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Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02

Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02

Titel: Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mittlerweile wieder allein war.
    „Rafiq, ich …“
    „Mit wem haben Sie gesprochen?“, wollte er wissen.
    „Wann?“
    „Gerade eben. Vom anderen Ende des Raums aus habe ich Sie mit einem Mann gesehen, den ich nicht erkannt habe.“
    „Oh.“ Sie lächelte, und das Strahlen blendete ihn förmlich. „Das war Peter Michaels, ein Engländer. Er arbeitet in der Telekommunikationsbranche und hat eine hübsche kleine Summe gespendet.“
    „Was hat er zu Ihnen gesagt?“
    Sie starrte ihn verwirrt an. „Dass er eine hübsche kleine Summe gespendet hat.“
    „Sonst nichts?“
    „Small Talk. Was sollte er sonst schon sagen? Das ist eine Wohltätigkeitsveranstaltung.“
    Offensichtlich war sie zu naiv, um einen Wolf auf der Jagd zu erkennen. Die Vorstellung von Penny als die Beute eines anderen Mannes ließ hellen Zorn in ihm aufsteigen. „Schon gut.“ Er bemerkte ihren heftigen Pulsschlag in der sanften Beuge ihres Halses. Hatte seine Nähe etwas damit zu tun? Er hoffte es, fragte stattdessen aber: „Sind Sie nervös?“
    „Nicht wirklich“, meinte sie, während sie zu ihm aufsah.
    Ihre Augen wirkten groß und geheimnisvoll, und plötzlich bemerkte er, dass sie keine Brille trug. „Können Sie sehen? Vielleicht brauchen Sie Hilfe?“ Er bot ihr seinen Arm.
    Sie hob die Hand, zögerte dann jedoch und schaute ihn fragend an. „Warum sollte ich Hilfe benötigen?“
    „Ich werde dafür sorgen, dass niemand Sie verletzt“, erklärte er. „Vertrauen Sie mir nicht?“
    „Darum geht es nicht. Sie brauchen sich keine Gedanken zu machen, ich trage Kontaktlinsen und sehe besser denn je.“
    „Das ist gut.“
    In Wahrheit verfluchte Rafiq jedoch den Arzt, der ihr zu besserer Sicht verholfen hatte. Jetzt fiel ihm wirklich keine Ausrede mehr ein, weshalb er unbedingt an ihrer Seite bleiben sollte – nur dass er sich nichts sehnlicher wünschte. Er reckte sich zu seiner vollen Größe und entschied, dass er keine Entschuldigung brauchte. Er war Rafiq Hassan, Prinz königlichen Geblüts. Heute Abend würde er dafür sorgen, dass jeder Lump auf der Jagd die Finger von seinem unschuldigen Lamm lassen würde.
    „Ich sollte überprüfen, ob alles reibungslos läuft“, meinte sie.
    Genau in diesem Moment spielte das Orchester einen langsamen Walzer und lieferte Rafiq damit einen Grund, sie an seiner Seite zu behalten. „Perfektes Timing. Offensichtlich ist alles unter Kontrolle.“ Er bot ihr wieder den Arm. „Würden Sie mit mir tanzen?“
    „Ich weiß nicht recht. Ich möchte Sie nicht aufhalten. Müssen Sie nicht nett sein zu den Frauen? Ich meine, damit sie spenden?“
    „Dafür ist noch genug Zeit.“ Der Gedanke, sich von ihr fortzubegeben, gefiel ihm überhaupt nicht, auch wenn er nicht genau wusste, warum.
    „Ist es denn in Ordnung, wenn Sie mit mir tanzen?“
    „Es ist sogar notwendig.“
    „Warum das?“ Sie warf ihm einen misstrauischen Blick zu.
    „Die Pflicht verlangt, dass wir den Gästen zeigen, dass der Tanz eröffnet ist. Schließlich ist davon auszugehen, dass Gäste, die Spaß haben, in eine großzügigere Stimmung geraten.“
    „So habe ich das noch nie gesehen.“ Penny lächelte ihn an. „Dieser Pflicht kann ich mich natürlich nicht entziehen.“
    „Eine Frau ganz nach meinem Geschmack.“
    Rafiq erkannte, dass das der Wahrheit entsprach. Sie war eine lebhafte, heitere Frau, die jeder Herausforderung mit Mut, gesundem Menschenverstand und Humor begegnete. Heute Abend war sie einfach atemberaubend.
    Nachdem er sie auf die Tanzfläche geführt hatte, nahm er sie in seine Arme. Während er sich wünschte, dass sie überall wären, nur nicht in diesem allzu öffentlichen Ballsaal, ging er in die ersten Tanzschritte über. Sie folgte ihm ohne jegliches Zögern. Und warum auch nicht? Sie sah aus wie ein Engel. Natürlich würde sie über den Boden schweben.
    „Also, was halten Sie von dem Kleid?“
    Er blickte auf die silberne Kreation und entschied, dass dies nicht der rechte Moment war, um ehrlich zu sein. Sie sah bezaubernd aus, doch er wünschte, sie hätte gar nichts an. „Ich kann Ihnen nicht sagen, was ich wirklich denke.“
    Ihr Lächeln erstarb. „So schlimm?“
    „Ganz im Gegenteil. Es verblasst im Vergleich zu der Frau, die es trägt.“
    Sie strahlte. „Sie sind ein Teufel mit einer goldenen Zunge.“
    „Überhaupt nicht, ich spreche nur die Wahrheit. Sie sehen wunderschön aus.“
    „Finden Sie das wirklich?“
    „Ja, ich würde Sie nicht anlügen, nicht einmal, um auf

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