Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 3
führte. Jenna merkte, wie ihr Herz wie wild zu rasen begann. Es ging einen langen Flur entlang, der mit kostbaren Teppichen ausgelegt war. Dann kamen sie zu einer Tür aus Edelholz. Rashid öffne te sie und hob Jenna über die Schwelle. Staunend schaute sie sich um. Die Fenster gingen auf einen Innenhof, der sonst von keiner Seite einzusehen war. Endlich waren sie unbeobachtet. Weiche Teppiche, niedrige Möbel und sanf tes Kerzenlicht schufen eine heimelige Atmosphäre. Und auf der anderen Seite des Zimmers stand ein breites Bett, das mit seidener Wäsche bezogen war.
Rashid bemerkte, wie seine Braut erzitterte. Liebe voll zog er sie in die Arme und hauchte ihr ins Ohr: „Du brauchst keine Angst zu haben, Jenna. Vertraue mir.“
Das aber war einfacher gesagt als getan. Sie hatte doch schon so viel über seine Vergangenheit gehört, wie soll te sie daran glauben können, dass er jemals ein liebender und treuer Ehemann sein würde?
Plötzlich zuckte sie zusammen, da Rashid ihr einen leichten Kuss auf die Lippen gehaucht hatte. Dann machte er einen Schritt zurück und schaute ihr tief in die Au gen. Zärtlich streichelte er ihr durchs Haar und nahm das Diadem ab. Dann seufzte er auf und erklärte: „Du machst ja den Eindruck, als würdest du eine Raubkatze anstarren, die dich gleich anfallen wird.“
„Nicht schlecht als Vergleich“, erwiderte Jenna und ver suchte, ihrer Stimme einen spöttischen Tonfall zu geben, um ihre wahren Gefühle zu verheimlichen. „Schließlich nennt man dich doch nicht umsonst Löwe der Wüste .“
Rashid lachte hell auf und zeigte dabei strahlend wei ße Zähne, die einen reizenden Kontrast zu seiner dunklen Haut darstellten. Jenna gelang es einfach nicht, den Blick von ihm abzuwenden, so sehr fühlte sie sich zu ihm hin gezogen. Er aber streichelte ihr leicht über die Wange und erklärte: „Du siehst müde aus. Ich schlage vor, ich helfe dir beim Auskleiden, und dann lass uns schlafen gehen.“
„Schlafen?“, fragte sie ungläubig und riss die Augen auf.
Wieder lachte er auf, doch dieses Mal klang es viel weni ger fröhlich. „Ob du es nun glaubst oder nicht, Jenna, aber ich bin nicht so ein barbarischer Typ, wie du immer noch zu glauben scheinst. Du hast offenbar Angst davor, mit mir zu schlafen. Jedenfalls ist dir ja deutlich anzumerken, wie du jedes Mal zusammenzuckst, wenn ich mich dir nä here. Deshalb denke ich, es ist das Beste, wenn ich dich in Ruhe lasse. Ich möchte erst mit dir schlafen, wenn du es auch willst. Bis dahin aber werde ich keinerlei Druck auf dich ausüben.“
Sie wusste gar nicht mehr, was sie noch denken sollte. Langsam begann Rashid, ihr Kleid aufzuknöpfen. Wohin sollte das alles noch führen? Wie konnte er sich nur gleich zeitig so liebevoll benehmen und ihr erklären, dass er es nicht darauf abgesehen hatte, mit ihr zu schlafen? Sie be schloss, ihn auf die Probe zu stellen und erklärte: „Ich bin so müde, da könnte ich die ganze Woche über schlafen.“
„Ganz wie du willst“, erwiderte er scheinbar gelassen und machte den letzten Knopf auf, um ihr das lange Kleid über die Schultern zu streichen und nach unten gleiten zu lassen. Jenna hatte natürlich ein Kleid getragen, das die strengen Moralvorschriften von Quador respektierte. Es hatte weder die Schultern noch den Ausschnitt gezeigt. Darunter aber trug sie seidene Unterwäsche, die höchst verführerisch war. Rashid konnte den Blick nicht abwenden. Unter dem dünnen Stoff des Büstenhalters zeichneten sich deutlich die Brustspitzen ab, und der knappe Slip verheimlichte kaum etwas von Jennas weiblichen Rundungen.
„Wo kommt denn diese Wäsche her?“, fragte Rashid mit belegter Stimme.
„Ich … ich habe sie in Amerika gekauft“, erwiderte sie zögernd.
Rashids Blick verdunkelte sich. Er konnte die Augen nicht von Jenna abwenden, doch auf einmal drehte er sich um, machte hastig einige Schritte von ihr fort und stieß scharf hervor: „Du solltest jetzt ins Bett gehen.“
Rasch schlüpfte Jenna unter die Decke. Als sie sich in die weichen Kissen kuschelte, wich die Spannung endlich ein wenig. Nervös wartete sie darauf, dass Rashid zu ihr kommen würde. War es nicht besser, diese Hochzeitsnacht wie ein ganz normales Paar zu verleben? Sie warf ihm ei nen raschen Blick zu. Da er den Umhang abgelegt hatte, konnte sie seine muskulösen Schultern bewundern.
„Rashid“, sagte sie leise seinen Namen.
Er drehte sich zu ihr um, doch war sein Gesicht aus druckslos. Hastig sagte er:
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