JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03

der von Adela gebrachten Verträge vor. Plötzlich stutzte Carrie. Hier stimmte etwas nicht. Sie verglich den Vertrag oben auf dem Stapel mit einem anderen, den sie schon am Nachmittag überprüft hatte. Es ging zwei Mal um dieselbe Immobilie, aber die Namen der Besitzer waren verschieden.
    Diesen Fehler würde sie sich nicht anlasten lassen! Sie schaltete den Computer ein und rief die benötigten Informationen ab. Die Zahlungen lauteten auf den Namen eines im Kaufvertrag aufgeführten Mannes. Der andere Käufer, eine Firma in Dänemark, war überhaupt nicht aufgeführt.
    Carrie griff nach dem Telefon, um Adela zu fragen, weshalb sie zwei Kaufverträge für ein und dieselbe Immobilie ausgestellt hatte, noch dazu für eine der luxuriösesten Villen in der ganzen Anlage.
    Erst als am anderen Ende der Leitung niemand abhob, fiel Carrie wieder ein, dass Adela mit Alex ausgegangen war. Es würde ihr nichts anderes übrig bleiben, als bis zum nächsten Morgen zu warten.
    Später hätte Carrie nicht mehr sagen können, was sie bewogen hatte, die Personalakten verschiedener Mitarbeiter im Computer aufzurufen. Als sie zu den Informationen über Howard kam, traute sie ihren Augen nicht.
    „Das ist doch nicht möglich!“
    Vor ihren Augen flimmerte der Lebenslauf von Howard Benson. Neben den üblichen Informationen über Ausbildung und berufliche Qualifikationen waren auch Howards frühere Arbeitgeber und seine Tätigkeiten bei den jeweiligen Firmen aufgeführt. Eine davon: Puerto del Sol.
    Alex wusste also, dass Howard für dieses Unternehmen gearbeitet hatte! Wieso hatte er ihn dann überhaupt eingestellt? Nach eigener Aussage hielt Alex die Firma und deren ehemalige Mitarbeiter doch für korrupt.
    Impulsiv rief Carrie Adelas Akte auf. Während die Informationen über Howard stichpunktartig gewesen waren, las sich Adelas Lebensgeschichte wie ein Roman. Sogar die verflossenen Liebhaber waren darin vermerkt.
    Schließlich schaltete Carrie den Computer aus und massierte sich die schmerzenden Schläfen. Weshalb hatte Alex so detaillierte Informationen über die Anwältin seiner Firma gesammelt, die Person, die eigentlich über jeden Verdacht erhaben sein sollte?
    Carrie gähnte. Das war ein Rätsel – ein Rätsel, auf dessen Lösung sie ebenfalls bis zum nächsten Morgen warten musste. Dann wollte sie ein Telefongespräch führen, bei dem sich das Intrigenspiel, in das Adela und Howard und … ja, auch Alex Drayton verwickelt waren, vielleicht aufklären würde.

10. KAPITEL
    „Wenn du nichts dagegen hast, würde ich Howard nachher gern besuchen“, sagte Carrie, als Alex am nächsten Morgen ins Büro kam.
    Da Alex später als sonst eingetroffen war, hatte Carrie ihr Telefongespräch führen können. Es war eine sehr aufschlussreiche Unterhaltung gewesen, während der Carrie Todesängste ausgestanden hatte, Alex könne sie überraschen.
    „Hat das nicht bis zum Nachmittag Zeit?“
    Er wirkte müde und angespannt. Ob eine Nacht mit Adela dafür verantwortlich war? Bei dem Gedanken daran, was sie wusste und wie Alex reagieren würde, wenn er es erfuhr, begann ihr Herz heftig zu klopfen. Allerdings würde nicht sie ihn informieren.
    „Schon, aber …“ Sie biss sich auf die Lippe. So lange wollte Carrie eigentlich nicht warten. Was sie Howard zu sagen hatte, duldete keinen Aufschub.
    „Möchtest du etwas zu trinken?“
    „Nein, danke“, lehnte sie höflich ab, ohne Alex anzusehen.
    „Warum denn so blass heute Morgen?“, erkundigte er sich sarkastisch. „Konntest du aus Sorge um deinen Freund nicht schlafen?“
    Sie maß ihn mit einem verächtlichen Blick. „Wie ich dir bereits mehrmals gesagt habe, ist er nicht mein Freund, er ist Angestellter der Firma …“
    „Und deshalb fühlst du dich als meine Sekretärin verpflichtet, dich um sein Wohlergehen zu kümmern? Das tue ich bereits, indem ich seine Krankenhausrechnung bezahle.“
    „Warum das denn?“ Wahrscheinlich handelte er allein aus finanziellen Erwägungen. Je schneller sein begabter Marketingleiter wieder einsatzfähig war, desto ehe würde er durch diesen Geld verdienen. „Schließlich war er betrunken, und ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich nachts um drei auf einer Gebirgsstraße mit Adela über Geschäfte unterhalten hat.“ Ihre Hoffnung, Alex mit dieser Bemerkung einen Stich zu versetzen, erfüllte sich nicht, denn er schmunzelte.
    „Wie ich sehe, hat das Kätzchen seine Krallen ausgefahren. Du bist wohl eifersüchtig …“
    „Ich?