JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 01
sie zufällig bei einem gemeinsamen Urlaub auf Zypern getroffen. Das ist erst ein paar Tage her. Und wie es aussieht, scheint das Verhältnis zwischen den beiden schon eine ganze Weile zu bestehen.“ Ihre Stimme klang beinahe ein wenig triumphierend, so als wolle sie sagen, sie hätte das ja immer vermutet. Aber dann fuhr sie tröstend fort. „Siehst du, du brauchst dich nicht schuldig zu fühlen. Der Mann ist ein Lügner, sei froh, dass du ihn los bist.“
Liz musste unwillkürlich lächeln. Sie hatte zwar schon lange nicht mehr an ihren Ex-Verlobten gedacht, aber es war gut, dass Jacqui ihr die Wahrheit erzählt hatte. Insgeheim hatte sie sich schon Gedanken um Alex gemacht. Das brauchte sie jetzt nicht mehr.
„Vielen Dank, Jacqui, dass du mich deswegen angerufen hast. Ich wünschte, ich hätte das schon viel früher gewusst.“
„Bitte, gern geschehen, Liz. Dafür sind Freunde ja da.“ Jacqui schien erleichtert, dass sie die Nachricht so gut aufgenommen hatte. „Und wie geht es dir sonst in Italien? Hast du deinen Stiefbruder bereits gefunden?“, wechselte Jacqui schnell das Thema.
Liz verzog das Gesicht zu einer Grimasse. Was hier passiert war, würde sie wohl lieber vorerst für sich behalten. „Ja, Jacqui“, erklärte sie deshalb nur kurz. „Aber das ist eine lange Geschichte. Ich erzähle dir alles, wenn ich wieder in England bin. Aber das dauert noch eine Weile. Ich muss die Angelegenheit durch einen Rechtsanwalt klären lassen. Ich melde mich, sobald es geht.“
„In Ordnung. Hör mal, Liz, ich muss wieder aufhören, es sind gerade zwei Kundinnen hereingekommen.“
Liz verabschiedete sich ebenfalls von ihrer Freundin und legte erleichtert den Hörer auf. Wie gern würde sie auf der Stelle nach England zurückfliegen. Denn Muretto kam ihr ohne Lorenzo vor, als lebte sie auf der anderen Seite des Mondes.
Wie verabredet, hatte Liz den von Lorenzo empfohlenen Rechtsanwalt aufgesucht. Er schien sehr zuversichtlich, die Unterschriften in Rom unter Dach und Fach bekommen zu können.
„Überlassen Sie ruhig alles mir“, hatte er sie beruhigt. „Ich werde den Anwalt Ihres Stiefvaters in England konsultieren und melde mich bei Ihnen, wenn ich eine Antwort habe.“
Seitdem hatte Liz täglich in der Kanzlei angerufen, um sich nach dem Stand der Dinge zu erkundigen.
Sie war entzückt und gleichzeitig erleichtert, als er sie bereits nach weniger als einer Woche triumphierend über den erfolgreichen Fortgang der Affäre informierte. „Die Papiere sind auf dem Weg nach Italien, sie werden per Kurier ausgeliefert, das ist am sichersten. Mit Ihrem Stiefbruder habe ich bereits einen Termin für morgen Nachmittag arrangiert.“ Er hielt einen Augenblick lang nachdenklich inne. „Sie können mich natürlich begleiten, aber rein technisch ist Ihre Anwesenheit bei der Unterschrift nicht erforderlich.“
„Nun, dann verzichte ich lieber darauf.“ Liz musste sich eingestehen, dass eigentlich Feigheit das Motiv hinter ihrem Nein war, aber sie hatte momentan nicht das geringste Bedürfnis, Giles wiederzusehen. Es war schon schwierig genug gewesen, die ganze Geschichte Ronnie und ihrer Mutter beizubringen.
Der Anruf zu Hause hatte allerdings auch Positives zu Tage gebracht. „Ach, mein Schatz, ich muss es dir gleich zuerst sagen“, hatte ihre Mutter voller Glück verkündet, „Ronnie geht es viel besser. Man hat ein neues Medikament an ihm ausprobiert, und es hat sofort angeschlagen. Es ist unglaublich, beinahe wie ein Wunder.“
„Ich bin ja so froh, Mutter. Aber ich denke, wir sollten die Affäre mit diesen Dokumenten dennoch so zu Ende bringen wie geplant. Dann ist ein für alle Mal Ruhe.“
Ihre Mutter und ihr Stiefvater waren mehr als froh gewesen, dass ihnen diese lästige Aufgabe abgenommen wurde, und waren natürlich mit diesem Vorschlag einverstanden. Als der Anwalt einen Tag nach dem vorgesehenen Termin im Gefängnis bei ihr anrief, hatte er nur gute Nachrichten parat. „Wir haben es geschafft, Signorina! Die Papiere sind unterschrieben. Alles ist jetzt so, wie Ihre Eltern es wollten. Wenn Sie wollen, können Sie jetzt jederzeit abreisen.“
Binnen einer Stunde hatte Liz bereits am Flughafen in Rom angerufen und ihren Rückflug für den darauffolgenden Abend reservieren lassen. Eine Bestätigung versprach man ihr aber erst für den nächsten Morgen.
„Falls Sie von uns bis zum Mittag nichts gehört haben, melden Sie sich bitte noch einmal“, bat die Angestellte der Fluggesellschaft
Weitere Kostenlose Bücher