entgehen, bloß deshalb nahm er sie mit zur Hochzeit.
Trotzdem war sie neugierig auf seine Reaktion.
Faith beugte sich zu Yoda hinunter und hob ihn hoch. „Na, Kleiner, wirst du mich vermissen?“ Sie rieb ihre Nase an seinem Fell. Lachend drehte sie den Kopf zur Seite, als der kleine Hund anfing, ihr das Gesicht zu lecken. „Nein, heute nicht. Ich weiß, sonst darfst du das, aber ich fürchte, dieses Make-up ist nicht hundefest. So, und jetzt muss ich dich bei Mrs Beasley abliefern.“
Faith ging nach nebenan zu ihrer Nachbarin, die am Wochenende auf Yoda aufpassen würden.
„Machen Sie sich keine Sorgen, Schätzchen. Der Kleine fühlt sich wohl bei mir“, versicherte ihr Mrs Beasley. „Und ich freu mich über das Taschengeld, glauben Sie mir.“
Faith winkte Yoda noch einmal von der Tür aus zu. „Mach’s gut. Hab dich lieb.“
Dann drehte sie sich um – und stand Vale gegenüber, der offensichtlich gerade ihren Po angestarrt hatte.
Vale blinzelte verwirrt.
Faith?
Diese langen Beine und der knackige Hintern, von dem er den Blick nur mühsam lösen konnte, gehörten Faith?
Geahnt hatte er es ja, dass sich unter ihrer praktischen Kleidung ein paar attraktive Kurven verbargen, aber so attraktiv?
Und dann diese Augen.
Er war immer hingerissen gewesen von ihren Augen, aber ohne die störenden Brillengläser wirkten sie noch größer, funkelnder – und verführerischer.
Es reizte ihn, sie gleich hier im Hausflur gegen die Wand zu drücken, den kurzen Rock hochzuschieben und …
Warum hatte er früher nie bemerkt, wie unglaublich attraktiv sie war?
Noch nie hatte er ihre nackten Schultern gesehen, die jetzt unter den schmalen Trägern des Kleides hervorblitzten. Das Haar trug sie hochgesteckt, nicht streng zurückgekämmt wie sonst. Einzelne lockige Strähnen ringelten sich über ihren Nacken. Wie gern würde er sie genau dort küssen …
Oh verdammt. Das war nicht gut. Auf keinen Fall konnte er mit Faith zu seiner Familie fahren, wenn er sie ständig mit Blicken ausziehen wollte. Und vielleicht nicht nur mit Blicken.
„Das hast du dir gekauft?“, fragte er heiser.
„Gefällt es dir nicht?“ Unsicherheit lag in ihrer Stimme, und sie biss sich auf die Unterlippe, während sie mit einer Hand über das eng anliegende blaue Kleid strich.
Vale rang um Fassung. „Machst du Witze, Faith? Du siehst absolut umwerfend aus.“
Leichte Röte überzog ihr Gesicht, als sie lächelnd seinen Blick erwiderte. „Wirklich?“
„Ich habe mein Geld noch nie besser angelegt.“ Sofort wurde ihm klar, dass er genau das Falsche gesagt hatte. Schnell fuhr er fort: „Warum versteckst du dich sonst in diesen grauen Kostümen?“
Dieses Mal lächelte sie nicht, sondern ging an ihm vorbei, um die Tür zu ihrem Apartment aufzuschließen.
Vale folgte ihr, nahm ihre Hand. „Hör zu, ich wollte dich nicht kränken. Falls ich mich unglücklich ausgedrückt habe, tut es mir leid.“
„Schon gut“, meinte sie achselzuckend.
Er trat noch einen Schritt näher, hob sanft ihr Kinn an, damit sie ihn ansah. „Nein, es ist nicht gut.“
„Vale, ich bin kein zartes Pflänzchen, das beschützt werden muss.“ Faith drehte den Kopf zur Seite. „Wir sind Kollegen, die das Wochenende gemeinsam verbringen. Du schuldest mir keine Erklärung. Ich weiß, dass ich anders aussehe als sonst.“
Wie ein Schmetterling, der aus seinem Kokon geschlüpft ist. Ein hinreißend schöner Schmetterling … Zärtlich strich er mit der Fingerspitze über ihr Kinn. Eine verräterische Röte überzog ihre Wangen. Verlangend ließ Vale den Blick über Faiths halb geöffnete Lippen gleiten.
Dann tat er etwas, das ihn selbst überraschte.
Er drückte seine
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