Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 3
Gruppe zur anderen und wechselte einige Worte mit Politikern aus aller Welt, Fotomodels, Filmstars und anderen Berühmtheiten. Ihr schwindelte ein wenig, da sie mehr als einen Schluck von dem erlesenen Champagner getrunken hatte, den die Diener in Kristallgläsern servierten.
„Bevor wir essen, sollten wir erst den Hochzeitstanz wa gen“, sagte Rashid endlich lachend. „Das wird doch von uns erwartet.“
Jenna warf ihm einen raschen Seitenblick zu und er widerte: „Die Pflicht ruft, so ist das eben.“ Und schon ging es in den angrenzenden Ballsaal, der ebenso groß artig eingerichtet war. Doch waren die Möbel aus Edel holz an die Wände geschoben worden, um eine Tanzflä che zu schaffen. Davor hatte auf einer kleinen Bühne ein Streichquartett Platz genommen, das Rashid extra aus New York hatte einfliegen lassen. Schon wurde zu einem Tanz aufgespielt. Jenna zögerte einen Augenblick, da ihr nicht entgangen war, wie ihr ein Fotomodel, das man auf allen Titelseiten sehen konnte, einen Blick zuwarf, der kaum etwas von ihren unfreundlichen Gefühlen ver heimlichte. Jenna fragte sich unwillkürlich, wie gut Ra shid diese Frau wohl kannte.
Schon aber hatte er Jenna in die Arme genommen und dicht an sich gezogen. Sanft bewegten sie sich zu den Klängen der Musik. Rashid beugte sich leicht zu ihr vor, hauchte ihr einen Kuss auf die Wange und sagte: „Du siehst blass aus, geht es dir nicht gut? Oder gefällt dir die Hochzeitsfeier etwa nicht?“
„Doch, doch“, stieß sie hastig hervor. „Es ist ein fantastisches Fest. Mir war einfach nur nicht bewusst, wie wichtig diese Hochzeit ist. Es ist schon beeindruckend, wie viele Gäste aus der ganzen Welt gekommen sind. Das kommt mir beinah wie eine Show vor.“
Rashid zog die Augen zusammen. „Was meinst du da mit, eine Show? Natürlich ist unsere Hochzeit ein öffent liches Ereignis, aber das sollte uns nicht daran hindern, unser eigenes Leben zu führen. Und ich habe vor, dir heu te Nacht zu zeigen, dass wir ein ganz normales Paar sind, das eine gemeinsame Zukunft plant. Mit allem Drum und Dran.“
Jenna spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss. Das war ja genau das, wovor sie sich am meisten fürchtete. Rasch lehnte sie den Kopf an seine Schulter, damit er ihr nicht in die Augen schauen konnte. Sicher bemerkte er, wie angespannt sie war, doch durfte er auf keinen Fall spüren, was wirklich in ihr vor sich ging. Denn dann wür de sie auf immer verloren sein.
Es war ihr längst klar geworden, dass sie mehr für die sen Mann empfand, als er jemals geben konnte. Da war es klüger, nicht die wahren Gefühle zu zeigen. Denn Lie be würde er niemals für sie empfinden. Sicherlich war er ein erfahrener Liebhaber, der ihr höchste Befriedigung im Bett verschaffen konnte, aber das war auch alles. Auf die Dauer konnte ihr das aber nicht genügen. Wie nur sollte sie ihm das verdeutlichen?
Jetzt aber war es ganz sicher nicht der richtige Augen blick, sich solchen Gedanken hinzugeben, schließlich wur den sie von den Gästen aufmerksam beobachtet. Glück licherweise gesellten sich nun auch andere Paar auf die Tanzfläche.
Es wurde ein heiteres Fest. Überall hörte man lustiges Geplauder und Lachen. Dann ging es zum Essen. Die Diener fuhren alles auf, was die Küche von Quador zu bieten hatte. Dazu gab es beste Weine aus Frankreich, die Rashids persönlicher Kellermeister hatte einfliegen lassen. Danach ging es wieder auf die Tanzfläche zurück. Es wurde moderne Musik gespielt, und die Stimmung wurde immer ausgelassener. Jenna amüsierte sich prächtig. Zuweilen durfte sie ein anderer Partner als Rashid zum Tanz führen, und sie beobachtete dann, wie er eine andere Frau aufforderte. Dabei aber hielt er gebührenden Abstand und kehrte immer wieder rasch zu Jenna zurück.
Es war schon spät am Abend, als Rashid und Jenna sich unter dem Beifall der Gäste zurückzogen. Sie hatten be schlossen, die Hochzeitsnacht in dem Palast zu verbrin gen, bevor sie in die Sommerresidenz in die Flitterwochen fuhren.
Als sie den Festsaal verließen und durch die Gärten schlenderten, die zwischen dem offiziellen Teil des Palas tes und den Privatgemächern lagen, waren sie endlich al lein. Jenna lief ein heißer Schauer über den Rücken, als Rashid sie sanft beim Arm nahm und ihr ins Ohr flüsterte: „Jetzt ist es endlich Zeit für unsere Hochzeitsnacht, da rauf habe ich schon so lange gewartet.“
Elegant geleitete er sie eine kleine Treppe aus Marmor hinauf, die zu seinen Räumen
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