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Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 04

Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 04

Titel: Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Sellers
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schon angefreundet und jegliche Förmlichkeit fallen lassen.
    Salimah erzählte ihr, dass Prinz Omar sich nach dem Tod seiner Frau von seinen Brüdern entfremdet hätte. Niemand wusste jedoch warum. Zu der Zeit war leider auch Nizam al Mulk, der Großwesir der drei Herrscher über die Emirate von Barakat, verstorben. Er, als Einziger, hätte sich um eine Versöhnung bemühen können.
    Durch ihre häufigen Gespräche war Salimah es gewohnt, dass Jana sich für fast alles interessierte. Als sie sich deshalb mit ihr über Reisewege durch die Wüste, die Entfernung der Berge und Ähnliches unterhielt, erfuhr sie nützliche Dinge. Die Straße, die dem Verlauf des Flusses folgte, führte aus der Stadt in die Berge, und Lake Parvaneh lag an einem Nebenarm dieses Flusses.
    Jana brachte den Prinzessinnen geografische Begriffe bei. Sie ließ die beiden Landkarten von Zentralbarakat zeichnen und in Englisch beschriften. Sie wählte die beste davon aus und verwahrte sie.
    Es gab mehrere Fahrzeuge, die von den Angestellten im Palast benutzt werden konnten. Jana bat jedes Mal, wenn sie einen Ausflug machte, um den Land Rover, nicht nur, um sich mit dem Wagen vertraut zu machen, sondern auch, um die Angestellten des Fuhrparks daran zu gewöhnen, dass sie den Wagen benutzte. Sie achtete auch darauf, gelegentlich mal spät abends noch damit einen Ausflug zu machen. So würde niemand Verdacht schöpfen, wenn sie ihren Plan in die Tat umsetzte.
    Bei jedem Einkauf besorgte sie eine Reihe unverderblicher Lebensmittel und schaffte sich sogar einen Campingkocher an. Da sie für die Mädchen keine Kleidung einpacken konnte, ohne dass Umm Hamzah es gemerkt hätte, deckte sie Masha und Kamala mit Sommergarderobe, wie T-Shirts, Badeanzügen, Jeans und Pullover, ein.
    Schließlich hatte sie alles beisammen, und es kam die Zeit des Vollmonds. „Ich habe eine Überraschung für euch!“, verkündete sie den Prinzessinnen beim Essen.
    Janas Überraschungen wurden immer mit Begeisterung aufgenommen. „Was für eine Überraschung?“, fragten sie wie aus einem Mund. „Was für eine Überraschung, Jana Khanum?“
    „Khanum“ war der Titel, den Prinz Omar ihnen befohlen hatte, zu benutzen, als sie klargestellt hatte, dass sie nicht „Miss Stewart“ von ihnen genannt werden wollte. Mit dem Vornamen allein durften die beiden sie nicht anreden. Der Ausdruck hatte zwar etwas Förmliches an sich, aber er klang eher poetisch, und die beiden Mädchen benutzten ihn wie einen Kosenamen. Denn niemand anders sprach sie so an.
    „Heute Abend werden wir auf meinem Balkon schlafen und uns die Sterne ansehen.“
    Das allein begeisterte sie schon. Sie waren jedoch wie vom Donner gerührt, als sie ein paar Stunden später, nachdem sie bereits auf ihren Matratzen lagen, erfuhren, was sie wirklich vorhatte.
    „Du fährst mit uns an den See?“, hauchte Kamala und bekam große Augen. „O Jana Khanum! Wann fahren wir?“
    „In ein paar Stunden. Jetzt müsst ihr schlafen, weil wir in der Nacht fahren.“
    Masha nickte verständnisvoll. „Damit uns der Bandit Jalal nicht sieht“, sagte sie.
    Der Bandit Jalal war der Bösewicht, mit dem Umm Hamzah den Mädchen drohte, damit sie ihr gehorchten. Jana hatte es bisher nicht geschafft, ihnen klarzumachen, dass es eine solche Person nicht gab. Deshalb überging sie derartige Bemerkungen. „Bei Tag ist es zu heiß, um durch die Wüste zu fahren, in der Nacht ist es wesentlich kühler. Ich komme und wecke euch, wenn es so weit ist. Aber denkt daran, ihr müsst sehr leise sein, weil alle anderen schlafen werden. Sie möchten schließlich nicht geweckt werden.“
    „Ich musste mich mal in der Nacht übergeben“, berichtete Kamala ihr. „Umm Hamzah war böse, als wir sie geweckt haben, aber dann hat sie gesehen, wie schlecht mir war, und hat mir verziehen.“
    Jana lächelte. „Nun, jetzt musst du dich nicht übergeben, also sollten wir Umm Hamzah besser nicht wecken. Wir werden uns nur im Flüsterton unterhalten, in Ordnung?“
    Sie nickten eifrig. „Ja, Jana Khanum.“
    Trotz aller Aufregung schliefen sie rasch ein. Jana schloss leise die Terrassentür, damit sie nicht von dem Lärm wach wurden, den sie mit ihren Vorbereitungen machen würde.

7. KAPITEL
    „Glauben Sie, der Versuch wird erfolgreich sein?“
    Jana war in Gedanken versunken, kam aber bei der Frage so abrupt zu sich, als hätte ihr jemand kaltes Wasser übergegossen. Entsetzt schaute sie Prinz Omar an. „Wie bitte?“, flüsterte sie. Was wusste er?

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