JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03
ihrer Tür, wieder ganz die Sekretärin.
„Ich würde sagen, wir frühstücken um sieben und planen dann den Rest des Tages.“ Alex lächelte. „Bis morgen Früh.“
Sie betrat ihr Zimmer und lehnte sich dann eine Weile innen an die Tür. Carrie war todmüde, aber sie wusste, sie würde vorerst nicht schlafen können. Dabei lag morgen ein anstrengender Arbeitstag vor ihr.
Ihr Kleid sah schrecklich aus. Sie streifte es ab und weichte es im Waschbecken ein. Wasser und Kleid rochen nach Fisch und Holzasche, und wenn sie die Augen schloss, sah sie Alex, der sie über den wackeligen Tisch am Strand hinweg anlachte.
Schließlich ging sie zu Bett. Wie förmlich Alex dagegen gewirkt hatte, als er das Frühstück um sieben vorschlug! Gelang es Alex ebenso gut wie ihr, Gefühle zu verbergen? Sie selbst hatte das nach eigener Einschätzung sehr gut gemacht – hatte sich so sachlich wie möglich gegeben – und er auch. Oder war dies die Wartezeit, von der er gesprochen hatte? Wartete er geduldig ab, bis ihr bewusst wurde, dass sie ihn genug liebte, um mit ihm zu schlafen?
Sie schluchzte auf, drehte sich auf die Seite und vergrub den Kopf im Kissen. Liebe. Bisher hatte Carrie das Wort nicht einmal zu denken gewagt, sondern gehofft, ihre eigenartigen Empfindungen würden eines Tages von allein wieder verschwinden.
Ruhelos wälzte sie sich auf den Rücken und starrte an die Decke. Genauso wie viele naiver kleiner Sekretärinnen auf der ganzen Welt hatte sie, Carrie, sich in ihren Chef verliebt. Wenn sie diesem Gefühl nachgab, bedeutete das Liebeskummer und dass sie sich eine neue Stelle suchen musste. Also gab es nur einen Ausweg: mit aller Macht gegen diese Liebe ankämpfen. Das sagte Carrie sich immer wieder, bis sie endlich einschlief.
7. KAPITEL
„Ich würde gern meinen Vater anrufen, ehe wir fahren“, sagte Carrie im Hotelfoyer zu Alex. Sie konnte es immer noch nicht fassen, dass er nach einem der hektischsten Tage, den sie je erlebt hatte, die Nacht durchfahren wollte.
Allerdings hatte Carrie inzwischen gelernt, dass Alexander Drayton, der Finanzmagnat, über eine schier unerschöpfliche Energie verfügte, wenn er sich für etwas interessierte. Er hatte sich jeden einzelnen Vortrag angehört, endlos mit Bankiers verhandelt und dazwischen die Zeit gefunden, lange Telefonate mit London, Tokio und Genf zu führen. Jetzt wirkte Alex immer noch hellwach, während sie sich am liebsten im Bett verkrochen und eine Woche lang geschlafen hätte.
„Gib ihm diese Nummer in Córdoba“, sagte er und reichte Carrie einen Zettel. „Für alle Fälle.“
„Danke.“ In dieser Beziehung war Alex ausgesprochen verständnisvoll. Er erhob nie Einwände, wenn sie mit ihrem Vater telefonieren wollte. Freilich, sie hatte seine Großzügigkeit auch nie ausgenutzt, sondern stets nur so lange telefoniert, bis sie sich vergewissert hatte, dass zu Hause alles in Ordnung war.
Gibraltar lag schon ein ganzes Stück zurück, als Carrie endlich zu fragen wagte, was sie schon die ganze Zeit beschäftigte.
„Alex, warum fahren wir eigentlich nach Córdoba?“
„Das habe ich dir doch schon gesagt – zum Vergnügen.“
„Das ist keine vernünftige Antwort.“
„Eine andere bekommst du aber vorläufig nicht.“ Er hielt den Blick auf die Straße gerichtet, und Carrie konnte nicht erraten, was in Alex vorging.
„Das ist nicht fair“, beschwerte sie sich.
Er seufzte. „Na gut, ich habe dort etwas Geschäftliches zu erledigen.“
„Oh …“
„Erfreuliche Geschäfte.“ Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht.
„Bin ich … ich meine, brauchst du mich dazu?“, erkundigte sie sich zögernd. Ihr war sehr wohl bewusst, dass sie sich mal wieder auf gefährliches Terrain begab.
„Ganz und gar nicht.“
„Oh“, wiederholte sie.
Alex lachte. „Ist das alles, was dir einfällt?“
„Ich verstehe nur nicht, warum du mich dann durch ganz Andalusien mitschleppst“, meinte sie verdrossen. Sie war todmüde und sehnte sich nach einem Bett, doch bis ihr Wunsch sich endlich erfüllen würde … bis dahin würden noch Stunden vergehen.
„Etwas anderes blieb mir nicht übrig. Ich brauchte dich für Gibraltar.“
„Dann bin ich jetzt also überflüssig“, stellte sie missmutig fest. „Womit soll ich mir denn die Zeit vertreiben, während du deinen Geschäften nachgehst?“
„Du könntest zum Beispiel auf dem Markt einkaufen gehen, für mich kochen, putzen und ansonsten die gleichen Dinge tun wie eine brave spanische
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