JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03
Gefühle, die du nicht verstehst.“
„Und du scheinst enttäuscht zu sein.“ Trotzig hob sie das Kinn an, wandte Alex den Kopf zu.
„In gewisser Weise bin ich das tatsächlich“, gab Alex zu. „Wie kann ich solche Unschuld ausnutzen? Am liebsten würde ich dich in die Arme nehmen und dich die ganze Nacht stürmisch lieben, aber das wäre uns beiden gegenüber nicht fair. Ich muss einfach Geduld haben und abwarten.“ Er machte eine Pause, bevor er hinzusetzte: „Die Wartezeit könnte allerdings sehr interessant werden.“
„Wartezeit?“, wiederholte sie.
„Die Wartezeit, bis du erkannt hast, was du wirklich willst.“ Langsam hob er die Hand und strich Carrie übers Haar. Dann glitten Alex’ Finger liebkosend über Carries Hals.
Diesmal stieß sie ihn nicht zurück, sondern hielt ganz still.
6. KAPITEL
„Was machen Sie denn mit Alex’ Sakko?“
Carrie wirbelte herum. Leise wie eine Wildkatze war Adela im Korridor aufgetaucht.
„Ich will es in den Schrank hängen“, sagte Carrie, drehte sich wieder um und ging schnell zu ihrem Büro. Erst heute Morgen hatte sie bemerkt, dass Alex das Sakko in ihrem Apartment vergessen hatte. Sie hatte ihm das Sakko in sein Apartment bringen wollen, doch auf ihr Klopfen hatte niemand geöffnet.
Adela folgte ihr und sah interessiert zu, wie Carrie das Sakko ausschüttelte und danach sorgfältig in den Schrank hängte. Carrie ahnte, dass die schöne Spanierin zu gern mehr erfahren hätte, aus Stolz jedoch nicht fragte.
„Möchten Sie zu Alex?“, erkundigte Carrie sich.
„Nein, zu Ihnen.“
Carrie setzte sich an ihren Schreibtisch, schaute auf die Post und dann wieder zu Adela. Die hatte sich in letzter Zeit selten sehen lassen. Ob Alex Adelas überdrüssig war, wusste Carrie nicht, aber wenn die beiden noch eine Affäre hatten, war die nicht sehr heftig. Adelas Besuch an dem Abend, an dem der Wasserkessel den Stromausfall verursacht hatte, schien nur geschäftlicher Natur gewesen zu sein, denn schon eine halbe Stunde nach ihrer Ankunft war Adela wieder gegangen.
„Ich wollte Sie fragen, ob Sie morgen in der Verkaufsabteilung einspringen können.“
„Es tut mir leid, das ist unmöglich“, antwortete Carrie freundlich. Sie wollte gerade hinzufügen, dass sie dann nicht mehr da sein würde, doch in diesem Moment kam Alex in ihr Büro, und sie überlegte es sich anders. Er hatte ein Recht darauf, es zuerst zu erfahren.
Offenbar hatte er Adelas Frage gehört, denn er meinte: „Es geht wirklich nicht, Adela. Sag Benson, er soll den Dienstplan besser organisieren. Ich denke nicht daran, meine Sekretärin seine Arbeit tun zu lassen.“
„Howard hat alle Hände voll mit dem Vertragsabschluss mit den Japanern zu tun, Alex. Bald kommt der August, und die Marina del Oro wird voll mit Touristen sein …“
„Touristen können sich hier kein Immobilieneigentum leisten, Adela“, unterbrach er sie.
Sie funkelte ihn zornig an. Carrie erkannte, weshalb die beiden ständig im Streit lagen. Adela war eine ebenso starke Persönlichkeit wie Alex und daran gewöhnt, dass alles nach ihrem Kopf ging. „Als ich für das Puerto-del-Sol-Projekt gearbeitet habe …“
„Du bist jetzt für Marina del Oro tätig“, unterbrach Alex Adela erneut. „Und wir haben bereits festgestellt, dass wir mit Touristen, die im Vorbeifahren hereinschauen, nur unsere Zeit verschwenden.“ Er wandte sich an Carrie und reichte ihr ein Blatt Papier. „Schick das bitte per Fax an Dybarts in Genf, Carrie. Adela, wir reden in meinem Büro weiter.“
Carrie machte ein finsteres Gesicht, während sie Alex’ Nachricht nach Genf übermittelte. Vorerst hatte Adela sie daran gehindert, Alex mitzuteilen, dass sie nicht bleiben würde. Eins war allerdings interessant: Adela hatte bereits für Puerto del Sol gearbeitet! Da Alex sie übernommen hatte, schien sie in seinen Augen die einzige vertrauenswürdige Person dort gewesen zu sein. Und Howard und Adela mussten sich schon länger kennen. Hatte Adela ihm den Tipp gegeben, dass es nicht gut um das Unternehmen stand? Als Firmenanwältin wusste sie bestimmt, wie es um die Finanzen stand. Es war nur eigenartig, dass Adela trotz ihrer Beziehung zu Alex so treu zu Howard stand.
Schon wenige Minuten später kam die Antwort auf das Fax. Carrie wollte sie gerade zu Alex bringen, als er mit Adela aus seinem Büro kam. Er hatte ihr den Arm um die Schultern gelegt, und beide lachten.
„Ist das von Dybarts?“, fragte Alex und schaute auf den Papierbogen
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