JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03
darauf?
„Allerdings“, bestätigte Carrie kurz. Ich kann nicht für diesen Mann arbeiten, dachte sie. Sonst bin ich ein Nervenbündel, ehe ein Monat um ist.
„Ich glaube nicht, dass wir uns verstehen werden, Miss Sutherland.“
Sie hielt den Vertrag in der Hand und hätte Alexander Drayton liebend gern gesagt, was er damit machen könne. Stattdessen zerknüllte sie ihn vor seinen Augen. „Ich werde Ihnen die Mühe ersparen, mich zu entlassen, ehe ich überhaupt angefangen habe, Mr. Drayton. Hiermit kündige ich.“
Seine Miene wurde plötzlich ausdruckslos. „Sie kündigen? Darf ich fragen, warum?“
„Weil ich nicht für einen Mann arbeiten will, der unzumutbare Anforderungen stellt.“
„Ist es unzumutbar, wenn ich von meiner Sekretärin erwarte, dass sie unerwünschte Besucher von mir fernhält?“
Adela war also unerwünscht? Carrie hätte wetten können, dass es nicht immer so gewesen war. „Ihr Privatleben geht mich nichts an. Sie haben mich als Sekretärin eingestellt und nicht dazu, Frauen aus Ihrem Bett fernzuhalten.“
Seine Augen wurden schmal. Carrie wusste, dass sie zu weit gegangen war, aber sie hatte ohnehin nichts mehr zu verlieren. „Sie sind mir nicht so sympathisch, dass ich um diese Stelle kämpfen würde, Mr. Drayton“, fuhr sie hitzig fort. „Ich bin eine gute Sekretärin, und ich kann Ihnen versichern, dass der Verlust ganz auf Ihrer Seite liegt. Sie werden nämlich keine andere finden, die diesen Knebelvertrag unterschreibt. Leben Sie wohl.“ Carrie wandte sich zum Gehen, doch er packte sie am Handgelenk.
„Sie gehen nirgendwo hin. Haben Sie den Vertrag unterschrieben?“
Carrie versuchte nicht, sich zu befreien, denn sie wusste, dass er nur darauf wartete. Trotzig hielt sie seinem Blick stand.
„Ja, ich habe ihn unterschrieben.“ Sie deutete auf das Papierknäuel auf dem Boden. „Aber jetzt ist er wohl nicht mehr gültig. Oder wollen Sie mich zwingen, ihn einzuhalten?“
„Nein. Ich bin nur neugierig, warum Sie den ziemlich strengen Arbeitsbedingungen zugestimmt haben. Wegen des Geldes?“ Auf seinem Gesicht lag ein spöttisches Lächeln, und Carrie hätte ihn am liebsten geohrfeigt.
„Sie sind offenbar der Meinung, dass man sich Loyalität mit Geld erkaufen kann. Jawohl, Mr. Drayton, Sie zahlen gut. Bei dem Arbeitseinsatz, den Sie verlangen, ist das nur fair. Aber nicht alles auf dieser Welt dreht sich um Geld. Als Ihre Sekretärin hier in Spanien würde ich selbstverständlich auf Abruf zur Verfügung stehen. Ich erledige meine Arbeit gewissenhaft und mache nicht um Punkt fünf Feierabend, wenn noch irgendetwas unerledigt ist. Nein, Mr. Drayton. Ich habe nichts gegen Ihre Arbeitsbedingungen, sondern gegen Sie!“
Mit einem Ruck hatte Carrie sich losgerissen und lief nun hinaus.
Noch ehe sie die Tür zum Gang erreichte, überholte Alexander Drayton Carrie und versperrte ihr den Weg. „Kommen Sie zurück in mein Büro, Miss Sutherland.“
„Nein!“ Ihre Augen funkelten. „Ich habe alles gesagt, was es zu sagen gab.“
„Aber ich nicht! Also machen Sie, dass Sie hineinkommen, ehe ich Sie dazu zwingen muss.“
Schockiert starrte sie ihn an. Er war durchaus dazu fähig. Mit hoch erhobenem Kopf kehrte sie in sein Zimmer zurück und blieb steif vor dem Schreibtisch stehen.
„Machen Sie es sich bequem, und trinken Sie etwas mit mir. Um diese Zeit mache ich mir gern einen trockenen Martini.“
Carrie traute ihren Ohren nicht. Als wäre nichts gewesen, bot Alexander Drayton ihr einen Drink an!
„Es tut mir leid, dass ich Sie aus der Fassung gebracht habe“, fuhr er fort. „Wenn wir zusammen arbeiten sollen, müssen wir die gleiche Wellenlänge haben.“
„Ich verstehe nicht“, murmelte Carrie verwirrt.
„Ich musste Ihnen bisher fast jede Antwort einzeln abringen. Mir ist bewusst, dass heute Ihr erster Tag ist, aber ich habe keine Zeit zu verschwenden. Nackt gesehen habe ich Sie schon – damit wäre ein Geheimnis gelüftet. Ich halte nichts davon, Beziehungen langsam und umständlich aufzubauen. Entweder versteht man sich auf Anhieb oder gar nicht.“
Er kam auf sie zu und reichte ihr ein Glas. Dass es ihr die Sprache verschlagen hatte, schien er nicht zu bemerken. „Ich bin ein anspruchsvoller Chef, und Unfähigkeit kann ich nicht ausstehen. Wenn Sie mit mir arbeiten, erwarte ich von Ihnen, dass Sie Ihre Meinung äußern. Sie können mir ruhig widersprechen, können sogar schreien, wenn es sein muss. Kommen Sie aber nicht zu mir gelaufen, wenn
Weitere Kostenlose Bücher