JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03
einer Stunde hielt Carrie es nicht mehr aus. „Vorhin hat Adela mich daran erinnert, welche Stellung ich einnehme.“
„Und die wäre?“
„Die der Sekretärin. Sie sagte, ich solle nicht vergessen, dass ich das auch immer bleiben würde.“
Alex lachte schallend. „Typisch Adela“, meinte er und berührte Carries Knie. „Deshalb brauchst du keine schlaflosen Nächte zu haben. Es ärgert sie maßlos, dass ich dich auf diese Reise mitnehme. Sie ist nämlich eine sehr eifersüchtige Dame.“
„Nicht grundlos, oder?“ Sie spielte mit dem Feuer, das war ihr klar, aber dieses Risiko musste sie einfach eingehen.
„Nicht grundlos“, bestätigte er. „Sie weiß, dass du wesentlich bessere Chancen hast, mich ins Bett zu bekommen, als sie.“
„Oh!“ Mit knallrotem Kopf schaute Carrie aus dem Fenster. „Das habe ich mir wohl selbst zuzuschreiben“, murmelte sie.
„Richtig“, sagte er heiter.
„Es ist also anders … Ich meine, du … also, ihr … ihr seid nicht …“ Sie verstummte.
„Du hast geglaubt, wir sind miteinander liiert?“ Alex wurde ernst. „Carrie, hast du wirklich gedacht, ich würde mich dir gegenüber so verhalten, wie ich es getan habe, wenn ich mehr als eine geschäftliche Beziehung zu einer anderen hätte?“
Sie wagte nicht, ihn anzusehen. „Das ist keine Antwort.“
„Doch. Du musst sie nur genau durchdenken.“
„Hm …“
Danach herrschte Schweigen. Carrie bedauerte bitterlich, dass sie das Thema überhaupt angeschnitten hatte. Andererseits hatte sie seit ihrer Ankunft darüber nachgegrübelt, welcher Art die Beziehung der schönen Spanierin zu Alex war.
Nun weiß ich es, dachte Carrie. Hat Alex meine Neugier falsch verstanden und vermutete, ich sei auch eifersüchtig? Wenn ja, geschieht es mir recht. Hätte ich nur nicht davon angefangen!
„Hast du Hunger?“, fragte Alex, während er das Tempo des Wagens drosselte. Draußen war es inzwischen stockdunkel.
„Und wie“, antwortete Carrie und gähnte. „Außerdem bin ich ziemlich müde.“ Plötzlich fuhr sie erschrocken hoch. „Ich habe gar kein Hotel gebucht!“ Was für eine Sekretärin war sie eigentlich?
Alex schmunzelte über ihren entsetzten Tonfall. „Keine Sorge. Du hast ja erst heute Morgen von dieser Reise erfahren. Ich habe schon vor Wochen Zimmer im ‚Holiday Inn‘ gebucht.“
Trotzdem hatte sie ein schlechtes Gewissen. „Und in Córdoba?“
„Auch dort ist alles arrangiert.“
„Wunderbar“, bemerkte Carrie verdrossen. „Wozu brauchst du eigentlich eine Sekretärin?“
„Zum Beispiel, damit sie an den Computer denkt“, antwortete Alex lachend. „Den hätte ich nämlich vergessen.“
Sie lachte mit ihm, nahm sieh dabei aber vor, in Zukunft umsichtiger zu sein. Er war heute relativ guter Laune, doch wenn sie das nächste Mal einen Fehler machte, würde Alex vielleicht nicht so humorvoll reagieren.
„Ehe wir über die Grenze nach Gibraltar fahren – isst du gern Fisch?“
„Leidenschaftlich gern.“
Wenig später bog er von der Hauptstraße ab und fuhr hinunter in ein Dorf, das unmittelbar an der Küste lag. Direkt am Meer hielt er an, und sie stiegen aus.
Wie es schien, würde hier gleich ein großes Fest beginnen. Bunt bemalte Fischerboote waren an den Strand gezogen worden, und um jedes scharten sich Menschen, um den in Körbe geschichteten Fang des Abends entgegenzunehmen. Überall am Strand brannten Holzfeuer, und Frauen aus dem Ort schürten die Glut.
„Wie wäre es mit gegrillten Sardinen?“, schlug Alex vor. Er führte Carrie am Strand entlang zu einer Reihe von Tischen, wo Flamencoklänge aus einer auf volle Lautstärke gedrehten Stereoanlage drangen und ein riesiges Feuer in einem Kohlenbecken loderte.
Carrie strahlte, als sie und Alex auf ziemlich wackeligen Rohrstühlen Platz nahmen.
„Das ist ja herrlich!“, rief sie aufgeregt.
Ein Kellner brachte eine Flasche gekühlten Weißwein, Gläser und einen Korb mit frischem Brot.
Alex schenkte den Wein ein und schaute zu, wie Carrie ein Stück Brot aß, an ihrem Glas nippte und anerkennend nickte. „Schmeckt es dir?“
„Er ist köstlich, ebenso wie das Brot.“ Sie sah Alex an. Er hatte sich bequem zurückgelehnt, sein Weinglas in der einen Hand, ein Stück Brot in der anderen.
Das war nicht Alexander Drayton, der Finanzmagnat, sondern ein ganz anderer Mann, bei dessen Anblick sich Carries Herz schmerzhaft zusammenzog. Alex’ Haar war nicht mehr sorgfältig frisiert, das Hemd war von der langen Fahrt
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