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JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03

JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03

Titel: JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: NATALIE FOX ANNE WEALE DIANA HAMILTON
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sollten wir es uns jetzt gemütlich machen“, sagte er sarkastisch, und sie fühlte sich ganz elend. Doch als er sie dann am Arm fasste und sie in einen kleineren Raum am anderen Ende des Hauses führte, verspürte sie ein Kribbeln im Bauch. Seine Nähe und seine Berührung gingen ihr unter die Haut, und sie erinnerte sich daran, wie damals ein einziger Blick aus seinen unergründlichen schwarzen Augen genügt hatte, um sie schwach werden zu lassen.
    Daran wollte sie sich lieber nicht erinnern. Deshalb schüttelte sie den Kopf, wie um die Gedanken loszuwerden. Sebastian gab ihr mit der Hand ein Zeichen, und sie setzte sich in einen der damastbezogenen Sessel. Durch das grünliche Licht, das durch die Ritzen der Fensterläden ins Zimmer fiel, wirkten die spanischen Möbel, die mit Schnitzereien reich verziert oder bemalt waren, ein bisschen geheimnisvoll, ein Effekt, der im hellen Sonnenschein sogleich wieder verschwinden würde. In dieses Zimmer hatte sie sich so oft zurückgezogen, wenn sie lesen oder sich entspannen wollte. Ganz besonders dann, wenn Olivia, die immer so scheinheilig freundlich war, zu Besuch kam.
    Erinnerte sich Sebastian etwa auch daran? Hatte er sie vielleicht absichtlich in dieses Zimmer geführt, weil er wusste, wie viele schmerzliche Erinnerungen es für sie barg? Wusste er, dass Olivia hier in diesem Zimmer ihre Maske hatte fallen lassen und die grausame Wahrheit ausgesprochen hatte?
    Charley straffte die Schultern und wünschte, er würde sich hinsetzen. Doch sie würde ihn nicht darum bitten, denn damit würde sie indirekt zugeben, wie sehr es ihr auf die Nerven ging, dass er unentwegt im Kreis herumlief. Unter keinen Umständen durfte er erfahren, dass sein Verhalten und seine Launen sie immer noch berührten. Außerdem rührten sein unglaublicher Charme und die bei ihm so natürlich wirkende Arroganz tief in ihrem Inneren etwas an, das sie lange vergessen geglaubt hatte.
    „Du hast dich verändert, Charlotte“, meinte er schließlich.
    Der dunkle, sinnliche Klang seiner Stimme traf sie an ihrer schwachen Stelle. „Es wäre mir lieber, du würdest mich Charley nennen“, fuhr sie ihn unüberlegt an. Nur ihre Eltern und damals auch Sebastian hatten sie Charlotte genannt. Sie hatte ihre Eltern, die nicht mehr lebten, sehr geliebt. Und Sebastian hatte es auch getan. Aber sie wollte jetzt nicht an die gemeinsame Zeit mit ihm erinnert werden.
    „Ich werde dich nicht Charley nennen. Dieser Name klingt schon bei einem Mann schrecklich. Er passt überhaupt nicht zu einer Frau, und ganz besonders nicht zu dir, nachdem du dich so bemerkenswert verändert hast.“
    Er zog die Augenbrauen spöttisch hoch und schaute Charley amüsiert an, während er sich endlich hinsetzte. Wenn er in den vergangenen vier Jahren überhaupt jemals an mich gedacht hat, dann hat er mich nur so gesehen, wie ich damals mit neunzehn Jahren war, etwas pummlig und mit großen fragenden Augen, dachte sie wütend. Das braune Haar hatte ihr bis zur Taille gereicht, und als Make-up hatte sie nur einen blassrosa Lippenstift benutzt.
    Nachdem sie Sebastian verlassen hatte, war sie gertenschlank und ihr Haar, jetzt kurz geschnitten, war im Lauf der Zeit dunkler geworden. Freda hatte auch darauf bestanden, dass Charley sich anders kleidete. „Du kannst nicht herumlaufen wie Alice im Wunderland, wenn du einen gutbezahlten, anspruchsvollen Job bekommen willst. Ich habe meine Schwester wirklich sehr geliebt, aber bei der Wahl deiner Kleidung hat sie völlig versagt. Sie hat dich von Anfang an wie ein Zuckerpüppchen angezogen und dich so von allem ferngehalten, als hättet ihr auf einer einsamen Insel gelebt“, hatte Freda gesagt, und Charley war sehr verletzt gewesen.
    Doch schließlich sah sie ein, dass Freda recht hatte. Charleys Eltern waren bereits fünfzehn Jahre verheiratet gewesen, als sie geboren wurde, und sie hatten schon die Hoffnung aufgegeben, überhaupt noch ein Kind zu bekommen. Deshalb behüteten und beschützten sie ihre einzige Tochter viel zu sehr.
    Sie schickten Charley auf eine private Mädchenschule, suchten ihr die Freundinnen sorgfältig aus, und was sie in der Freizeit machen durfte, passte eher in die viktorianische Zeit als ins zwanzigste Jahrhundert.
    Nachdem sich ihre Eltern in Spanien zur Ruhe gesetzt hatten, gelang es Charley nur mit viel Überredungskunst, dass sie ihr erlaubten, in England zu bleiben und aufs College zu gehen. Erst als die jüngere, unverheiratete Schwester ihrer Mutter anbot,

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