JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03
jetzt.“ Er stand auf und ging nackt nach nebenan in sein Zimmer, wo das Telefon beharrlich schrillte.
Carrie stopfte ihr Kissen gegen das Kopfteil des Bettes, kreuzte die Beine und lehnte sich bequem zurück. Es war Sonntag, und in der Ferne läuteten Kirchenglocken. Die Sonne hatte Kringel auf die weiß getünchten Wände gemalt. Nur etwas fehlte, um Carrie zur glücklichsten Frau der Welt zu machen – dass Alex zurückkehrte und ihr sagte, dass er sie liebte.
Doch er kam nicht. Stattdessen hörte sie ihn sprechen und gelegentlich lachen. Schließlich stand sie seufzend auf und schlüpfte in ein weites T-Shirt, das ihr gerade bis zu den Oberschenkeln reichte. Dann ging sie nach unten, um Kaffee zu machen. Nach dem langen Telefonat würde Alex bestimmt nicht wieder ins Bett steigen, jedenfalls nicht in der Stimmung, in der er es verlassen hatte.
Es fiel Carrie schwer, nicht unentwegt an die vergangene Nacht und an die Zukunft zu denken. Bald würden sie nach Marina del Oro zurückfahren. Wie sollte es dann weitergehen? Adelas Worte fielen Carrie ein, und ihr schnürte sich die Kehle zu. Rasch trank Carrie ein Glas kaltes Wasser und machte sich dann an der Kaffeemaschine zu schaffen.
„Das war dein Vater“, berichtete Alex, der in einem kurzen Frotteebademantel in die Küche kam. „Er dachte, ich wäre der Portier irgendeines Hotels“, fügte er schmunzelnd hinzu.
Carrie drehte sich um.
„Hoffentlich geht es ihm gut“, sagte sie besorgt und wollte zum Telefon im Wohnbereich laufen, doch Alex hielt sie fest und zog sie in die Arme.
„Ich sagte ‚war‘. Er hat bereits aufgelegt.“ Er versuchte, Carries Hals zu küssen.
„Wieso aufgelegt?“, fragte sie verwirrt und bemühte sich, Alex’ Mund auszuweichen.
„Er wollte nur Bescheid sagen, dass er einige Tage verreist. Du sollst dir keine Sorgen machen, wenn zu Hause niemand ans Telefon geht.“
„Ja … wollte er denn nicht mit mir persönlich reden? Wohin fährt er und warum?“
„Er fährt nach Brighton zu einer Ausstellung. Zu deiner ersten Frage: Ja, er wollte mit dir sprechen, aber dann habe ich mich ihm vorgestellt und …“ Alex seufzte übertrieben. „So kam eins zum anderen und auf einmal …“
Carrie lachte. „Auf einmal hattet ihr mich ganz vergessen.“
„Das werde ich jetzt wiedergutmachen“, versprach er und küsste sie so ausgiebig, dass Carrie die angeschaltete Kaffeemaschine ganz vergaß. Erst als Kaffee zischend auf die Wärmeplatte tropfte, kam Carrie zur Besinnung und löste sich von Alex.
„Schau, was ich deinetwegen angerichtet habe!“, jammerte Carrie und holte einen Lappen.
Während sie die Tropfen wegwischte, umfasste Alex Carrie von hinten. „Ich freue mich schon darauf, deinen Vater kennenzulernen. Er klingt wirklich reizend …“ Das Schrillen des Telefons unterbrach ihn mitten im Satz. „Nicht schon wieder!“
Carrie hatte den Atem angehalten. Alex wollte ihren Vater kennenlernen? Das wäre zu schön, um wahr zu sein!
Alex hielt sie immer noch umfangen. „Weißt du was? Ich gehe einfach nicht ran.“
Sie drehte sich um und küsste ihn leicht. „Wenn du es nicht tust, wirst du dich den ganzen Tag fragen, ob du ein wichtiges Gespräch verpasst hast. Ich hätte lieber deine ungeteilte Aufmerksamkeit.“
„Hexe“, murmelte er und verschwand.
Gleich darauf hörte sie ihn sprechen. Diesmal klang seine Stimme völlig anders, und Carrie ging in den Wohnbereich, um nachzusehen, was los war. Alex stand mit dem Rücken zu ihr, den Kopf gebeugt. Immer wieder fuhr er sich mit der Hand durchs Haar, eine Geste, die Carrie beunruhigte. Das tat er oft, wenn er unter Stress stand.
„Wann ist das passiert?“, hörte sie Alex fragen. Dann nickte er. „Ja, natürlich. Sofort. Können Sie die Stellung halten, bis wir zurückkommen? Gut. Sind Sie sicher, dass sie nicht lebensgefährlich verletzt ist?“
Carrie fror plötzlich. Die Besorgnis in seinem Ton war nicht zu verkennen. Wer war „sie“? War Fiona etwas zugestoßen?
Alex legte auf und blieb einen Moment stehen. Er hatte Carrie noch gar nicht bemerkt.
„Was ist denn passiert, Alex?“
Er drehte sich zu ihr um. In seinen Augen lag ein eigentümlicher Ausdruck, der ihr Angst machte.
„Ist etwas mit Fiona?“
„Fiona?“ Alex starrte sie an, als habe er den Namen noch nie gehört.
Das war ein Fehler, dachte sie. Während sie sich mit der Vorstellung gequält hatte, er könne noch in seine frühere Verlobte verliebt sein, hatte er das Kapitel
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