JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03
mehr verlassen.“ Und dann bedeckte er ihr Gesicht mit vielen kleinen Küssen. Sie hätte sich am liebsten ganz eng an ihn geschmiegt, doch bevor sie sich ganz ihren Gefühlen hingab, wandte sie verzweifelt ein: „Aber es hat sich doch nichts geändert! Ich kann das alles nicht noch einmal ertragen …“
„Nein“, stimmte er ernsthaft zu. „Es hat sich nichts geändert, denn ich habe dich immer geliebt, mehr als alles andere auf der Welt.“
Sie konnte es kaum glauben, und das Herz klopfte ihr zum Zerspringen, während er ihr den Mund mit einem leidenschaftlichen Kuss verschloss. Plötzlich löste er sich von ihr, und in seinen dunklen Augen leuchtete es auf. Kurz entschlossen hob er Charley hoch und trug sie ins Wohnzimmer, wo er sich in einen Sessel sinken ließ und sie auf den Schoß nahm.
„Und nun“, forderte er sie mit weicher Stimme auf, „sagst du mir, warum ich so eine törichte Frau geheiratet habe. Weshalb hätte ich dich deiner Meinung heiraten sollen, wenn ich dich nicht liebe?“
So, wie er es sagte, klang es sehr einfach und logisch. Sie lächelte zufrieden und genoss diesen zauberhaften Augenblick, indem sie das Gesicht an seiner Brust verbarg und dem Pochen seines Herzens lauschte.
Doch dann richtete sie sich wieder auf, während er sie immer noch umschlungen hielt. Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen, fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen und sagte: „An dem Tag, als du auf Geschäftsreise warst, hat mir Olivia von eurer Affäre erzählt. Sie kam zu mir und sagte, ihr wärt schon lange ein Liebespaar und du hättest sie schon vor vielen Jahren heiraten wollen. Aber weil sie als Kind einen Unfall gehabt hatte, konnte sie keine Kinder bekommen, und weil sie wusste, dass du unbedingt einen Sohn und Erben haben wolltest, hätte sie dich nicht heiraten können.“
Charley zögerte. Er saß schweigend da, und sie spürte seine Anspannung, die sich auch auf sie übertrug.
„Und dann hast du mich geheiratet“, fuhr sie äußerlich gelassen fort, obwohl sie Angst davor hatte, er würde schließlich doch zugeben, dass es die Wahrheit war. „Du hast auf eine kirchliche Trauung mit mir verzichtet, um dich dann leichter von mir scheiden lassen zu können, sobald wir beide einen Sohn bekommen hätten. Aber wir haben keine Kinder. Olivia meinte, du würdest deshalb langsam ungeduldig und meiner überdrüssig. Sie glaubte, mich warnen zu müssen.“
Seine unheimliche Ruhe hätte ihr zu denken geben müssen, doch sie war so in die schmerzlichen Erinnerungen versunken, dass sein Wutanfall sie völlig unvorbereitet traf. Er sprang auf die Füße und stieß Charley dabei so heftig von sich, dass sie beinahe hingefallen wäre, wenn er sie nicht im letzten Augenblick unsanft am Arm gepackt und festgehalten hätte.
„Sie wollte dich warnen! Du liebe Zeit! Und du hast ihr geglaubt? Mehr als mir, deinem Mann? Muss ich den ganzen Schmerz und die Qual noch einmal durchmachen? Mein Gott – du hast ja keine Ahnung, was du mir angetan hast!“
Wütend schob er die Hände in die Hosentaschen und ging unruhig im Zimmer hin und her. Sein Gesicht war blass vor Zorn.
„Heißt das, es stimmt alles nicht?“, fragte sie schließlich leise und sah, wie er sich sogleich versteifte, auf dem Absatz herumwirbelte und sie mit seinen dunklen Augen durchdringend anschaute.
„Würdest du mir denn glauben, wenn ich dir sage, dass alles gelogen war?“, erwiderte er verächtlich. „Würdest du mir eher glauben als dieser verlogenen, neurotischen Person?“ Er verzog spöttisch die Lippen. „Wahrscheinlich wäre es zu viel verlangt, mir zu vertrauen, nicht wahr? Denn schon die Lügen, die sie über meine Rolle bei Fernandos Tod erzählt hat, hast du bereitwillig geglaubt. Du warst schnell bei der Hand, mich eines Mordes zu bezichtigen. Kannst du dir überhaupt vorstellen, wie sehr mich das verletzt hat?“
Er stand da und sah sie zornig an, und sekundenlang war es ganz still im Zimmer. Sogar der Wind hatte aufgehört, und der Regen prasselte nicht mehr gegen die Fenster. Charley biss sich auf die Lippe. Sie konnte sich gut vorstellen, wie ihm zumute gewesen sein musste. „Diesen Teil von Olivias Geschichte habe ich nie richtig geglaubt. Nachdem ich mich von dem Schock erholt hatte, dass du mich angeblich nur deshalb geheiratet hast, um mich für deine Zwecke zu benutzen, begann ich nachzudenken und kam zu dem Schluss, dass du nie fähig wärst, einen Mord zu begehen. Dafür habe ich mich bereits
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