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Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02

Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02

Titel: Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einsetzte.
    Tatsächlich nahm sein Gesicht sofort eine ernste Miene an. „Hunger ist in dieser Welt einfach unentschuldbar. Mit Ressourcen, Geld und Arbeitskraft kann er bezwungen werden.“
    „Wow“, war alles, was sie herausbrachte.
    Rafiq war äußerst beeindruckend, wenn er sich leidenschaftlich für ein Thema einsetzte.
    „Glauben Sie mir, wenn jemand Sie in dieser Hinsicht versteht, dann ich.“
    Seine Augen funkelten. „Dann werden Sie auch verstehen, warum ich mir zum Ziel gesetzt habe, jeden Spendenrekord zu brechen, der jemals bei diesem Wohltätigkeitsball zu Stande gekommen ist. Es gibt keinen Grund, warum Hunger, besonders bei Kindern, nicht ausgemerzt werden könnte. Wenn wir die Welt verbessern wollen, müssen wir bei den Kindern anfangen.“
    „Hey“, rief sie, während sie die Hände hob. „Ich bin auf Ihrer Seite. Oder wahrscheinlich reden Sie sich nur schon mal für morgen Abend warm.“
    Er grinste erneut. „Richtig – die Generalprobe sozusagen.“
    „Nun, offensichtlich mögen Sie Kinder.“
    „Offensichtlich.“ Er lächelte. „Ich mag sie sehr gern.“
    „Dann fragt man sich, warum Sie noch keine eigenen haben?“
    „Mit einer solchen Frage würde man seine Grenzen übertreten.“
    „Das habe ich bereits, seit ich in El Zafir gelandet bin. Warum sollte ich nicht die Gelegenheit nutzen, jetzt, wo Sie müde sind, und fragen?“
    Auch sie war müde. Das war die einzige Erklärung für ihre Kühnheit. Allerdings hatte sie keine Erklärung, warum die Antwort darauf, weshalb er keine eigenen Kinder hatte, so wichtig für sie war.
    „Sie wollen meine derzeitige Erschöpfung also hemmungslos ausnutzen?“ Er winkte rasch ab, als sie sich verteidigen wollte. „Schon gut. Es ist eigentlich ganz einfach. Ich bin nicht verheiratet.“
    „Liegt das vielleicht daran, dass Ihre Ansprüche zu hoch sind?“
    „Sie müssen hoch sein. Ich bin ein Mitglied der königlichen Familie von El Zafir.“
    „Ich verstehe einfach nicht, dass es so schwer sein soll, den richtigen Partner zu finden.“
    „Haben Sie so viel Erfahrung?“
    „Nein. Aber für Sie sollte es doch wirklich nicht schwierig sein. Sie müssen unzählige Möglichkeiten gehabt haben. Wo liegt das Problem?“
    „Es gibt kein Problem. Ich habe viele Frauen gekannt, und zu einigen habe ich mich hingezogen gefühlt. Um genau zu sein, stand ich schon ein paar Mal kurz vor der Hochzeit.“ Er zuckte die Schultern, als wenn die Frage damit hinlänglich beantwortet sei.
    Da täuschte er sich. „Und was dann?“
    „Die Anziehung verschwindet.“
    „Also lassen Sie die Frau sitzen?“, fragte sie nur halb im Spaß.
    „Ich würde es nicht so formulieren. Aber wenn diese Situation eintritt, ziehe ich mich, auch der Frau zuliebe, langsam zurück.“
    „Um die Ehe zu vermeiden?“
    „Solange es noch die Möglichkeit gibt, eine Freundschaft aufrechtzuerhalten. Mir ist es gelungen, zu den Frauen in meinem Leben eine harmonische Beziehung zu behalten. Aber ich entziehe mich nicht meiner Pflicht. Wie gesagt, wenn ich dazu bereit bin, werde ich heiraten.“
    Sie erinnerte sich. Eine geeignete Frau. Penny fühlte sich, als habe man ihr ein Messer ins Herz gestoßen. Einen Moment lang war sie zu eifersüchtig, um einen klaren Gedanken zu fassen.
    Sie räusperte sich. „Kann es sein, dass Sie Angst vor der Liebe haben?“
    „Ich habe vor nichts Angst“, entgegnete er energisch.
    War es möglich, dass sie einen Nerv getroffen hatte? Der Ausdruck seines Gesichts legte die Vermutung nahe. Es war offensichtlich Zeit, das Thema zu wechseln.
    Penny lehnte sich an die Wand und schob sich ihre neue Brille etwas höher auf die Nase. „Es wird viele Frauen auf dem Wohltätigkeitsball geben“, meinte sie, wie sie hoffte, betont beiläufig.
    „Ja, ich habe vor, ihnen allen eine große Summe für einen wirklich würdigen Anlass zu entlocken.“
    „Dafür sind Sie zweifellos genau der richtige Mann. Und dabei bleiben Sie auch noch Freunde. Ist es nicht großartig, dass ausgerechnet Sie für diese Veranstaltung zuständig sind?“
    Rafiq fand ihren Ton ein wenig brüsk, konnte sich aber nicht erklären warum. Genauso wenig wie er eine Erklärung dafür hatte, dass das Strahlen in ihren Augen erloschen war.
    „Stimmt irgendetwas nicht?“, wollte er wissen.
    „Nein.“
    Sie log. Wenn er eins über seine amerikanische Assistentin gelernt hatte, dann, dass Penny niemals nur ein Wort benutzen würde, wenn man einen Sachverhalt genauso gut mit fünf bis

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