JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03

Fiona offenbar längst abgehakt. Doch Carries Erleichterung hielt nicht lange an.
    „Du klangst so ernst, da habe ich befürchtet …“
    Er schüttelte den Kopf. „Es ist Adela …“ Carries Herz setzte einen Schlag aus. „Sie hatte einen Autounfall. Benson saß am Steuer …“
    „Howard!“, rief sie erschrocken aus. Als sie Alex’ Gesicht sah, hätte sie sich am liebsten die Zunge abgebissen. Alex’ Blick war so hart, dass es Carrie kalt überlief.
    „Jawohl, Howard“, wiederholte er und lächelte bitter. „Schau nicht so entsetzt drein. Er ist nicht ernstlich verletzt, sondern hat nur ein gebrochenes Bein. Als man ihn aus dem Auto zog, hat er wie ein Kind nach dir gejammert.“
    „Nach mir?“, flüsterte sie tonlos.
    „Tu nicht so unschuldig, Carrie. Nach wem sollte er sonst verlangen als nach dem Menschen, der ihm am nächsten steht – seiner Geliebten?“ Ehe sie darauf antworten konnte, war er die Treppe hinaufgestürmt.
    Es dauerte eine Weile, bis Entrüstung Carries Benommenheit verdrängte. Eilends lief Carrie ebenfalls nach oben. Sie fand Alex in ihrem Schlafzimmer, wo er seine Kleidungsstücke zusammenraffte.
    „Howard und ich sind kein Liebespaar!“, rief sie, doch sie sah ihm an, dass er ihr nicht glaubte und auch nicht glauben würde, ganz gleich, was sie sagte. „Wir sind kein Liebespaar“, wiederholte sie etwas leiser.
    „Ich habe dich schon beim ersten Mal verstanden. Zieh dich an und pack – wir brechen sofort auf.“ Er verließ das Zimmer und zog die Tür hinter sich zu, als könne er Carries Anblick nicht mehr ertragen.
    Carrie duschte rasch und zog dann ein Baumwollkleid in leuchtendem Orange an, das sie in der Taille mit einem weichen Ledergürtel zusammenhielt. Das feuchte Haar ließ Carrie offen, damit es besser trocknen konnte.
    Alex glaubte, sie hätte etwas mit Howard. Wenn sie ihm die Wahrheit über ihre Verlobung erzählte, würde herauskommen, dass Howard schon für Puerto del Sol gearbeitet hatte, und er würde mit Sicherheit seine Stellung verlieren. Dabei war er jetzt mehr denn je darauf angewiesen. Carrie bezweifelte, dass er krankenversichert war. In dieser Hinsicht war er schon immer leichtsinnig gewesen.
    Carrie saß in einer Zwickmühle. Sollte sie es einfach hinnehmen, dass Alex das Schlimmste von ihr glaubte, damit ihr ehemaliger Verlobter keine Probleme bekam? Oder sollte sie Alex reinen Wein einschenken? Wenn sie doch nur über einige Dinge besser Bescheid wüsste!
    Howard war mit Adela zusammen gewesen, als sich der Unfall ereignete. Hatte es sich um ein Treffen privater oder geschäftlicher Art gehandelt? Vielleicht kannte Alex die Antwort. Sein verändertes Verhalten … möglicherweise war er eifersüchtig, weil Adela sich mit Howard vergnügt hatte.
    Grimmig packte Carrie ihre Sachen zusammen und schleppte den schweren Koffer nach unten. Sie ließ ihn im Wohnbereich stehen und machte sich daran, die Küche aufzuräumen. Niedergeschlagenheit erfasste Carrie, als sie begann, den Kühlschrank zu leeren.
    „Pack das kalte Hühnchen für unterwegs ein. Wir werden keine Zeit haben, zum Essen anzuhalten“, sagte Alex von der Tür her.
    Carrie wandte sich zu ihm um. In ihren Augen glänzten Tränen. Er ging mit ausdrucksloser Miene an Carrie vorbei und schenkte sich eine Tasse Kaffee ein.
    „Alex …“
    „Sag nichts, Carrie. Ich möchte nicht darüber reden.“
    „Aber ich!“, rief sie verzweifelt. „Noch vor kurzer Zeit haben wir uns so gut verstanden. Seit dem Anruf scheinst du mich plötzlich zu hassen.“
    „Ich hasse dich nicht“, erwiderte er ruhig. „Nur mich selbst verachte ich dafür, dass ich so dumm gewesen bin.“
    „Weil du glaubst, ich sei genauso wie Fiona?“
    „Zum Teufel mit Fiona. Sie habe ich nie wirklich geliebt, aber …“ Er verstummte abrupt und stellte seine Tasse in die Spüle. „Lass alles liegen. Wenn ich nicht da bin, sieht eine Zugehfrau nach dem Rechten. Sie wird hier aufräumen.“
    Er liebte Adela. Das war es, was er hatte sagen wollen! Carrie packte die Lebensmittel in eine Tasche, die sie sich über die Schulter hängte. Dann nahm Carrie den Computer und folgte Alex aus dem Haus, ohne sich noch einmal umzudrehen.

    So heiß wie an diesem Tag war es bisher nie gewesen. Trotz der auf Hochtouren laufenden Klimaanlage herrschte drückende Schwüle im Wagen.
    Sind Alex und ich jetzt drei Stunden unterwegs oder schon vier? überlegte Carrie. Ein Schweißtropfen rann ihr übers Gesicht, und sie griff ins