JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03
entschuldigt. Was soll ich sonst noch tun?“
„Verrate mir doch bitte mal, warum du mir nicht sogleich alles erzählt hast, was Olivia dir vorgelogen hat“, antwortete er kalt und abweisend. „Du hast mir zwar vorgeworfen, sie sei meine Geliebte gewesen – doch das habe ich nur als kindische Eifersucht angesehen. Also, erkläre es mir bitte“, forderte er sie auf, während er die Arme vor der Brust verschränkte. Dabei sah er Charley durchdringend an.
„Mein Stolz hat mir das verboten“, entgegnete sie und hielt seinem kühlen Blick stand. „Wie ich schon sagte, nachdem ich mich beruhigt hatte und wieder klar denken konnte, habe ich nicht mehr geglaubt, dass du etwas mit dem Tod deines Bruders zu tun hattest. Aber das andere – ich kam damit einfach nicht zurecht. Es klang so plausibel, was Olivia über ihre Beziehung zu dir sagte. Ich fühlte mich ihr in vielerlei Hinsicht unterlegen, war unsicher und viel zu unerfahren, deshalb konnte ich mich dir nicht anvertrauen.“
In seinen Augen leuchtete es auf, dann runzelte er die Stirn und sagte rau: „Ja, dieser verdammte Stolz! Er steht auch mir oft im Weg.“ Er stöhnte auf und nahm Charley in die Arme. „Wir müssen uns gegenseitig verzeihen“, flüsterte er bewegt, während er ihr tief in die Augen schaute. Dabei bemerkte sie die Tränen, die in seinen Augen schimmerten, und küsste ihn zärtlich und liebevoll. Er erwiderte ihren Kuss, löste sich dann ein wenig von ihr und umfasste ihr Gesicht.
„Mein Stolz hat mich daran gehindert, dich zurückzuholen“, gestand er ihr. „Ich konnte dir nicht verzeihen, dass du mir nicht vertraut, sondern dieser Frau mehr geglaubt hast. Aber ich konnte dich auch nicht vergessen. Die Gedanken an dich haben mich nie losgelassen und mich entsetzlich gequält. Ich habe dich beobachten und mir alles über dich berichten lassen und redete mir ein, nur auf den richtigen Augenblick zu warten, um mich zu rächen und dich so zu verletzen, wie du mich verletzt hattest. In Wirklichkeit jedoch …“ Mit den Lippen fuhr er ihr zärtlich über die geschlossenen Augen und wischte ihr dann mit den Fingern die Tränen vom Gesicht. „In Wirklichkeit konnte ich es einfach nicht ertragen, dich aus den Augen zu verlieren, denn ich habe nie aufgehört zu hoffen, du würdest wieder zu mir zurückkommen. Deshalb habe ich auch täglich frische weiße Rosen in dein Zimmer gestellt. Ich habe immer auf dich gewartet, war aber zu stolz, zu dir zu kommen und dich zu bitten.“
„Oh, Sebastian!“, sagte sie leise und wie betäubt. „Du liebst mich wirklich!“
„Ja, seit ich dich zum ersten Mal gesehen habe.“ Er küsste sie auf die Nasenspitze und hielt Charley so vorsichtig und zärtlich fest, als wäre sie zerbrechlich. „Du warst so jung, so verletzlich und so unschuldig. Und so schön. Du hast mein Herz im Sturm erobert. Am liebsten hätte ich dich damals auf der Stelle mit mir genommen – um für dich zu sorgen, dich zu lieben und dich zu beschützen. Ist es da noch verwunderlich, dass ich dich so schnell wie möglich heiraten wollte?“
Er rieb seine Wange an ihrer. Er muss sich unbedingt rasieren, dachte Charley, während sie sich eng an ihn schmiegte. „Es war dann gar nicht so unproblematisch, dich zu lieben, denn wie ich schon sagte, du warst so jung und unerfahren. Und ich konnte meine leidenschaftlichen Gefühle für dich kaum beherrschen. Ich hatte Angst, dir weh zu tun und dich zu verletzen. Deshalb hielt ich getrennte Schlafzimmer zunächst für besser. Ich wollte abwarten, bis du erwachsen geworden warst und deine Gefühle für mich besser verstehen konntest.“
„Und ich dachte immer, ich würde dir nicht genügen. Ich war sicher, dich enttäuscht zu haben und dich zu langweilen, weil du nie Zeit für mich hattest.“
„Du hast mich nie gelangweilt, mein Liebling!“, flüsterte er an ihren Lippen. „Damals hatte ich wirklich sehr viel in der Firma zu tun, die unter Fernandos Leitung herbe Verluste erlitten hatte. Ich hätte es dir erklären müssen, aber ich dachte, du wärst glücklich. Vielleicht hättest du mir sagen sollen, wie du dich fühltest.“
„Dazu war ich viel zu unsicher“, gab sie zu. „Deshalb habe ich ja auch Olivia geglaubt, dass sie deine Geliebte sei.“ Sie lehnte sich mit dem Kopf an seine Schulter und fuhr fort: „Als ich dich an jenem Tag anrief, war ich völlig verwirrt und habe dir gesagt, warum ich dich verlassen wollte. Du hättest doch nur zu sagen brauchen, dass alles
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