JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 01
dunkelhaarigen Frau schien es offenkundig gar nicht zu gefallen, dass Alessandro sich nicht sofort der Party anschloss. Irritiert ging sie in den Ballsaal zurück.
Francine folgte Alessandro auf dem Weg über weitere Flure und dann eine Treppe hinunter. Dort angekommen, öffnete er eine Tür, und Francine fand sich in einer riesigen, modern eingerichteten Küche wieder. Eine korpulente ältere Dame lief hin und her und kommandierte einige junge Mädchen in dunklen Uniformen herum, die anscheinend für den Abend als Hilfskräfte engagiert worden waren.
Sobald die ältere Dame Alessandro erblickte, lächelte sie ihn an und redete auf Italienisch heftig auf ihn ein. Francine verstand kein einziges Wort davon. Alessandro hörte geduldig zu. Als er endlich zu Wort kam, stellte er Francine vor und berichtete, was vorgefallen war.
Angelina kam sofort auf Francine zu und legte teilnahmsvoll einen Arm um ihre Schulter. „Keine Angst“, sagte sie beruhigend auf Englisch. „Ich werde alles für Sie tun.“ Zu Alessandro gewandt, ergänzte sie: „Kommen Sie in einer Stunde wieder. Bis dahin werde ich sie wieder aufgepäppelt haben.“
Alessandro war schon dabei zu gehen, als er sich noch einmal zu Francine umdrehte. „Ich denke, Sie sollten mir Ihren Namen verraten“, verlangte er, während er sie eingehend musterte.
Sein intensiver Blick verwirrte sie. „Francine Allen“, brachte sie mühsam heraus.
„Francine“, wiederholte er, und die Art und Weise, wie er ihren Namen aussprach, kitzelte jeden einzelnen Nervenstrang ihres Körpers. „Und ich heiße Alessandro Zancani“, stellte er sich vor. Dann sah er sie eine Sekunde lang erwartungsvoll an, so, als müsse ihr der Name bekannt sein.
Doch Francine hatte seinen Namen noch nie zuvor gehört und diesen Mann noch nie vorher gesehen. Denn an eine so eindrucksvolle Erscheinung hätte sie sich auf alle Fälle erinnert.
Alessandro verließ die Küche, und in der darauffolgenden Stunde wurde Francine umhegt und umsorgt wie niemals zuvor in ihrem Leben. Erst wurde ihr starker Tee mit einem großzügigen Schuss Brandy angeboten. Danach führte Angelina sie in ein luxuriös ausgestattetes Badezimmer, wo sie in einer Badewanne mit heißem Wasser und erlesener, parfümierter Seife schwelgen und sich danach in ein flauschiges Badetuch hüllen konnte. Zu guter Letzt bürstete ihr Angelina sogar noch mit einer samtweichen Bürste das Haar.
Beide waren gerade auf dem Weg zurück zur Küche, als Alessandro wieder erschien. Francine schluckte schwer. Sie hatte schon fast vergessen, welch starken Eindruck er auf sie gemacht hatte!
„Jetzt sehen Sie ja schon viel besser aus“, begrüßte er Francine. „Hätten Sie nicht Lust, sich für ein Weilchen auf meiner Party zu vergnügen und sich dabei noch gründlicher von dem Schrecken von vorhin zu erholen?“
Francine war von dem Angebot überrascht. „Ich werde aber im Hotel erwartet. Und außerdem kenne ich niemanden auf dem Fest.“
„Sie kennen doch mich“, entgegnete Alessandro mit sanfter Stimme. „Und das Hotel ist kein Problem. Ich werde dort anrufen und Bescheid geben, dass Sie später kommen.“
Francine stellte an sich selbst alarmiert fest, dass sie schwach zu werden drohte. Sie spürte, wie sie dieser Mann gegen ihren Willen immer stärker faszinierte. Eine innere Stimme warnte sie, dass dieser Fremde gefährlich war. Doch das machte ihn noch unwiderstehlicher.
„Ich bin aber nach Venedig gekommen, um zu arbeiten, und nicht zum Vergnügen.“ Ihre Stimme klang allerdings nicht sehr überzeugend.
„Man kann beides miteinander verbinden“, hielt er mit nun seidig weicher Stimme entgegen, die Francine elektrisierte.
„Außerdem bin ich gar nicht passend angezogen“, versuchte sie als letzte Ausflucht.
„Daran soll es nicht scheitern“, erwiderte Alessandro mit einem Lächeln. „Kommen Sie.“
Sie folgte ihm wieder eine andere Treppe hinauf – langsam kam ihr der Palazzo wie ein einziges Labyrinth vor. Er geleitete sie in ein Ankleidezimmer, wo er die Tür zu einem riesigen Garderobenschrank öffnete. Francine fielen fast die Augen aus dem Kopf, als sie die sündhaft teuren Kleider erblickte. „Hier wird sich mit Sicherheit etwas Passendes für Sie finden“, bemerkte Alessandro aufmunternd.
Francine wurde misstrauisch. Welcher Frau die Kleider wohl gehörten? Seiner Geliebten? Etwas in ihr sträubte sich, diese Sachen anzuprobieren.
Er spürte ihr Unbehagen sofort und erahnte ihre Gedanken.
Weitere Kostenlose Bücher