Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 05
legte das Tuch zur Seite, trat zum Bett und sah nachdenklich auf Katrina hinab. Sie hatte sich in ein flauschiges Badetuch eingehüllt und schien tief und fest zu schlafen. Ihr Kopf lag auf ihrem Arm, sie wirkte fast kindlich. Das Badetuch schien verrutscht zu sein, und er konnte eine ihrer rosigen Brustspitzen erblicken.
Der Anblick löste heftiges Begehren in ihm aus.
Aber wenn er sie jetzt berührte, wäre er nicht besser als Sulimen. Daher zwang er sich, an ihr vorbei in das kleine Badezimmer zu gehen. Hier legte er seine Kleidung ab und nahm dann eine lauwarme Dusche.
In der Dunkelheit der Wüstennacht wieherte plötzlich ein Pferd, das durch ein Raubtier auf Beutejagd verschreckt worden war. Das Geräusch weckte Katrina aus ihrem tiefen Schlaf.
Zuerst wusste sie nicht, wo sie sich befand, dann fiel ihr plötzlich alles wieder ein.
Die Nächte in der Wüste waren bitterkalt, besonders im Winter. Katrina fröstelte und wickelte das Badetuch fester um sich.
Dabei fiel ihr auf, dass sie ganz allein im Bett lag. Ein Blick auf ihre Uhr zeigte ihr, dass es drei Uhr nachts war. Von Xander war nichts zu sehen.
Sie verstand selbst nicht, warum sie darüber so enttäuscht war. Vielleicht, weil sie sich nun schon so lange nach einem Mann sehnte. Nach ihrem Seelenpartner, nach demjenigen, mit dem sie ihr Leben teilen wollte. Ihr erster und zugleich einziger Liebhaber.
Aber Xander konnte unmöglich dieser Mann sein.
Der, von dem sie träumte, war edel und gut, ehrenwert, freundlich und rücksichtsvoll. Xander war das Gegenteil von alledem. Sie konnte ihn nicht respektieren und ihm nicht vertrauen. Wie hätte sie ihn da lieben können?
Doch auch wenn sie ihn nicht liebte, begehrte sie ihn. Das Verlangen nach ihm war so stark, dass es sie zu überwältigen drohte. Was war größer – ihr Schock oder ihr Begehren? Ihr Ärger auf ihn oder ihr Verlangen nach ihm? Ihre Vorsicht oder der Wunsch, sich mit ihm zu vereinen? Ihr Stolz oder ihre Leidenschaft?
Nein … das konnte nicht sein, durfte nicht sein.
Ungeachtet der Tatsache, dass sie nackt und die Nacht kühl war, stieg sie aus dem Bett. Unterschiedliche Gefühle tobten in ihr um die Vorherrschaft.
Wie sollte sie sich verhalten, wenn er plötzlich Anspruch auf sie, auf ihren Körper erheben würde? Denn was konnte er sonst von ihr wollen? Was würde sie tun, wenn er sie berührte, wenn er ihren Körper erkundete, ihre Brüste streichelte … und mehr noch? Lustvolle Schauer durchliefen sie.
Woher rührten diese verbotenen Gedanken? Welche Seite in ihr verführte sie dazu? Sie war immer davon ausgegangen, dass die Liebe vor dem Verlangen kam, eine geistig-seelische Beziehung der körperlichen vorausging.
Xanders Leben war so verschieden von dem ihren, wie es nur sein konnte. Er hatte nichts mit den Werten gemein, an die sie glaubte. Er war ein Lügner und ein Mann, der seine eigenen Bedürfnisse an die erste Stelle setzte. Wieso begehrte sie ihn dann? Die Menschen, die sie bewunderte, dachten zuerst an andere und danach an sich selbst.
Katrina merkte plötzlich, dass sie Luft brauchte, um einen klaren Kopf zu bekommen. Sie griff nach dem Badetuch, wickelte es um sich und ging auf den Ausgang zu.
Xander war sofort aufgewacht, als er ihre Schritte vernahm. Als er sah, dass sie sich vorsichtig in Richtung Ausgang bewegte, schlug er die Decke seines improvisierten Bettes zurück und folgte ihr.
Sie wollte gerade den schweren Vorhang zurückziehen, als sie Xanders Hand auf ihrem Arm spürte.
„Wo willst du hin?“, fragte er mit weicher Stimme.
Sofort schüttelte sie seine Hand ab. „Lass mich los!“, verlangte sie ärgerlich.
Aber er dachte gar nicht daran. Ihre Nähe entflammte sein Begehren erneut, und er trat ihr in den Weg.
Ehe Katrina sich versah, spürte sie seine Lippen auf ihren.
Sie war erstaunt darüber, wie rückhaltlos sie darauf reagierte. Wie von selbst öffnete sich ihr Mund, und sie schmiegte sich unwillkürlich an ihn. Als sie seine suchende Zungenspitze spürte, stöhnte sie auf. Das Verlangen schoss durch ihren Körper, es schmolz ihren Widerstand wie Feuer das Eis. Wie zwei Ertrinkende klammerten sie sich aneinander. Sie spürte, wie das Badetuch zu Boden glitt, aber es war ihr egal. Ihr Körper glühte, ein Feuerstrom schien durch ihre Glieder zu fließen. Plötzlich fiel ihr auf, dass auch Xander unter seinem Gewand nichts anhatte.
Wenn ihr Kuss schon so erotisch gewesen war, wie unglaublich sinnlich fühlte es sich dann jetzt an, da
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