Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 05
Führer dazu zu bewegen, ihm mitzuteilen, wann diese wichtige Person eintreffen würde, hatte El Khalid nur ausweichend erklärt, dafür gebe es noch keinen genauen Termin. Xander war gezwungen gewesen, sich damit zufrieden zu geben, denn natürlich wollte er El Khalid nicht misstrauisch machen.
Nazir hingegen konnte es sich nicht leisten, zu lange zu warten. Der Nationalfeiertag war in fünf Tagen, und er würde gewiss nicht erfreut über die Anwesenheit einer jungen Frau im Camp sein. Einer Frau, die ihn verraten konnte, wenn sie wieder zu ihren Leuten zurückkehrte. Von Nazirs Standpunkt aus gesehen wäre es gewiss ratsam, wenn dies nicht geschah.
In diesem Moment wehte Essensgeruch zu ihm herüber, und ihm fiel ein, dass er noch gar nichts gegessen hatte. Er ging hinüber zu einer der Kochstellen und häufte sich eine große Portion Lammragout auf den Teller, zusammen mit einem frisch gebackenen Fladenbrot.
3. KAPITEL
Das Erste, was Xander beim Betreten seines Zelts sah, war Katrina, die schlafend auf einem der Kissen lag. Ihr Gesicht war blass, sie wirkte erschöpft.
Stirnrunzelnd betrachtete er sie. Ihr Haar, das sie anfangs streng zurückgebunden trug, hatte sich gelöst, die Locken umrahmten ihr Gesicht. Plötzlich fiel ihm auf, wie hell ihre Haut war. Aber wahrscheinlich war dies nur eine Wirkung ihres Make-ups. Xander misstraute ihr, einschließlich der Lüge, die sie ihm erzählt hatte, dass sie in die Wüste verschleppt worden sei.
Wenn sie noch weiter in dieser Stellung lag, würde sie gewiss mit einem verkrampften Nacken aufwachen. Er stellte seinen Teller auf dem Tisch ab und kniete sich zu ihr nieder.
Seine Mutter hatte ebenfalls diese helle Haut gehabt. Deshalb war auch er nicht ganz dunkel, seine Haut besaß einen warmen Goldton.
Als er ihre perfekt geformten Brüste bemerkte, die sich unter der Bluse deutlich abzeichneten, biss er sich auf die Lippe. Sein Körper reagierte sofort auf sie, und er hielt schockiert den Atem an.
Natürlich hatte er schon viele junge Frauen gesehen, die spärlicher bekleidet gewesen waren und äußerst provozierend auf Männer wirkten. Er war selbst davon überrascht gewesen, wie wenig ihn das angesprochen hatte. Daher ärgerte er sich auch darüber, dass Katrinas Anblick ihn so erregte. Es ging einfach nicht, er wollte nicht, dass diese Frau ihn berührte.
Schließlich war er kein sexhungriger Teenager. Er hatte genug Erfahrung auf diesem Gebiet. Wenn ihn eine Frau interessierte, musste er nur die Hand ausstrecken. Es gab viele, die nur darauf warteten, mit ihm ins Bett zu gehen. Was war also an ihr so besonders? Sie war die Geliebte eines anderen Mannes. Eines verheirateten Mannes, wie er sich selbst sagte.
Stirnrunzelnd blickte er auf sie hinab und versuchte, die Botschaft zu ignorieren, die ihm sein Körper überdeutlich schickte. Denn am liebsten hätte er sie auf der Stelle hochgehoben und sie hinüber zu seinem Schlaflager getragen.
In diesem Moment rührte Katrina sich im Schlaf. Eine Locke fiel ihr in die Stirn. Automatisch streckte Xander die Hand aus und strich sie ihr zurück.
Sofort öffnete sie die Augen und sah ihn an. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, als sie seinen intensiven Blick registrierte. Sie lag bewegungslos da, war ihm schutzlos ausgeliefert und wagte kaum zu atmen.
Xander streckte die Hand aus und strich ihr sanft über die Wange. Kleine Wellen der Erregung durchliefen sie und ließen sie erzittern.
Er zog die Hand zurück, sein Blick verdunkelte sich.
„Ich habe dir etwas zu essen gebracht“, sagte er kurz angebunden.
Katrina schüttelte den Kopf. „Ich bin nicht hungrig.“
„Lügnerin“, erwiderte er und fragte ärgerlich nach: „Was ist? Ist unser Essen nicht gut genug für dich?“
„Nein, das ist nicht der Grund.“
„Sondern?“
„Ich … Richard …“
„Richard? Dein Lover?“
„Er ist nicht mein Lover. Er wäre es gern geworden, aber ich … Er hat mich reingelegt, er hat mich unter Drogen gesetzt und …“
Xander sah sie entgeistert an. „Er hat dich unter Drogen gesetzt? Und du hast Angst, ich könnte dasselbe tun?“ Er klang sehr zornig. „Warum sollte ich?“
Hartnäckig verweigerte sie ihm die Antwort.
„Glaubst du wirklich, ich würde dich unter Drogen setzen, um Sex mit dir zu haben?“
Sie errötete. Der Gedanke, mit ihm Sex zu haben, war alles andere als abstoßend.
„Selbst wenn es so wäre … essen die Nomaden nicht immer zuerst, noch vor ihren Frauen?“
„Vor ihren Frauen?
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