JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03
einer Frau viel zu bieten haben. Wenn einer von ihnen daherkommt, sollte man alles tun, um sein Interesse zu gewinnen. Für mich gab es drei solche Männer, jeder von ihnen wurde mein Ehemann. Nicholas ist ein solcher Mann. Aber leider bin ich viel zu alt, um ihn zu gewinnen.
Doch ich vermute ohnehin – ich bin mir nicht sicher, ich vermute es nur –, dass er jemanden im Sinn hat, doch es gibt da gewisse … Hindernisse. Wie groß er ist, und welch eine wunderbare Haltung er hat!“ Sie blickte hinüber zum anderen Ende des Raumes, und Rosie, die ihrem Blick folgte, sah Nicholas in eine Unterhaltung mit einer Freundin von Sasha vertieft. Neben ihm stand Clare und achtete auf jedes Wort, das er sagte.
Als ob er ihre Blicke gespürt hätte, drehte er sich um und sah in ihre Richtung. Sein Blick begegnete kurz Rosies Blick, bevor er weiter zu Marie-Laure wanderte. Kurze Zeit später kam er zu ihnen herüber. „Es war ein langer Tag, ma chere. Ich weiß, dass du gern lange aufbleibst, aber da morgen die Hochzeit ist, schlage ich vor, dass wir ins Hotel zurückfahren. Bis wir dort sind und unseren kleinen Cognac getrunken haben, ist es nach Mitternacht.“
„Ich glaube, du hast recht. Wir sollten gehen. Morgen Abend gibt es noch eine schöne Überraschung. Unsere hübsche Gastgeberin wird mit uns zu Abend essen.“
Nicholas sah nicht aus, als würde er sich besonders darauf freuen. In sachlichem Ton sagte er: „Das ist eine gute Gelegenheit, über meinen Vorschlag, Sashas Anteil an dem Haus zu kaufen, zu reden. Sie hat es doch erwähnt, nicht wahr?“
„Ja“, sagte Rosie. „Das hat sie, und ich finde, es ist eine sehr gute Idee.“
„Ich bin froh, dass du so denkst. Wir werden morgen über die Einzelheiten sprechen. Könntest du uns jetzt bitte ein Taxi rufen …?“
10. KAPITEL
In dieser Nacht träumte Rosie von der Weihnachtsfeier vor zehn Jahren, die in einem Pub in der Nähe der News stattgefunden hatte. Am Ende dieser Party hatte Nicholas ihr Gesicht zwischen beide Hände genommen und ihr unter dem Mistelzweig einen flüchtigen Kuss gegeben.
In Wirklichkeit hatte sie vor Freude und Aufregung zitternd dagestanden, während er ihr die Wange tätschelte und ihr „Fröhliche Weihnachten“ wünschte, bevor er sie küsste.
Es war ihr erster Kuss gewesen, der kleine Schub, der nötig war, um aus der Schwärmerei für ihren Helden ihre erste große Liebe zu machen.
Doch in ihrem Traum war sie keine unerfahrene Siebzehnjährige, sondern sie selbst, wie sie heute war. Und als Nicholas sich herunterbeugte, um sie zu küssen, schlang sie ihre Arme um seinen Hals und erwiderte den Kuss voller Innigkeit. Für ein paar Sekunden versanken sie in einem leidenschaftlichen Kuss, bis Nicholas sie plötzlich bei den Handgelenken packte und von sich wegschob.
„Um Himmels willen, Rosie, wie benimmst du dich denn? Du weißt, was ich für Clare empfinde. Hast du denn kein Schamgefühl nach all dem, was sie für dich getan hat?“
Mit diesen Worten ging er aus dem Pub und ließ sie zurück, während alle anderen Kollegen ihr den Rücken zukehrten.
Rosie wachte auf und wusste sofort, dass es nur ein Traum war. Doch ihr Herz klopfte noch laut in Erinnerung an das Gefühl, das seine aufregend kratzige Haut und der leidenschaftliche Kuss hinterlassen hatten.
Um dieses Trugbild zu verscheuchen, knipste sie das Licht an. Sie setzte sich auf und trank ein Glas Wasser, während sie an den Mann dachte, der im Pelham Hotel schlief. Ob Clare wirklich der Grund war, weswegen Nicholas’ Verhalten ihr gegenüber sich so merklich abgekühlt hatte?
Im Alter zwischen zehn und achtzehn Jahren war Rosie auf allen Hochzeiten ihrer Geschwister und Cousins in der Dorfkirche Brautjungfer gewesen. Sie persönlich fand Toms und Sashas kurze standesamtliche Trauung ziemlich lieblos.
Danach gaben Sashas Eltern ein zwangloses Mittagessen im kleinen Kreis in dem Hotel, in dem sie wohnten. Der Vater des Bräutigams, der verwitwet war, der Trauzeuge des Bräutigams, Rosie, Clare und ihre Tochter Angie und Madame Clermont waren die Gäste. Um halb drei fuhr das frisch getraute Paar zum Flugplatz, und die Gesellschaft löste sich auf.
„Ich werde ein kurzes Nickerchen machen. Andernfalls schlafe ich heute Abend beim Konzert ein“, sagte Clare, als sie nach Hause kamen.
„Ich könnte mich auch etwas hinlegen“, sagte Rosie. „Ich fand es sehr anstrengend, mich mit den Eltern zu unterhalten. Wie seltsam, dass ausgerechnet diese Menschen
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