JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 01
Brandy.“ Liz lächelte ihn betont selbstbewusst an. Sollte er sich ruhig lustig machen über sie. Es war ihr egal.
Er schenkte zwei Gläser voll, kam über den roten Perserteppich auf sie zu und reichte ihr das Glas. Als sich ihre Hände dabei kurz berührten, musste Liz sich eingestehen, dass er noch immer dieselbe elektrisierende Wirkung auf sie hatte, so sehr sie sich auch dagegen wehren mochte.
Sie nahm sich zusammen und wartete, bis er auf dem Sofa gegenüber Platz genommen hatte. „ Salute! Prost!“ Er hob das Glas und trank einen Schluck. Dann lehnte er sich in die Polsterkissen zurück. „Welcher Tatsache verdanke ich das außerordentliche Vergnügen?“
Liz war ganz in Weiß gekleidet, Lorenzo dagegen von Kopf bis Fuß in Schwarz. Er legte entspannt einen Arm auf die Sofalehne und schien sich königlich zu amüsieren, während Liz wie auf Kohlen dasaß.
Sie versuchte, ihre Anspannung hinter vorgetäuschter Reserviertheit zu verbergen. „Du verdankst diese unangenehme Begegnung der Tatsache, dass ich nicht weiß, wo Giles ist. Du weißt doch sicherlich, wo er hingegangen ist. Ich habe seit jenem Abend, als du mich zur Villa zurückgebracht hast, weder etwas von ihm gehört noch ihn zu Gesicht bekommen.“
Er zuckte mit den Schultern, so als berühre ihn das nicht weiter. „Ja, ich kann dir sagen, wo er ist. Ich kann sogar dafür sorgen, dass du ihn sehen kannst, das heißt, wenn du willst.“
„Ich kann meine Verabredungen selbst treffen, vielen Dank. Sag mir nur einfach, wo er sich befindet.“
Lorenzo lächelte. „Mit Vergnügen. Dein lieber Stiefbruder ist genau da, wo er hingehört – er sitzt in einem Gefängnis in Rom.“
Liz hätte beinahe ihr Glas fallen lassen. Sie riss ungläubig die Augen auf. „Das ist hoffentlich nur ein Scherz!“
„Nein, wirklich nicht. Ich bin froh, dass ihm endlich das Handwerk gelegt werden konnte. Er wurde gestern Nachmittag vom hiesigen Gefängnis nach Rom verlegt.“
Er meinte es tatsächlich ernst! Es war kein übler Streich von Lorenzo. „Aber was soll er denn getan haben?“
„Du weißt also wirklich nichts, mia cara? Diese Unschuld ist einfach rührend.“ Mit einem skeptischen Blick auf sie hob er erneut sein Brandyglas an die Lippen. „Die Anklagen gegen ihn lauten auf Betrug und Unterschlagung, daneben gibt es noch ein paar andere kleine Delikte, und natürlich sollte ich nicht vergessen zu erwähnen, dass man ihn des Drogenhandels verdächtigt.“
„Drogenhandel? Das glaube ich dir einfach nicht! Giles würde sich doch niemals an einem illegalen Geschäft beteiligen. Nein, so etwas würde er nicht tun.“
„Ach, komm schon, Liz! Hältst du mich etwa für einen Idioten? Du wusstest doch ganz genau, was vorging.“ Lorenzo sprang ungeduldig auf und ging mit seinem halb leeren Brandyglas hinüber zur Bar, um sich nachzugießen.
„Soweit ich informiert bin, könntest du sogar in seine Geschäfte verwickelt sein.“ Er warf ihr durch den Raum einen kritischen Blick zu. „Vielleicht hat er dir ja einen Anteil für deine Mitarbeit versprochen.“
„Wie kannst du nur so etwas sagen?“ Liz schnappte nach Luft. „Das hast du einfach erfunden. Du weißt, warum ich hier in Italien bin.“
„Nun, das war doch eine gute Geschichte, um von deinen eigentlichen Tätigkeiten abzulenken. Ich gratuliere dir zu der Idee, fast wäre ich darauf hereingefallen.“
Liz starrte ihn entsetzt an. Wie konnte er so etwas behaupten? Und so einen Unfug auch noch glauben? Sie zitterte am ganzen Körper. „Das ist doch bloßer Unsinn, was du da erzählst. Verrücktes Zeug.“
„Verrückt sagst du? Du willst doch nicht etwa so tun, als hättest du von seinen Aktivitäten nichts mitbekommen? Weißt du, warum Giles durch ganz Europa gereist ist? Um sich vor seinen Gläubigern und geprellten Geschäftspartnern zu verstecken. In der Drogenszene hat er sich auch einige Leute zu Feinden gemacht. Es gab viele, die Giles nicht mochten.“
Liz ließ das nicht auf sich sitzen. „Ich kann nur wiederholen, ich wusste von nichts.“
„Und von dem Einbruch hast du also auch nichts gewusst?“
Liz schüttelte den Kopf.
„Dann werde ich dir die Fakten ein wenig näherbringen. Nun, es waren ein paar alte Freunde von Giles, denen er Geld schuldete. Über Umwege hatten sie gehört, dass er welches in der Villa versteckt haben soll. Sie beschlossen, sich in seiner Abwesenheit selbst zu bedienen. Mir hast du ja kein Sterbenswörtchen über diesen Einbruch
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