JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03
ich weiß, und wenn ich fertig bin, will ich die Wahrheit von dir hören. Adela hat zwei Kaufverträge für eines der teuersten Häuser in der Anlage ausgestellt. Ich habe die Konten überprüft und festgestellt, dass das Geld von einem Käufer bereits eingegangen ist. Der andere ist überhaupt nicht im Computer erfasst.“
„Wir … Wahrscheinlich hat … hat er es sich anders überlegt“, stotterte Howard.
„Nein. Ich habe vorhin mit dem Geschäftsführer der entsprechenden Firma gesprochen. Auch sie hat bezahlt – mit drei Schecks, die auf Adela Carmen Rivera, Anwältin für das Marina-del-Oro-Projekt, ausgestellt wurden. Die Immobilie ist zwei Mal verkauft worden, Howard, und du bist der Marketingleiter!“
„Das ist ja lächerlich! Du hast keine Ahnung, was du da redest.“ Howards Augen begannen gefährlich zu glitzern. „Warum bist du nicht nach England zurückgefahren, als ich dich darum bat?“
„Jetzt verstehe ich“, sagte Carrie. „Du wolltest mich aus dem Weg haben, weil du Angst hattest, ich könnte alles herausfinden und deine Betrügereien aufdecken.“ Ihre Befürchtungen hatten sich als zutreffend erwiesen. Howard steckte also bis zum Hals in dieser üblen Geschichte.
„Aufdecken? Das würdest du nicht wagen!“
Carrie senkte den Blick.
„Ich könnte es nicht“, gestand sie, „obwohl du es verdient hättest. Außerdem ist es nicht meine Aufgabe, Alex die Wahrheit zu sagen. Das musst du tun.“
„Bist du verrückt geworden?“
„Es ist die einzige Möglichkeit, Howard. Alex weiß, dass du für Puerto del Sol gearbeitet hast …“
„Du hast es ihm gesagt? Du falsche Schlange!“ Er versuchte, sich aufzusetzen, sank jedoch stöhnend in die Kissen zurück. Seine Gesichtsfarbe hatte einen grünlichen Ton angenommen.
Carrie stand auf. Howards Blässe beunruhigte sie. „Howard, geht es dir nicht gut? Soll ich die Schwester rufen?“
„Nein, nein“, wehrte er ab. „Mir fehlt nichts. Aber ich hätte gern etwas zu trinken.“
Sie füllte ein Glas mit Wasser und hielt es Howard an die Lippen. Nach einer Weile bekam er wieder Farbe.
„Das ist wahrscheinlich die Nachwirkung der Narkose“, meinte er.
„Oder dein Gewissen plagt dich“, entgegnete Carrie. „Howard, ich habe Alex nichts über dich erzählt. Als ich zufällig auf deine Personalakte stieß, habe ich die Informationen gefunden.“ Von Adelas umfangreicher Akte erwähnte sie nichts. „Aus irgendeinem Grund hat Alex dich eingestellt, obwohl er wusste, dass du für Puerto del Sol gearbeitet hast.“
„Das habe ich vermutlich Adela zu verdanken. Sie erkennt einen guten Verkäufer mit untrüglichem Blick!“, stieß er bitter hervor.
„Du hast Adela also schon früher gekannt?“
Er nickte, ging aber nicht weiter darauf ein.
„Howard“, beschwor Carrie ihn. „Warum erzählst du mir nicht alles von Anfang an? Ich kenne dich schon lange und kann kaum glauben, dass du dich auf so etwas eingelassen hast.“
„Wenn man mit dem Rücken zur Wand steht, tut man für Geld alles“, sagte er. „Jeder versucht doch, sich eine Scheibe vom Kuchen abzuschneiden. Warum also ich nicht? Weshalb soll Drayton alles haben?“
Erst jetzt erkannte Carrie, dass Howard Alex zutiefst hasste. Alex verkörperte den Erfolg, den Howard nie haben würde.
„Sprich weiter, Howard“, drängte sie sanft. Sie durfte nicht ärgerlich werden, denn dann würde sie nichts mehr erfahren.
„Als ich zu Puerto del Sol kam, wurde nach verschiedenen Methoden gearbeitet. Ich lernte schnell, einen bestimmten Kundentyp zu erkennen, der gierig genug war, sofort zuzugreifen, wenn man ihm einen Rabatt bot. Ein Teil des Rabattes landete in den Taschen der Verkäufer. Wir haben es alle so gemacht. Solange die Verkäufe auf hohem Niveau blieben, konnte die Firma die Rabatte auffangen.“
„War das nicht etwas kurzsichtig? Schließlich ist das Unternehmen in Konkurs gegangen.“
„Kurzsichtig? Möglich. Wir haben nur versucht, so viel Geld wie möglich zu machen. Adela war es, die uns warnte, dass es nicht zum Besten um Puerto del Sol stand. Sie riet mir, so schnell wie möglich zu kündigen und mich dann bei der Nachfolgefirma zu bewerben.“
„War sie sich denn ihrer eigenen Stellung und Übernahme als Firmenanwältin so sicher?“
„Absolut sicher.“ Er runzelte die Stirn. „Sag mal, was hat das eigentlich mit dir zu tun?“
„Ich arbeite wie du für Alex’ Firma“, erinnerte Carrie ihn. „Weiter.“
Er fuhr sich mit der Zunge über
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