JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03
die Lippen. „Als Marina del Oro gegründet wurde und Mitarbeiter suchte, meldete ich mich und wurde sofort genommen. Ich bin ein guter Verkäufer, und das hat auch Drayton gesehen. Wenn er aber wusste, wo ich vorher gearbeitet habe, frage ich mich, weshalb er mich eingestellt hat.“ Besorgnis zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. „Glaubst du, dieser Mistkerl hat Adela und mich in eine Falle gelockt?“
„Das weiß ich nicht“, antwortete Carrie wahrheitsgemäß. „Bis gestern war ich sicher, er weiß von gar nichts. Howard, wie konntest du dich nur dazu hinreißen lassen, ein und dasselbe Objekt zwei Mal zu verkaufen? Dir musste doch klar sein, dass der Schwindel früher oder später auffliegen wird. Eines Tages werden beide Käufer gleichzeitig hier auftauchen.“
Er grinste. „Das gäbe wirklich ein Spektakel.“
„Das ist nicht komisch, Howard“, schalt Carrie.
„Natürlich nicht“, gab er zerknirscht zu und griff nach ihrer Hand. „Das Ganze war Adelas Idee. Adela hat alles vorbereitet. Meine Aufgabe bestand nur darin, die Kunden für den ungültigen zweiten Verkauf ausfindig zu machen. Die dänische Firma war geradezu ideal, weil der Inhaber das Haus als langfristige Geldanlage haben wollte.“ Howard klang beinahe stolz. „Das bedeutet, er will nicht selbst einziehen, sondern das Anwesen durch uns vermieten lassen.“
„Wie könnt ihr denn ein Haus vermieten, in dem schon jemand wohnt?“, fragte Carrie verständnislos.
Er schaute sie an, als sei sie geistig zurückgeblieben. „Natürlich vermieten wir es nicht wirklich. Wir schicken nur einige Monate Geld nach Dänemark, damit man keinen Verdacht schöpft. Wenn wir noch ein paar Dumme finden, können wir uns in einem halben Jahr in Acapulco zur Ruhe setzen.“
Carrie rechnete schnell nach. „Das sind ja Millionenbeträge!“
„Allerdings.“ Er lächelte beinahe überheblich. Hatte ihm das Narkosemittel den Verstand verwirrt? Howard schien zu glauben, seine Betrügereien ließen sich ohne weiteres fortsetzen, sobald er aus der Klinik kam!
„Howard, du Idiot! Bist du noch nie auf die Idee gekommen, dass man dich erwischen und ins Gefängnis stecken könnte?“
„Du weißt nicht, wie es ist, keine Zukunft zu haben“, sagte er weinerlich.
„Fang nicht wieder damit an. Kein Gericht der Welt wird sich von deinem Jammern beeindrucken lassen, wie schlimm es ist, arbeitslos zu sein.“
„Warte nur, bis du selbst einmal in diese Lage gerätst“, warnte er. „Dann wirst du feststellen, dass man daran zugrunde gehen kann.“
Carrie stand auf und trat ans Fenster. Sie würde wohl eher an gebrochenem Herzen leiden. Und unter unerfüllter Sehnsucht. Wenn Alex herausfand, dass Adela ihn gemeinschaftlich mit Howard um ein Vermögen betrogen hatte, wollte sie, Carrie, weit weg sein.
„Ich will, dass du es Alex sagst“, beharrte sie und ging zurück zu Howards Bett.
„Sei nicht albern.“
„Du musst es tun, Howard. Was hat Alex dir denn getan? Du sagst, dass er gut zahlt. Erst heute Morgen habe ich herausgefunden, dass er sogar für deine Behandlungskosten aufkommt.“ Ganz gleich, was man menschlich von Alexander Drayton halten mochte, er war ein vorbildlicher Arbeitgeber und hatte es nicht verdient, so verraten zu werden. „Man wird dir auf die Schliche kommen“, warnte sie.
„Nur, wenn du plauderst, und das wirst du nicht, nicht wahr, Carrie? Solltest du es nämlich tun, werde ich …“
„Mir kannst du nicht drohen, Howard“, unterbrach sie ihn kalt und griff nach ihrer Tasche. „An deiner Stelle würde ich reinen Tisch machen, ehe Alex selbst herausfindet, was hier gespielt wird. Er ist nicht dumm …“
„Was Adela angeht, ist er sogar sehr dumm.“ Howard grinste. „Wir sind bis jetzt ungeschoren davongekommen. Weshalb sollte es nicht so weitergehen? Frauen sind Draytons Schwäche. Das solltest du eigentlich wissen. Übrigens kannst du vor mir nicht verbergen, was du für ihn empfindest. Und noch etwas – wenn du meinst, du könntest Adela bei ihm anschwärzen, irrst du dich.“ Er lachte heiser. „Du bist nämlich nur eine kleine Sekretärin. Drayton benutzt dich, aber er würde dir nie glauben. Adela weiß schon, wie sie ihn einwickeln muss.“
Carrie schloss einen Moment die Augen. Howards Worte hatten sie sehr verletzt. Doch das sollte das letzte Mal gewesen sein.
„Leb wohl, Howard“, sagte sie leise. „Glück wünsche ich dir nicht, weil du es nicht verdienst. Ich hoffe nur, dass Alexander Drayton
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