JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03

kann ich es mir erlauben, Mitleid mit ihm zu haben. Er hat sich für die begehrenswerteste Frau interessiert, die ich kenne, und musste feststellen, dass sie mir gehört.“
    Dabei streichelte er zärtlich ihre Brüste. Charley stöhnte auf und drehte sich in seinen Armen zu ihm um. Er war fast nackt, nur um die Hüften hatte er sich ein winzig kleines Handtuch geschlungen, und ehe sie noch auf andere Gedanken kommen konnte, sagte sie rasch: „Das Wasser für den Tee kocht gleich.“
    „Gut.“ Er öffnete ihren Bademantel und drückte sie, nackt wie sie darunter war, an sich. „Wir fahren morgen nach Hause. Am besten rufst du deine Tante an und erklärst ihr alles.“ Plötzlich fiel das Handtuch zu Boden, und er drückte Charley noch fester an sich. „Vergiss nicht, heute muss ich mich ausruhen. Du wolltest doch, dass ich mich erst von der Anstrengung erhole, ehe ich mich wieder hinters Steuer setze. Die vergangene Nacht war viel zu anstrengend, woran du natürlich nicht unschuldig bist! Aber erst mache ich jetzt den Tee, und Toast dazu. Halte das Bett solange warm.“
    „Du wirst dir wer weiß was holen, wenn du so herumläufst“, meinte sie lachend. Es gefiel ihr, wie er splitternackt durch die Küche spazierte, als sei es das Selbstverständlichste von der Welt.
    „Dann musst du mich pflegen, mein Liebling. Ich glaube, das würde mir gefallen! Nun geh schon, wärm das Bett!“
    Sie würde dafür sorgen, dass er sich ausruhte. Aber erst würden sie sich wieder lieben. Dieses Versprechen las er in ihren Augen, als er einige Minuten später zurück ins Schlafzimmer kam. Sie schlossen die Welt um sich her aus und versanken in ihrer Liebe, glücklich darüber, dass sie endlich wieder zusammen waren.
– ENDE –



NATALIE FOX

Eine neue Liebe in Andalusien

1. KAPITEL
    In ihrem ganzen Leben war Carrie Sutherland noch keinem Mann nachgejagt – bis jetzt.
    Wenigstens tue ich es stilvoll, dachte sie, während der Hubschrauber der Marina del Oro den geschwungenen Strand überflog, wo sich Urlauber in der heißen spanischen Sonne räkelten.
    Irgendwo da unten ist Howard, überlegte sie und schaute aus dem Fenster. Allerdings lag er bestimmt nicht in der Sonne, sondern schloss gerade ein Geschäft mit Kunden ab, die es kaum erwarten konnten, ein Stückchen Paradies zu besitzen. Carrie war nicht begeistert gewesen, dass er die Stelle angenommen hatte, und – wie es ihre Art war – hatte das auch offen ausgesprochen.
    „Liest du denn nicht die Zeitung?“, hatte sie argumentiert. „Gemeinschaftliches Immobilieneigentum durch mehrere Besitzer hat eine schlechte Presse …“
    „Schätzchen, wie überall gibt es auch hier gute und schlechte Objekte. Puerto del Sol hat einen ausgezeichneten Ruf. Außerdem würde ich es nicht ertragen, den Sommer über in London arbeitslos zu sein. Lieber verbringe ich diese Zeit in Südspanien bei einer Tätigkeit, die ich gut kann, und verdiene Geld.“ Howard hatte ihr den Arm um die Taille gelegt. „Ich werde dich schrecklich vermissen, Liebling, aber schließlich ist es nur für eine Saison.“
    „Howard, wenn du nur etwas Geduld hättest, würdest du bestimmt auch hier etwas finden. Du bist doch erst seit einem Monat arbeitslos.“
    „Und genau einen Monat zu lang.“ Das klang bitter.
    Sein Stolz hatte sehr gelitten, als seine Firma mit einer anderen fusionierte und man Howard eröffnete, dass er leider zu den Mitarbeitern gehörte, die nicht übernommen würden. Immer öfter war er deprimiert, und schließlich steckte er Carrie damit an.
    „Ich verstehe ja, wie dir zumute ist, Howard, aber sechs Monate …“ Carrie brachte es nicht fertig auszusprechen, dass die Trennung das Ende ihrer ohnehin nicht sehr stabilen Beziehung bedeuten könnte.
    Howard küsste sie, sagte dann: „Ich weiß, Liebling, es wird schrecklich, aber wenn wir nächstes Jahr heiraten wollen …“ Sein Griff um ihre Schultern war beinahe hart. „Du willst mich doch noch heiraten, oder?“
    Carrie konnte sich nicht daran erinnern, was sie darauf geantwortet hatte. Sie mochte Howard sehr, aber war dieses Gefühl stark genug für eine Ehe? In gewisser Weise war Carrie beinahe dankbar für Howards berufliche Krise. Dadurch hatte sie eine Seite an ihm kennengelernt, von der sie sonst vielleicht erst erfahren hätte, wenn es schon zu spät gewesen wäre. Howards Bitterkeit war verständlich, doch seine Einstellung, die Welt sei ihm etwas schuldig, störte Carrie. Dennoch forderten die Monate der