JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03
Literaturverlegern her. Bei einem Schriftsteller, der in einer solchen Umgebung lebt, wäre es verrückt, kein Kapital daraus zu schlagen.“
„Sie haben recht, das ist eine prima Idee“, stimmte Carolyn zu. „Es gibt mehrere Hotels, die dafür in Frage kämen“, sagte Nicholas. „Aber Rosie scheint Ihre Begeisterung nicht zu teilen.“ Ihre Blicke begegneten sich. „Warum nicht, Rosie?“ Sie hatte das erschreckende Gefühl, dass er bereits wusste, warum sie so zurückhaltend reagierte.
6. KAPITEL
„Im Gegenteil, ich kann mir keine bessere Methode vorstellen, bei den entscheidenden Leuten das Interesse an deinem Buch zu wecken“, erwiderte sie.
Was ihre beruflichen Interessen anging, stimmte sie Annas Vorschlag voll zu. Es war das einst verletzte und noch immer verwundbare Selbst tief im Innern von Rosie Middleton, der PR-Expertin, das Vorbehalte und Befürchtungen hatte.
„Gut. Dann würde ich sagen, dass Rosie und ich, während Sie morgen Früh arbeiten, Nicholas, uns nach geeigneten Konferenzräumen und Unterkünften umsehen“, sagte Anna. „Die Konferenz für die Frühjahrsliste wird im November abgehalten. Da das außerhalb der Saison liegt, müsste es möglich sein, günstige Tarife für eine so große Buchung zu bekommen. Möchten Sie gern mit uns kommen, Carolyn?“
„Sie beide sind die Experten auf dem Gebiet. Ich bleibe lieber hier und überarbeite noch einmal meine Notizen zu ‚Crusade‘, damit ich am Montag, wenn Sie nach London zurückfahren, gleich mit der Arbeit mit Nicholas beginnen kann“, sagte die Verlegerin.
Am nächsten Morgen brachen Anna und Rosie früh auf, um das Ferienzentrum in Jávea und zwei einfache Hotels an der Küste, die Nicholas vorgeschlagen hatte, zu begutachten.
Als sie ins Kloster zurückkamen, hatte Nicholas sein morgendliches Pensum beendet und sich zu Carolyn an den Pool gesetzt.
„Wie ist es gelaufen?“, fragte Carolyn, die aussah, als würde es ihr besser gehen als gewöhnlich.
Rosie war sicher, dass Nicholas mit ihr geflirtet hatte. Wie konnte man nur einen Mann mögen, der seinen Charme an andere Frauen verteilte, sobald seine Geliebte nicht in der Nähe war? dachte sie und ärgerte sich über sich selbst. Ein anständiger Mann war ihrer Meinung nach seiner Geliebten ebenso treu wie einer Ehefrau.
Als sie mittags zum Essen in die Bar kamen, hatten sich zahlreiche einheimische Familien dort eingefunden. Zu jeder Familie gehörten sowohl Kinder als auch Großeltern oder andere ältere Verwandte. Rosie hatte bereits bemerkt, dass die alten Leute in Spanien viel kleiner waren als ihre Nachfahren. Wie Nicholas erklärte, hatte wahrscheinlich fast jeder über sechzig als Kind nicht genug zu essen bekommen. Die Schrecken und Entbehrungen des Bürgerkrieges waren noch in deutlicher Erinnerung, und die Armut in Spanien hatte sich erst durch den Tourismus verringert.
In einer Ecke war ein Tisch für sie reserviert. Nicholas, der vorausging, wurde von vielen Einheimischen mit unmissverständlicher Wärme begrüßt. Ein alter Mann im Sonntagsanzug zupfte ihn am Ärmel und machte offensichtlich einen Scherz darüber, dass Nicholas mit drei Frauen ausging.
Als sie sich gesetzt hatten, brachte der jüngste Sohn des Wirtes Tonkrüge mit rotem und weißem Wein, und seine kaum ältere Schwester servierte eine große Schüssel mit Salat. Nicholas bereitete ihn mit Essig und Öl zu.
„Es ist hier Sitte, den Salat auf dem großen Teller zu lassen, und jeder nimmt sich davon“, sagte er. „Aber wenn Sie möchten, bitte ich um Salatteller.“
„Nein, nein …“, sagte Carolyn fröhlich und breitete ihre Papierserviette über ihr teures Wollkleid.
Rosie hatte gedacht, dass Jeans und Pullover für ein Mittagessen in einem Dorfrestaurant ausreichen würden. Doch tatsächlich war Carolyns Aufmachung angemessener, wenn man die einheimischen Frauen betrachtete, die alle sonntäglich gekleidet waren, ihr Haar frisch frisiert und ihre Fingernägel lackiert hatten.
Nach dem Salat brachte der Wirt persönlich eine riesige Lammkeule in einer Pfanne mit noch brutzelnder Soße. Er schnitt das saftige Fleisch des Tieres gekonnt in gleichmäßige Scheiben. Zum Lammfleisch gab es Kartoffelpüree mit einer Kruste aus gerösteten Mandeln. Der kräftige Landwein passte wunderbar zu dem deftigen Essen.
„Meine Güte! Der Geräuschpegel ist unglaublich!“, rief Anna laut, damit sie bei dem Lärm von den umliegenden Tischen überhaupt zu hören war.
„Ja, Sonntag ist
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