JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03
Hausfrau.“
Carrie setzte sich kerzengerade auf. Ihre Müdigkeit war mit einemmal verflogen. „Wovon redest du? Einkaufen! Kochen … Hast du den Verstand verloren?“
„Du kannst doch kochen – oder etwa nicht?“, fragte er scheinheilig harmlos.
Am liebsten hätte Carrie ihm die Augen ausgekratzt. „Nicht besonders gut, wenn du schon fragst, aber darum geht es hier nicht. Ich will jetzt ganz genau wissen, was du für die nächsten Tage … Wie lange bleiben wir eigentlich?“
„Zwei Tage. Ich dachte eigentlich, ich täte dir einen Gefallen, dich für einige Tage aus Marina del Oro zu entführen. Du hast sehr hart gearbeitet, seit du bei uns angefangen hast, und ich meinte, eine Abwechslung würde dir guttun.“
„Einkaufen und kochen klingt nicht besonders abwechslungsreich“, erwiderte sie. „Wo soll sich denn diese häusliche Idylle überhaupt abspielen?“ Sie vermochte sich nicht vorzustellen, dass sie in einem Hotelzimmer Mahlzeiten auf dem Primuskocher zubereiten sollte.
„Bei mir zu Hause natürlich.“
Ihr stockte der Atem, und sie brachte kein Wort heraus. Lange hielt diese Sprachlosigkeit jedoch nicht an.
„Bei dir zu Hause?“, stieß Carrie hervor. „Du wohnst in Córdoba?“ Nie im Leben hätte sie erwartet, dass er sie mit zu sich nehmen würde.
„Unter anderem“, antwortete Alex gelassen. „Ich besitze außerdem ein Chalet in der Schweiz, ein Penthouse in den Docklands von London und eine Villa auf den Bahamas, verbringe jedoch leider die meiste Zeit in Hotels.“
„Du bedauernswerter Mann“, sagte sie gedämpft, stellte ihren Sitz zurück, kuschelte sich in die Polster und schloss die Augen.
„Ich werde jetzt ein wenig schlafen. Weck mich, wenn meine hausfraulichen Pflichten anfangen.“
Alex lachte leise. „Carrie?“
„Ich schlafe.“
„Aha.“
Es war einfach nicht zu fassen! Er wollte sie als Dienstmädchen haben. Während er sich amüsierte, sollte sie einkaufen, kochen und putzen! Nun, er würde bald herausfinden, dass sie nicht daran dachte, das Hausmütterchen für ihn zu spielen!
„Carrie, wach auf.“ Alex berührte Carrie leicht am Arm. „Wir sind fast da.“
Stöhnend setzte sie sich auf. Ihr tat jeder Knochen weh, und die Augen fühlten sich an, als sei Sand hineingekommen. „Wo sind wir denn?“
„Wir überqueren gerade die römische Brücke über den Guadalquivir. Ist der Anblick nicht beeindruckend?“
Konnte um diese Zeit überhaupt etwas beeindruckend sein? Die Uhr am Armaturenbrett zeigte zwei Uhr nachts.
„Dort drüben ist die Moschee.“
Carrie warf nur einen flüchtigen Blick darauf. „Sehr schön.“ Plötzlich meldete sich ihr Gewissen. Während sie geschlafen hatte, war Alex die ganze Zeit gefahren, und seinem erschöpften Gesicht nach zu urteilen, waren selbst Alex’ beachtliche Kraftreserven jetzt zu Ende.
„Ich hätte dich ablösen sollen“, meinte Carrie schuldbewusst. „Du musst todmüde sein.“
„Ich fahre gern nachts“, erwiderte er.
Nach und nach wurde die Straße immer schmaler, bis Carrie befürchtete, sie würden mit den Außenspiegeln an den Häuserwänden hängen bleiben. Selbst in der Nacht wirkten die gepflasterten Straßen malerisch. Üppig wucherten Blumen auf den mit schmiedeeisernen Gittern versehenen Balkonen der Häuser.
Plötzlich bremste Alex, manövrierte den Wagen rückwärts in eine Gasse und hielt an. „Da sind wir.“
Carrie musste über den Fahrersitz klettern, um aussteigen zu können. Sie war so steif vom langen Sitzen, dass sie stolperte und hingefallen wäre, hätte Alex sie nicht aufgefangen und auf die Füße gestellt.
„Danke“, murmelte sie und strich ihren zerknitterten Baumwollrock glatt. Während Alex das Gepäck aus dem Kofferraum holte, nahm sie den Laptop und ihre Handtasche vom Rücksitz. Erst danach war sie wieder so weit munter, dass sie ihre Umgebung richtig wahrnahm. Überrascht schaute Carrie sich um.
Die Häuser waren terrassenförmig gebaut und gingen direkt ineinander über, sodass man nicht sehen konnte, wo eins aufhörte und das nächste anfing. Mit den verzierten Balkonen und den durch dunkelgrüne Läden abgeschirmten Fenstern waren sie sehr hübsch, aber Carrie hätte niemals vermutet, dass der Finanzmagnat Alexander Drayton hier wohnte.
„Kannst du außer dem Laptop und deiner Tasche auch meine Aktentasche tragen?“, fragte er. „Ich nehme die Koffer.“
Sie nickte, griff nach der Aktentasche und folgte ihm. Schon nach wenigen Metern ging Alex nach
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