JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03
Sasha und Tom in die Welt gesetzt haben. Ich fand sie schrecklich langweilig.“
„Sie waren ziemlich steif und hatten wenig zu erzählen, nicht wahr?“, stimmte Clare zu, die schon auf halbem Weg in ihre Wohnung war. „Ich stelle meinen Wecker auf fünf Uhr und bringe dir dann den Tee. Dann haben wir noch genug Zeit, um uns für heute Abend zurechtzumachen.“
Doch schließlich war es Rosie, die den Tee zu Clare hinaufbrachte. Sie hatte nicht schlafen können und stattdessen ein Buch gelesen.
Clare hatte offenbar geschlafen, bis der Wecker sie aus dem Schlaf riss. Sie lag noch im Bett und sah erhitzt und zerzaust, wie sie war, jünger aus als sonst.
„Wie lieb von dir, Rosie“, sagte sie und setzte sich auf.
„Wir hatten noch keine Gelegenheit, über Nicholas’ Angebot zu sprechen, dir Geld zu borgen, damit du Sashas Anteil am Haus kaufen kannst“, sagte Rosie. „Ist das der rechte Zeitpunkt, oder schläfst du noch halb?“
„Nein, nein. Ich bin zwar sofort eingeschlafen, aber jetzt bin ich hellwach.“
Rosie zog sich einen Stuhl ans Bett und schenkte Tee ein, während Clare fortfuhr: „Es ist außerordentlich großzügig von Nicholas. Ich kann mir nicht vorstellen, warum er so freundlich ist. Er schlug sogar vor, dass Angie und ich im Juli, wenn er nicht zu Hause ist, in seinem Haus in Spanien Urlaub machen sollten.“
„Wohin fährt er denn im Juli?“
„Er fährt zu Freunden nach Italien. Er scheint auf der ganzen Welt Freunde zu haben, was mich nicht sehr überrascht. Er ist so ein lieber Mensch. Nicht viele Männer seines Alters würden sich die Mühe machen, eine alte Dame nach Paris zu begleiten. Denn soweit ich von Madame Clermont weiß, sind die meisten ihrer Altersgenossen inzwischen gestorben, und eine Rückkehr in ihre Heimat wäre sehr schmerzlich, wenn er nicht dabei wäre, um es ihr zu erleichtern.“
„Du bist also mit seinem Plan einverstanden?“, fragte Rosie, die Clares Lob zwar innerlich zustimmte, aber dem Lobgesang kaum zuhören konnte.
„Ja, das bin ich allerdings. Aber bist du es auch? Er schlägt vor, dass ich in Sashas Zimmer ziehen soll und Angie in die jetzige Dunkelkammer. Der Teil hier oben soll eine abgeschlossene Wohnung für Gäste – ihn eingeschlossen – werden. Aber vielleicht ist es dir lieber, dass Angie und ich bleiben, wo wir sind, und Sashas Zimmer das Gästezimmer wird und wir die Dunkelkammer in ein Bad umbauen?“
„Ich glaube, sein Plan ist der beste. Auf diese Weise haben die Gäste ihren eigenen Bereich“, sagte Rosie. „Und ich würde mich freuen, wenn Angie und du mit mir zusammen wohnen würdet, wenn es euch nichts ausmacht, auf etwas Privatsphäre zu verzichten. Ich werde Sasha weniger vermissen, wenn ihr hier unten wohnt. Bleibt also nur noch der rechtliche und finanzielle Teil. Ich nehme an, Nicholas hätte dich heute Abend gern dabei, wenn du nicht Karten für das Konzert hättest. Was für ein Konzert ist es denn?“
„Robert Southwold dirigiert Holsts Planeten in der Barbican Hall. Er hat Spezial-Vorlesungen für ausgewählte Studenten vom College abgehalten und findet Angie großartig.“
„So viel ich weiß, ist er ein erstklassiger Dirigent. Ich bin zwar eine Ignorantin, wenn es um klassische Musik geht, doch von Southwold habe ich gehört. Lebt er jetzt in England? Ich dachte, er wohnt in der Schweiz.“
„Dort hat er gewohnt, doch sein Vater scheint schwer krank zu sein und wird nicht mehr lange leben. Robert Southwold ist seitdem in England bei seiner Mutter. Seine Eltern sind beide schon sehr alt und gebrechlich.“
„Was ist mit seiner eigenen Familie? Ist sie auch hier?“
„Er ist nicht verheiratet“, erklärte ihr Clare. „Er lebt für seine Musik. Ich habe seinen Namen noch nie im Zusammenhang mit einer Frau gehört.“
„Vielleicht zieht er sein eigenes Geschlecht vor.“
„Davon ist ihm nichts anzumerken.“ Clare klang ziemlich empört.
„Es war nicht abwertend gemeint“, lenkte Rosie erstaunt ein. „Noch etwas Tee?“
„Ja, bitte. Was ziehst du heute Abend an?“
„Mein dunkelbraunes Seidenkleid. Und du?“
Sie blieben beim Thema Kleider, bis es Zeit war, zu duschen und sich für den Abend umzuziehen.
Clare und ihre Tochter, die nach der Hochzeitsfeier noch eine Vorlesung besucht hatte, verließen das Haus eine Stunde, bevor Rosie losmusste.
Sie war schon fertig angezogen und dachte über das Hochzeitspaar nach, als es an der Tür klingelte.
Sie machte auf und sah Carl vor sich im
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