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Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 04

Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 04

Titel: Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Sellers
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aufbrauchen“, meinte Lana und war erleichtert, dass sie das Thema wechseln konnte.
    Arash stand auf und ging durch den schattigen Raum zum Fenster. Er wischte die Scheibe frei und spähte nach draußen.
    Dann drehte er sich um. „Sie haben nichts dagegen.“ Er lächelte. „Du bist doch schon so lange hier im Land. Hast du das immer noch nicht gelernt?“
    Lana schüttelte den Kopf. „Niemand kann sich länger als zehn Minuten in Parvan aufhalten, ohne zu begreifen, was Großzügigkeit bedeutet“, versicherte sie ihm. „Sind das die Bediensteten deines Vaters, die du eben erwähnt hast?“
    „Ja, sie leben jetzt allein hier, sind sozusagen die Verwalter. Sicher werden sie bald wiederkommen“, meinte er, aber sie wusste nicht, ob er sie oder sich mit dem Gedanken trösten wollte.
    Lana blinzelte. „Sie werden doch nicht heute Abend noch kommen, oder?“
    Bedrückende Stille breitete sich aus. „Es ist erst kurz nach sieben“, meinte er und schaute sie mit seinen dunklen Augen an. Sie wünschte, sie könnte in seinem Blick lesen.
    „Arash, was ist? Was hast du?“, fragte sie, als er wortlos aus dem Fenster sah.
    Machte er sich Sorgen, dass sie bei dem Sturm irgendwo draußen waren? Sie konnte sich das nicht vorstellen. Der Sturm war nicht ohne Vorwarnung aufgezogen. Aber er trat plötzlich zur Tür, nahm seine Jacke und schlüpfte hinein.
    „Was hast du vor? Wo willst du hin?“, rief sie.
    „Ich werde Suhail und Sulayman suchen“, erwiderte er, als ob das selbstverständlich wäre. „Sie sind nicht mehr die Jüngsten, und bei dem Wetter wird es für sie nicht leicht sein.“
    „Arash, hier ist ein Dorf und hier sind Bauernhöfe. Du glaubst doch nicht wirklich, dass sie da draußen irgendwo sind? Sie müssen bemerkt haben, dass es so ein Unwetter gibt. Bestimmt haben sie sich einen Unterschlupf gesucht.“
    „Mag sein“, gab er zu. „Sicher wird irgendwer wissen, wo sie sind. Ich werde sie suchen.“
    Er öffnete die Tür. Ein Windstoß blies Schnee herein und brachte eine Kälte mit sich, dass Lana fröstelte. Beide Lampen flackerten. Die Schatten tanzten wie wild an den Wänden. Rauch stieg von der Kohlenpfanne auf.
    „Bei dem Unwetter?“, rief sie entsetzt. „Du wirst erfrieren.“
    „So schlimm ist es nicht. Wenn sie heute Abend nicht nach Hause kommen …“
    Lana sprang auf. Die Flammen der Lampen gingen fast aus, und es schien, als würde mit dem Licht auch die Wärme aus dem Raum gesogen. Die Schatten wirkten finster.
    „Arash, du kannst bei dem Unwetter nicht hinausgehen!“
    Lana griff nach seinem Jackenärmel und umklammerte den Stoff, als könnte sie Arash zurückhalten. Das war zum Lachen. Er war so stark, ein erprobter Bergkrieger, wie hätte sie ihn da nur eine Sekunde gegen seinen Willen festhalten können?
    Aber bei der Berührung blieb er stehen, als hätte sie tatsächlich so viel Macht über ihn.
    Lana begegnete seinem Blick. „Bitte“, hauchte sie. „Wenn du bei dem Wetter hinausgehst, kommen wir beide um. Was soll ich denn machen, wenn du nicht zurückkehrst?“
    Er griff nach ihren Händen. Sie stemmte sich nur kurz dagegen, als er sie von sich schob.
    „Du bist hier drinnen in Sicherheit“, meinte er, verschwand nach draußen und ließ die Tür hinter sich zufallen. Die Lampe neben der Tür verlosch, und einen Moment lang glaubte Lana schon, sie wäre ausgegangen. Doch die Flamme flackerte erneut auf.
    Lana fröstelte, als die kalte Luft sie umwehte. Was um Himmels willen fürchtete er? Doch nicht etwa, dass Suhail und Sulayman bei dem Wetter unterwegs waren. Die beiden hatten bestimmt irgendwo einen sicheren Unterschlupf gefunden.
    Sie dachte an seinen merkwürdigen Blick. Er hatte sie angesehen, als ringe er mit irgendetwas, das er nicht erklären konnte. Ob der Sturm, die Schatten oder sogar ihre Unterhaltung ihn an irgendetwas erinnert hatten?
    Vielleicht litt er an einem Kriegstrauma? Der Bruder von Lanas Mutter war in Vietnam gewesen. Dadurch hatte Lana viel über Kriegstraumen gehört.
    Sie wusste auch, dass der Winter, in dem Arash in den Bergen gekämpft hatte, streng gewesen war.
    Eine plötzliche Angst erfasste sie, und voller Ungeduld zog sie ihre Kleidung an und riss die Tür auf.
    „Arash!“, rief sie. Der Wind prallte auf die Tür und drückte sie in den Raum. Schnee peitschte ihr beißend ins Gesicht. Diesmal ging die Lampe aus. Unruhig stapfte Lana in die Dunkelheit, zog die Tür hinter sich zu und versuchte, sich in dem dichter werdenden

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