JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 01
Morgen fuhr Giovanni Maria und Bryony in einem ziemlich ramponierten Geländewagen zur nächsten Stadt. Dort setzte er die beiden Frauen ab und suchte dann eine Schreibwarenhandlung auf.
Auf dem Markt entdeckte Bryony ein reichhaltiges Angebot an Obst und frischem Gemüse sowie alles, was das Meer zu bieten hatte. Maria erklärte ihr geduldig die einzelnen Fischsorten und fremdartigen Gewürze, ehe sie sich verabschiedete, um sich ihren eigenen Einkäufen zu widmen.
Im Gegensatz zu den Sizilianern fand Bryony die Frühlingssonne angenehm warm. Entschlossen steuerte sie ein Café am Straßenrand an, setzte sich an einen Tisch im Freien und bestellte Kaffee.
Das Café lag an einer belebten Kreuzung, die von Menschen und Fahrzeugen nur so wimmelte. Während Bryony die sie umgebende Betriebsamkeit genoss, lenkte sie selbst viele Blicke auf sich. Ihr langes blondes Haar, das sie heute zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte, erregte nicht nur die Aufmerksamkeit der Passanten. Etliche Autofahrer hupten oder vergaßen sogar weiterzufahren, wenn die Ampel für sie grünes Licht zeigte. Bryony achtete nicht weiter darauf. Schwerer zu ignorieren war hingegen ein junger Mann, der ihr im Vorbeischlendern einen feurigen Blick zuwarf, an der Ecke einen Moment lang stehen blieb, um sich zu vergewissern, ob sie allein war, und dann an ihren Tisch zurückkehrte.
„Hallo, Miss“, sagte er und legte die Hand auf die Lehne des Stuhles neben ihr. „Darf ich mich setzen?“ Ehe Bryony etwas erwidern konnte, hatte er bereits Platz genommen. „Sie sind sehr hübsch.“ Er schenkte ihr sein strahlendstes Lächeln.
Sie sah ihn nachdenklich an. Es war schon lange her, dass ein Mann sie angesprochen hatte, und sie war sich nicht sicher, ob sie damit umgehen konnte. Am einfachsten wäre es natürlich, ihn unumwunden zum Verschwinden aufzufordern, andererseits handelte es sich um einen gut aussehenden, ordentlich gekleideten jungen Mann. Bryony beschloss, ihn höflich abzuweisen.
„Darf ich Ihnen einen Drink bestellen?“, fragte er.
Kopfschüttelnd deutete sie auf ihre halb volle Kaffeetasse. „Nein, danke. Woher wussten Sie, dass ich Engländerin bin?“
Sichtlich erfreut über ihre Reaktion, entgegnete er: „Sie haben schönes blondes Haar, und Ihr Gesicht …“, er wollte ihre Wange berühren, doch Bryony wandte rasch den Kopf ab, „… ist nicht gebräunt.“
„Ich verstehe.“
„Mein Name ist Alessandro“, erklärte der junge Mann. „Sind Sie auf Urlaub hier, hübsche Miss? Ich zeige Ihnen Sizilien. Ich habe ein Auto. Wir werden viel Spaß haben.“
„Danke, aber ich habe keine Ferien.“
„Nein?“ Er schaute sie zweifelnd an.
„Nein.“ Sie sah ihm fest in die von dichten Wimpern umrahmten brauen Augen. „Ich arbeite hier.“
„Sie arbeiten auf Sizilien?“ Ungläubig starrte er sie an. „Englische Mädchen arbeiten hier höchstens als Reiseführerinnen. Und die sprechen Italienisch.“ Er zog sich ein wenig zurück. „Sprechen Sie Italienisch?“
Bryony nickte.
Er seufzte. „Sie spielen mit mir, hübsche Miss.“
Sie lachte versöhnlich. „Ihr Englisch ist sehr gut.“
„Nein, überhaupt nicht.“ Er schien eine Idee zu haben und lehnte sich eifrig vor. „Sie werden mir Unterricht geben, ja?“
Bevor sie darauf antworten konnte, wurde Bryonys Aufmerksamkeit von dem Geräusch eines scharf bremsenden Wagens abgelenkt. Die nachfolgenden Fahrer machten ihrem Unmut durch lautes Hupen Luft. Bryony hob den Kopf und entdeckte einen silberglänzenden Sportwagen, der an der Kreuzung angehalten hatte, obwohl die Ampel für ihn Grün zeigte. Am Steuer saß ein Mann, den sie überall auf der Welt wiedererkannt hätte – Raphael Cavalleri. Er sah mit düster gerunzelten Brauen zu ihr herüber.
Überrascht hielt Bryony seinem Blick stand, bis Raphael abrupt einen Gang einlegte und davonbrauste.
Alessandro war diese Episode nicht entgangen. „Sie kennen den Mann?“
„Wie bitte?“ Trotz ihrer Verwirrung war Bryony klar, dass sich hier eine ideale Gelegenheit bot, ihren Verehrer loszuwerden. „Oh ja. Er ist ein Freund … ein sehr guter Freund“, fügte sie vielsagend hinzu.
„Er? Er ist Ihr … Freund?“ Alessandro schien seinen Ohren nicht zu trauen.
„Kennen Sie ihn?“
Er breitete seine Arme mit einer theatralischen Geste aus. „Jeder in der Stadt … in ganz Sizilien kennt diesen Wagen.“ Er stand hastig auf. „Es war nett, Sie kennenzulernen, hübsche Miss.“
Sie lachte. „Möchten Sie
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